Was habt Ihr für eine Versicherung für Euer Pferd?

4 Antworten

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Die die man braucht: eine gute Haftpflichtversicherung die auch Fremdreiter mit abdeckt.

Ich habe weder eine Kranken- noch eine OP Versicherung - dafür aber ein gutes Rücklagenkonto. Erscheint mir finanziell sinnvoller. Ich gehöre außerdem nicht zu den Leuten die alles auf Teufel komm raus unbedingt operieren lassen würde.

Natürlich bekommt mein Pferd eine tierärztliche Behandlung wenn diese notwendig ist. Aber ich würde zb wenn es Krebs bekommen würde nur mit Schmerzmitteln behandeln und es dann, wenn es so nicht mehr geht, eben einschläfern lassen und eben keine Operationen oder Bestrahlungen machen lassen.


Inkognito-Nutzer   12.11.2024, 08:05

Vielen Dank für Deine sehr hilfreiche Antwort!
Wenn man keine Op- oder Krankenversicherung hat, wie viel meinst Du, sollte man als finanzielle Rücklage haben?

lynnmary1987  12.11.2024, 08:18
@Inkognito-Beitragsersteller

Genug um das Pferd mindestens eine Woche auf der nächsten Tierklinik für eine Woche intensiv behandeln lassen zu können wäre das Minimum. Bei mir wären das 6.000 €

Da darin aber noch keine Behandlung inkludiert ist sondern nur, dass das Pferd in der Klinik ist und überwacht wird, kannst du nochmal 3.000€ drauf legen.

Runden wir das auf 10.000€ auf - das hätte ich innerhalb von Stunden verfügbar. Auch wenns weh tut. Mehr kann ich mit Verlust meiner Rendite auch noch flüssig machen wenns sein muss. Würde ich aber eher nicht tun.

Würde eine Behandlung auf den ersten Blick wenn man den Tierarzt im Akutfall hergerufen hat diese Summer wahrscheinlich übersteigen würde ich gleich einschläfern lassen.

Und nein, das sind keine unrealistischen Summen.

Als Beispiel: der damals 9 jährige, pumperlgesunde Wallach einer Freundin hat sich im Offenstall an der Raufe über Nacht festgelegen. Wurde früh morgens entdeckt und aufgestellt. War einfach nur gestresst und verschwitzt. Tierarzt wurde zur Sicherheit doch gerufen. Während der noch unterwegs war: erste Anzeichen einer Kolik. Tierarzt war da - die Kolik auch. Sofortmaßnahmen haben nicht gegriffen, Pferdetaxi gerufen und in die Klinik gebracht.

Darauf folgenden dann 10 Tage Intensivmedizinischer Behandlung und eine Rechnung von ca. 18.000€ - Bei 5000€ war bei der Besitzerin aber schon Schluss. Das Pferd wurde nur weiterbehandelt weil die Klinikleitung den Fall so interessant fand und beschlossen hat, das Pferd in Zahlung zu nehmen und Forschungsobjekt weiter zu behandeln. Das Pferd hat überlebt, ist aber nie wieder reitbar und gehört jetzt der Klinik. Medizinstudenten lernen jetzt an ihm Dinge wie Fiebermessen.

Weiß nicht, ob dir Antworten aus D weiterhelfen... für mich gibt es 2 wichtige Versicherungen: die Tierhalterhaftpflicht: ein Muss, wenn man nicht im Falle eines Falles Haus und Hof verlieren möchte..., und die OP-Versicherung: ein Kann. Aber ein sinnvolles Kann. Natürlich in erster Linie für größere Sachen wie zB Kolik-OP, Griffelbeinbruch,... aber sie bezahlt auch, wenn zB Zähne extrahiert werden müssen (trifft die meisten Pferde im Laufe ihres Leben), wenn unter Sedierung genäht werden muss,... solche Sachen.

Nicht nötig ist in meinen Augen eine komplette Krankenversicherung, teuer, bezahlen aber idR trotzdem nicht alles und bekommen Pferde chronische Krankheiten wie zB Magengeschwür,... dann wird nicht selten gar nicht mehr oder nur zu horrenden Preisen weiter versichert.

Ein (zusätzliches) finanzielles Polster brauchst du trotz allem - egal, wie du dich entscheidest.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Puh also ich gebe gern zu... ich hatte mal eine OP Versicherung für mein Pferd, aber die wurde mir monatlich zu teuer, der Anbieter hat einfach mal die Preise fast verdoppelt, dann habe ich sie gekündigt und danach nicht mehr darum gesorgt... Dummerweise ^^

Jetzt hat eine Stallkollegin eine Kolik-OP hinter sich mit Nachsorge und letztendlich sogar Euthanasie und sie hat eine Versicherung, die ihr die knapp 12k Kosten erstatten wird. Das hat mich auf den Punkt gebracht, dass ich auch wieder eine abschließen werde, bin nur total mit den Angeboten überfordert im Moment und suche noch...

Ansonsten hab ich nur eine Haftpflicht fürs Tier, aber die mit möglichst hoher Schadenssumme, falls meiner mal meint, durch ein Porschezentrum zu galoppieren ^^


FunnyFanny  12.11.2024, 11:03

Ganz ehrlich?
Früher (bevor es diese Versicherung gab und die Kosten überschaubar waren) hat man sich Kolik-OPs immer sehr gut überlegt, weil das Pferd danach meist nicht wirklich wieder einsatzfähig wurde, aber die Strapaze inkl. Rekonvaleszenz sehr hoch ist.
Heute (mit Versicherungen) wird oft "auf Teufel komm 'raus" operiert, ohne das wirkliche (!) Wohl des Pferdes im Auge zu behalten.

ShadowHunter666  12.11.2024, 11:06
@FunnyFanny

Ja, das stimmt. Aber die anderen Themen wäre mir durchaus halt auch wichtig, wie zB Gelenk-OPs, Sehnen etc.

Nur eine sehr gute umfangreiche Haftpflicht für alle möglichen Risiken.

Ansonsten Sparkonto, das sich um die 10 TEURO bewegt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970