Warum wurden die Kernkraftwerke abgestellt?

9 Antworten

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Weil es unterm Strich zu teuer und zu gefährlich ist. Aber von Anfang an:

Es war einmal … fangen nicht nur Märchen an, sondern auch Erzählungen über den Traum, die Menschheit quasi ohne Abfall und Risiken fast endlos mit Energie zu versorgen. Noch ein C. F. v. Weizäcker urteilte vor der industriellen Nutzung von Kernkraftwerken, dass die Deckung des Strombedarfs für die alte Bundesrepublik im Jahr "eine Kiste" voll radioaktiven, zu entsorgenden Rückständen verursachen würde. Diese "Kiste" könnte dann tief in einem alten Bergwerk verstaut und gut drauf aufgepasst werden. Leider hat sich das alles ganz anders entwickelt und die KKW-Energie hat sich als extrem teure bzw. kapitalintensive und riskante Technik mit großen Entsorgungsmengen heraus gestellt. Schade eigentlich. Und auch eine versäumte Chance: Wenn wir damals schon auf Sonne und Wind gesetzt hätten ... mit den gleichen Fördergeldern hätte sozusagen ganz Deutschland mit Solardächern tapeziert werden können.

Schade auch, dass neue "Märchenerzähler" im Besonderen auch in der deutschen Öffentlichkeit bzw. in den Sozialen Netzwerke auftreten und die "Mär vom guten KKW" wieder zu verbreiten versuchen.

Es bleibt:

  • KKW sind nicht CO2-neutral, das Schürfen, der Transport und die Aufbereitung von Brennelementen tragen einen deutlichen CO2-Fußabdruck. Der Bergwerkabbau von Uranerzen ad idem führt zu erheblichen (lokalen) Belastungen der Umwelt und der Menschen.
  • KKW und die nicht verwertbaren Brennelementrückstände gefährden unsere Biosphäre nachhaltig. Was schon passiert ist, sollte bekannt sein. Und das passiert im Besonderen auch mit "planbar sicheren" KKW (s. bspw. Fukushima).
  • KKW hindern die Ausbau anderer Energiequellen, da sie sehr kapitalintensiv sind und somit Mittel binden, die für andere Entwicklungen oder Förderungen nicht mehr zur Verfügung stehen. Förderung, genau: Die Übernahme von Bürgschaften für KKW-Kredite ist eine versteckte Förderung der KKW. Seitdem der Staat diese Bürgschaften (fast) nicht mehr gibt, wurde kein KKW mehr geplant.
  • KKW haben einen langen Planungsvorlauf und können gar nicht so kurzfristig, wie gerne suggeriert, neu ans Netz gehen. Und der Planungsvorlauf ist jetzt ohne Genehmigungsrunden für KKW gerechnet schon bei 15 bis 20 Jahren. Viel zu lang für eine "Übergangstechnologie".

Was fehlt: Der Optimismus, den es früher noch in der Bundesrepublik gab, mit dem wir sagen können, wir schaffen den Umbau der verlässlichen Energieversorgung hin zu Sonne, Wind und Wasser und mit neuen Technologien zur Energiespeicherung. Was sich allenthalben findet: Leugnen von KKW-Problemen, Verzagtheit bei neuen Technologien, Verhinderungstaktiken bei Wind-KW-Ausbauten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik

Nein, dabei ging es nicht um den Klimawandel , sonderen um die Lagerung des Atommülls, wo es bis jetzt immer nocxh kein gutes Lager gibt. Googel mal "ASSE " und in die wurde nichtmal hochradioaktiver Müll eingelagert.

Atommüll strahlt über SEHR !!!!!!viele Generationen.

Die direkten Gefahren Atomkraftwerke? die bekanntesten : Tschernobyl und Fukushima (bitte googeln) .

Atomkraft , da werden die ganzen Folgekosten vom Steuerzahler bezahlt und das ist EINFACH die TEUERSTE Energiegewinnungsmethode- zahlen nicht die Betreiber sondern halt der Steuerzahler .

Strom aus AKWs ist zu teuer, sie sind zu gefährlich und ein Endlager gibt es in Deutschland auch noch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei uns in Deutschland lag das zu großen Teilen auch an zunehmenden Volkswiederständen gegen diese Technologien, welche insbesondere nach der Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 nochmals deutlich an Zulauf gewann.

Dagegen konnte sich keine der damaligen Parteien wirklich gegenüber Volkes Wille gänzlich verschließen.

Zudem war der Betrieb von AKW incl. aller damit entstehenden Folgekosten im deutschen Energiemix stets die teuerste Möglichkeit der Energieerzeugung, was in DE dann jahrzehntelang durch Quersubventionen gegen steigende Strompreise kompensiert werden musste.

AKW haben aus Sicherheitsgründen aber auch von vornherein nur eine begrenzte Laufzeit von etwa 30 bis max. 40 Jahren gehabt, womit spätestens etwa Mitte/Ende der 1980-er Jahre viele Altanlagen ihre regulären Laufzeitbegrenzungen erreichten.

Durch die massiv zunehmenden Protestraten wurde es in dieser Zeit auch gleichzeitig immer schwieriger mit der Realisierung von Neubauvorhaben, da kaum noch jemand AKW in seiner Nähe haben wollte; viele sogar bereits begonnene Projekte wurden damit sogar zunehmend vor ihrer Fertigstellung wieder abgebrochen, womit einige sogar bereits fertiggestellte Anlagen nie ans Netz gingen.

Ob der Errichtungskosten solcher Anlagen mit gleichzeitig immer höheren Sicherheitsanforderungen waren AKW für die Energieerzeuger ohnehin schon immer recht unattraktiv in der Gewinnkalkulation, da solche Anlagen bereits in der Errichtung locker in Milliardenhöhe mit massiv zunehmender Steigerung lagen.

Alles in allem waren AKW nach einem kurzzeitigen Boom zur neuen Technologie später kaum noch wirklich nötig im deutschen Energiemix, und spielten als Energieträger nach den 2000-ern auch bald mit < 10% Beitrag zur Energieversorgung keine nennenswerte Rolle mehr. Peak in den ~ 1960/1970-ern lag mal bei ~ knapp 30%.

Tschernobyl und Fukushima lassen grüssen,einfach zu gefährlich und ausserdem ist das Problem mit dem Atommüll nicht gelöst

BurkeUndCo  06.03.2024, 22:12

Desjhalb bauen ja auch Japaner und Russen neue Kernkraftwerke, aber Deutschland legt seine AKWs still.

Wo nochmals lagen Tschernobyl und Fukushima?

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BackupBone  08.03.2024, 09:09
@BurkeUndCo

Wenn man alternativlos ist, besorgt sich der Junkie eben doch wieder sein Meth...

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BurkeUndCo  08.03.2024, 11:20
@BackupBone

Kann sein, ist aber ein etwas falscher Vergleich.

Die Gefahr, die von Kernkraftwerken ausgeht, wird in Deutschland maßlos übertrieben ===> Deutsche Panik.

Allerdings ist die Zeit für Kernkraftwerke heute eigentlich vorbei. Demzufolge sind die neuen Kernkraftwerke, die weltweit gebaut werden, finanzielle Fehlinvestitionen.

Durch die Kombination von Wind- und Solarenergie lässt sich Strom deutlich billiger erzeugen, und wenn man diesen Strom in Form von Wasserkraft (eventuell auch als Wärmespeicher in riesigen Behältern mit geschmolzenem Salz) speichert, hat man auch kein Problem mit der Dunkelflaute.

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BurkeUndCo  08.03.2024, 18:51
@BackupBone

Wenn man aufgrund fehlerhaft interpretierter Informationen Volksvermögen im Bereich von zig Milliarden zerstört? --- Zumindest ich bezeichne das als Panikreaktion.

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BackupBone  09.03.2024, 12:48
@BurkeUndCo
Wenn man aufgrund fehlerhaft interpretierter Informationen

Ich dachte die Fossillobby ist der Grund? Sind sie nun gierig oder blöd?

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BurkeUndCo  09.03.2024, 13:36
@BackupBone

Nein, ausnahmsweise waren die es nicht (die Betreiber der Fossil-Kraftwerke und fder Atomkraftwerke, das ist eigentlich der gleiche Verein).

Schuld war in Deutschland die allgemeine Angst vor einem Unfall (GAU) wie in Fukushima, weil es halt in Deutschland so viele AKW im Gefahrenbereich von Tsunamis gab.

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BurkeUndCo  09.03.2024, 15:11
@BackupBone

Hübsche Verschwörungstheorie, war mir neu --- ist aber nicht realistisch.

Denn die Länder, die heute noch auf fossile Kraftwerke setzen (als noch neue Kohlekraftwerke bauen) sind identisch mit den Ländern die noch AKWs betreiben (und teilweise auch neue bauen).

Wäre das die vereinigte Lobby der Regenerativen Stromerzeuger, dann wäre das durchaus glaubwürdig, nur diese Lobby hat doch relativ wenig politischen Einfluss.

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