Hallo zusammen,
meine Frage bezieht sich auf meinen Vater, der in der damaligen UdSSR aufgewachsen ist unter starker Armut und materiellem Notstand.
Die Leute hatten mitunter sehr wenig zu leben, litten teilweise unter Hunger. Die spätere Umsiedlung als Wolga-Deutscher nach Kasachstan war ebenso unter Mangel gekennzeichnet. Für diverses Spezialmaterial müsste man weite Strecken zurücklegen um an einfache Nägel, Beton oder Baumaterial zu gelangen.
Die Umsiedlung nach Deutschland war mit vielen Opfern möglich, zurücklassen von Hab und Gut. Jedoch war der Überfluss in Deutschland allgegenwärtig im Vergleich zu den Oststaaten von damals.
Aus diesem Hintergrund hat mein Vater eine Gewohnheit entwickelt Schrott zu sammeln, der hier auf den Straßen einfach weggeworfen wird. Schrott der größtenteils als Elektronik, Haushaltsgeräten, Holz, Metall und vieles mehr aus Überfluss weggeworfen wird.
Das Problem ist nicht das Sammeln an sich, sondern, dass daraus ein Chaos geworden ist, weil die Sachen größtenteils unsortiert, unaufgeräumt in der ganzen Wohnung verteilt liegen in Haufen. Jede erdenklich Lücke und Spalte wird für diesen Schrott reserviert. Die Wohnung, Terrasse, der Keller (bis zum Rand, gar nicht mehr begehbar), ein weiteres Lager ist voll.
Der Vater hat eine Sucht oder Jägerverhalten dafür entwickelt, da er ansonsten keine Freunde oder anderen Hobbies hat außer dieses Sammeln und Horten.
Als außenstehende Person hast du keine Chance in ihn durchzudringen, weil nach paar Tagen, die Sturheit und kritische Meinungsverachtung greift. Für die Mutter und das Geist behinderte Kind ist es eine ständiges Konfliktpotenzial, dass sich zyklisch entlädt und das Spiel heiter weiter geht.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw. Probleme, und was kann man als Außenstehender tun um hier dauerhaft eine Veränderung zu bewirken? Da dieses Thema jetzt bestimmt über 20 Jahre andauert.
Beispiel siehe Bild vom Balkon
Danke für die Anteilnahme.