Was gefällt Dir auf dem Bild?
...und was gefällt Dir nicht?
Würdest Du gerne in einer solchen Umgebung leben, oder würdest Du Dich unwohl fühlen?
Bitte mit Begründung und unter Beachtung der Nettikette.
Wahlwerbung der Grünen aus dem berliner Bezirk Kreuzberg/Friedrichshain.
16 Antworten
Das trifft so ziemlich mein Stadtviertel, dass sich in den letzten 20 Jahren vom Rotlicht- und Junkieviertel zu einem vielfältigen und lebenswerten Ort entwickelt hat, in dem es sich gut leben lässt - ohne das Randständige ausgegrenzt wurden.
Wie das?: Durch aktive Stadtteilarbeit, in der alle Beteiligten (Bewohner, Polizei, Gechäftsinhaber, Junkies, usw) gehört werden, Probleme angesprochen (von allen Gruppen) und gemeinsam nach Lösungen oder Kompromissen gesucht wird.
Funktioniert soweit ziemlich gut, nur ist auch hier die Gentrifizierung auf dem Vormarsch (der aber aktiv begegnet wird) - denn auch Wohlhabende haben das Viertel mittlerweile für sich entdeckt, machen aber nur Probleme (denen ist es zu laut, zu vielfältig, der Druckraum, usw) - obwohl das ja alles schon vor ihnen da war🤦
So kenne ich es auch noch aus meiner Kindheit - mein Vater war Stammgast im Gasthaus Bingert...
Ah ja, wir waren damals eher "Uff de Nauwies" oder in der Garage, Stichwort Milliways Party, unterwegs...
Lustig, so trifft man sich, liebe Grüße aus Saarbrücken nach Saarbrücken 😁.
Grüße Zurück - Garage war dann auch später meins + Helmut (bzw später Horst) und der Karate Klub Meier.
Ist das in Hamburg? Bzw. verrätst Du mir von welcher Stadt wir reden?
Nauwieser Viertel in Saarbrücken (bzw hier Es Viertel genannt) - Eine Linken und Grünen Hochburg.
Nachtrag: Die Beteiligung an der Stadtteilarbeit war zwar ein bisschen eingeschlafen, ist aber seit ein paar Jahren (aus diversen Gründen) wieder aktiver.
Diejenigen, die sowas für illusorisch halten, sind auch meistens diejenigen, die lieber auf missliebige Zustände schimpfen, anstatt vielleicht mal auf die Idee zu kommen, dass man mit aktiver Teilhabe und zusammen mit allen Beteiligten, das persönliche (und gemeinsame) Umfeld umgestalten und verbessern kann.
Aber dazu müsste man auch die Daseinsberechtigung jedes Menschen (und jeder Gesellschaftsschicht) respektieren, anstatt sie aus dem eigenen Blickfeld verbannen zu wollen - das funktioniert aber nur in offenen und sozialen Communitys.
Gentrifizierung erlebe ich in meinen Viertel auch. Die ist allerdings schon weit fortgeschritten. Das ist hier sozusagen der Prenzlauer Berg von Aachen und unterscheidet sich auch nicht großartig von dem Bild.
Da kommen die Wohlhabenden an, sehen ein Szeneviertel mit einem reichhaltigen kulturellen und kulinarischen Angebot, ein attraktives und vielfältiges Nachtleben und das mitten in der Innenstadt - und denken sich: hey, da will ich leben und bei meinen anderen reichen Freunden kann ich damit angeben, wie hip ich bin und mich traue in einem (ehemals!) verruchten Stadtteil zu leben...
Dann wollen sie aber das die Nachtruhe um Punkt 22Uhr eingehalten wird, dass Treffpunkte der Randständigen zu verschwinden haben, daß das alternativ-selbtverwaltete JUZ sie nicht belästigen soll, und und und.
Wer aber dieses Stadtteil, mit welchen Mitteln auch sie interessant gemacht hat, interessiert sie nicht und wird auch nicht anerkannt...
Eine Heuschreckenplage, die nur teuere Mieten hinterlässt - deren Selbstgefälligkeit ist zum Kotzen. Die kannten diese Strukturen doch, bevor sie kamen.
Ich weiß. Und am Ende wundern sie sich, dass es so spießig geworden ist, wie da wo sie herkommen. So sind sie eben.
Paradoxerweise ist der reichste von ihnen (Erbe und Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei) aktiv gegen die Gentrifizierung.
uA sorgt er dafür, daß Häuser zwar saniert, aber nicht luxussaniert werden und Mietverträge bestandsschutz haben und die Investition die Miete im angemessenen Rahmen steigen lässt und er unterstützt Vereine und Interessenverbände nicht nur finanziell...
Das ist cool.
Die ganz Reichen sind meistens auch nicht mehr spießig, das sind eher die sog. Besserverdienenden - also die Leute die gerade so Spitzensteuersatz zahlen. Das sind die Spießer.
Stimmt und wenn der für Nachtruhe, und damit gegen Nachtleben wäre, würde der sich ins eigene Bein schießen😉 - die meisten Lokale haben Karlsberg Bier...
Das gibt es übrigens auch auf andere Art.
Da bauen sich junge Familien auf dem Land in einem Dorf ein Haus und dann klagen sie gegen das Läuten der Kirchturmglocke oder gegen Gülle-Gestank.
Diese Leute glauben einfach sie sind das Maß aller Dinge und die Welt muss sich nach ihnen richten.
Die wählen übrigens genauso Grün wie CDU oder FDP.
Wenn ich die Strukturen (Stadt oder Land) kenne und ein Problem damit habe, ziehe ich doch da nicht hin...
Aber vielleicht ist mir das Selbstverständnis des (Geld)Adels auch nicht geläufig - ich würde darauf wetten, dass über 90% derer, die glauben, es müsse sich alles nach ihren Wünschen drehen, zur Oberschicht (oder mindestens Gehobenen) gehören.
Aber ohne dieses Selbstverständnis (oder Erbe) wird man auch wahrscheinlich nie zu denen aufschließen...
Aber ohne dieses Selbstverständnis (oder Erbe) wird man auch wahrscheinlich nie zu denen aufschließen...
Wenn Du dieses Selbstverständnis hast, aber nicht zu dieser Schicht gehörst kommst Du damit eben nicht durch, sondern fliegst gehörig auf die Schnauze.
Es kann sich halt nicht jeder jahrelange Prozesse finanziell leisten. Häufig gewinnt derjenige, det finanziell den längeren Atem hat durch alle Instanzen zu gehen.
Diese Leute sind oft selbst Rechtsanwälte und dann kostet es sie nur die Gerichtskosten, falls sie verlieren.
Neben Anwälten sind auch Lehrer ganz besonders nervig.
Beides Berufe in denen man gewöhnt ist mehr zu wissen als sein Gegenüber, Macht hat und immer recht hat.
Die Frage ist zwar schon etwas älter, aber ich antworte trotzdem einfach mal drauf. Habe dieses Bild nämlich letztens noch im Internet zufällig gesehen und mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Ich danke dir für deine Fragen, die sind immer interessant und regen mich auch stärker zum Nachdenken an!
Was gefällt Dir auf dem Bild? ...und was gefällt Dir nicht?
Nun ja, dieses Wahlplakat ist - wie man nur unschwer übersehen kann - ziemlich woke und progressiv. An sich kann auch ich als Konservativer den dort propagierten Werten "Toleranz", "Respekt" und "Inklusion" definitiv etwas abgewinnen und unterstütze sie selbst auch - halt nur anders. Zweifellos hat diese politische Entwicklung auch so manche positive Dinge hervorgerufen, z.B. die vermehrte Akzeptanz von Homosexualität. Diese wird zwar durch Migrationsströme aus dem arabischen und afrikanischen Raum wieder verringert durch eine gutmenschliche und woke Politik - aber egal, anderes Thema.
Kritisch sehe ich jedoch, dass politische Parteien wie die Linke oder die Grünen in ihrer Außendarstellung häufig eine Überrepräsentation von Minderheiten anstreben, dabei jedoch den Eindruck erwecken, die Mehrheit der Bevölkerung zu vernachlässigen. Auf dem Wahlplakat sieht man keine Person, welche der "klassischen Norm" entspricht und die Mehrheit der Gesellschaft somit repräsentiert. Es sind lediglich Angehörige von Minderheiten abgebildet, was auf mich eher befremdlich wirkt, weil es einfach unrealistisch wirkt.
Es wirkt schlichtweg ideologisch übersteuert und wenig repräsentativ. Und diese komische Weltsicht kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Antifaschismus, diese übermäßige LGBTQ-Politik usw. empfinde ich als gemäßigt Konservativer einfach nicht als unterstützenswerte Dinge. Antifaschismus grundlegend natürlich schon, aber er wird leider von einer ziemlich komischen Szene belagert, welche Leuten wie Wagenknecht mal eben eine Torte ins Gesicht wirft. Das sind, wie die Macher des Plakates, Leute, die sich krampfhaft von der "Norm" und vom "Establishment" abgrenzen wollen, statt tatsächlich eine Lösung zu finden, die JEDEN der Gesellschaft inkludieren kann und gerecht ist.
Würdest Du gerne in einer solchen Umgebung leben, oder würdest Du Dich unwohl fühlen?
Würde unter keinen Umständen dort leben wollen und mich demnach auch eher unwohl fühlen. Ist das perfekte Gegenbeispiel zu einer erzkonservativen, intoleranten und extrem spießigen Umgebung - beides ist selbstverständlich nicht wirklich unterstützenswert.
Nochmal abschließend: die propagierten Werte wie Toleranz und Respekt unterstütze ich natürlich, aber man sollte diese nicht ideologisieren und damit eher noch mehr Hass erzeugen. Denn die teilweise irre LGBTQ-Bewegung und Antifa-Bewegung hat durchaus trotz grundlegend guter Ziele eher das Gegenteil erreicht und andere Leute zu Hass und Hetze angestachelt.
Da ich selber mal in Berlin Kreuzberg gelebt habe kann ich sagen dass man da sehr gut leben kann. So sieht es da aber nicht aus. Das ist eher ein Abziehbild und dort würde ich nicht wohnen wollen.
Ich weiß ich habe zwischen 1999 und 2002 auch in Berlin gewohnt, allerdings in Mitte. Aber natürlich war ich auch öfters in Kreuzberg. Hauptsächlich zum Chillen und Feiern.
Dei Grüne-Partei in Deutschland hat eine ganz schlimme Vorstellung von der deutschen Bevölkerung. Wenn ich mir die Personen auf dem Bild anschaue überkommt mich das Schaudern.
Das paßt sehr gut zu dem Ausspruch der Sprecherin der Grünen-Jugend.
Übrigens tut mir der Igel leid. Warum wird er vom Hund gejagt?

Übrigens tut mir der Igel leid. Warum wird er vom Hund gejagt?
Die Antwort die Du in Berlin sicherlich darauf bekommst ist: "Der will doch nur spielen."
Mir gefällt da überhaupt nichts und ich würde mich sehr unwohl fühlen. Alleine das Antifa Graffiti reicht mir schon.
Kann ich als Saarbrückerin, die "es Viertel" (DAS Ausgehquartier meiner Clique in den 1980er/90er Jahren), noch vor seiner Verwandlung in ein attraktives, bunt gemischtes Wohnviertel kannte, nur bestätigen 😊.