Atomkraft - ja oder nein?

Das Ergebnis basiert auf 61 Abstimmungen

Bin dafür, weil 51%
Bin dagegen, weil 49%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Bin dagegen, weil

Die Atomenergie macht nicht den geringsten Sinn. Gäbe es für den Bau der Kraftwerke keine Subventionen, wäre noch niemals weltweit eines gebaut worden. In Deutschland haben wir keinen nennenswerten Uranabbau, keine Wiederaufarbeitung und kein funktionierendes Endlager. Die Wiederaufarbeitung ist ne Riesensauerei und wenn wir das weltweit über Jahrzehnte machen, wird sich die Radioaktivität des Planeten messbar erhöhen. Die Forschung bei uns läuft auf Schmalspur, Fähige Leute wandern ins Ausland ab und wir haben kein (kaum) eigenes Engineering dafür. Wir würden uns also in vollkommene Abhängigkeit begeben. Im Falle einer Havarie wären wir als eines der am dichtest besiedelten Länder sehr stark betroffen und die Schäden würden 3 - 4 stellige Milliardenbeträge erreichen und unsere Landwirtschaft im betroffenen Gebiet müsste für Jahrhunderte stillgelegt werden. Ausserdem gibt es weltweit nicht genügend Uran, um das als zukunftsichere Technologie zu betrachten. Wenn man die Betreiber vollkommen und zwingend dazu verpflichten würde, auch für den Rückbau der Anlagen und die Entsorgung der stark strahlenden Teile aufzukommen, würden die sofort ein Kruzifix hochhalten. Thoriumreaktoren wurden in den 50er und 60er Jahren bei uns im Westen nicht weiterentwickelt, weil man aus dem Kernmaterial keine Kernwaffen herstellen kann. Der einzige eigensichere Reaktor in Deutschland, der Grafit-Kugelhaufenreaktor wurde auf Betreiben von Umweltterroristen stillgelegt. Also, was soll der Scheisse! Ich kann ein vollkommen sicheres Kernkraftwerk konstruieren. Aber, - Niemand will es haben. Niemand kann es bezahlen. Es kommt nicht viel Strom raus. Es wäre absolut unwirtschaftlich. Wer heute noch glaubt, die Kernenergie wäre die Lösung unserer Probleme, mag weiterträumen. Ohne Ahnung träumts sich leichter. Wenn die Kernfusion soweit ist, oder Antimateriereaktoren, reden wir nochmal drüber. In 2 - 3 Generationen.

BatRic  24.08.2023, 14:15

Uran ist eines der häufigsten Ressourcen lol

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Bin dafür, weil

wir momentan noch nicht ohne sie auskommen - das können wir drehen und wenden wie wir wollen - wir müssen uns bewusst sein, dass sie , im Fall einer Havarie, einen gravierenden Schaden mit unabsehbaren wirtschaftlichen und sozialen Folgen verursachen

wir sollten sie deshalb unbedingt nur als ein noch notwendiges Übel betrachten und alles tun, um hiervon wegzukommen - also nicht alles wieder schleifen lassen und auf bessere Zeiten warten - die kommen nicht von selbst

Bin dafür, weil

...wie eine CO2-neutrale Übergangstechnologie zur Kernfusion sind.
Und: Gerade die Technik der Transmutationskraftwerke sind eine guter Grund aus dem vorhandenen Atommüll weiteren Strom zu generieren und das Strahlenniveau so weit abzusenken, dass wir uns keine Gedanken über ein Endlager machen müssten.

...und weil die dt. Ideologiegrünen gegenüber den wahren Umweltschützern der restlichen Welt bei dem Gedanken gleich Schnappatmung bekommen und somit ihre "Ideologie über technische Machbarkeit" super demonstrieren. 😈

Eisenschlumpf  23.08.2023, 14:34
CO2-neutral

leider nicht.

Übergangstechnologie

Vor 50 Jahren war es die Zukunftstechnologie.

Gerade die Technik der Transmutationskraftwerke sind eine guter Grund aus dem vorhandenen Atommüll weiteren Strom zu generieren und das Strahlenniveau so weit abzusenken, dass wir uns keine Gedanken über ein Endlager machen müssten.

"irgendwann" hieß es auch über Endlager. Leider ist beides Utopie.

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Crack  23.08.2023, 20:11

Wer die Grünen als Ideologiegetrieben und Technikfern bezeichnet, dann aber Transmutationskraftwerke als die Lösung anpreist, obwohl diese noch weit von einer Serienreife und noch viel weiter von Praxistauglichkeit entfernt sind,
hat sicher eine ganz eigene Ideologie, die er verfolgt. Lösungsbasiert ist sie sicher nicht.

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Bin dagegen, weil

Teuer! und es gibt immer noch keine geeigneten Endlagerstätten! Man weiß immer noch nicht, wo mit dem geradezu ewig strahlenden Müll hin. Eigendlich müßte man den in Hallen lagern und das für unendlich erscheinende Zeit- DIE KOSTEN!!!!!

Und, wenn mal was passiert, sind die Folgen echt nicht so ohne. O.k. es passiert nur selten was ernstes, aber es passiert! Und mit den Folgen wird nichtmal adäquat umgegangen.

Bin dagegen, weil

weil nicht inhärent sicher.

Eine Schnellabschaltung ist kein Problem, das Problem beginnt erst mit der Nachzerfallswärme und ihrer Abführung. Eine Technik, die aktive Systeme zur Verhinderung von Katastrophen braucht, ist unbeherrschbar, weil die Wahrscheinlichkeit für den gemeinsamen Ausfall aller Systeme nie genau null sein kann. Wenn aber der Eintretensfall inakzeptabel ist, wie bei der Evakuierung von Millionen Menschen, dann ist bei o.g. Wahrscheinlichkeit größer null die ganze Technik inakzeptabel, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist. Die Höhe der Wahrscheinlichkeit ist in den Anfangsjahren der Kernkraft theoretisch berechnet (um nicht zu sagen schöngerechnet) worden, die gemessene Wahrscheinlichkeit hat zwei Fälle innerhalb von 30 Jahren gebracht und ist deutlich höher.

mein Hintergrund: ich habe in den 1980ern für Kernkraftwerke Datenbankprojekte und andere Programmierarbeiten (u.a. Reaktorschutzprüfung) gemacht und bin oft in Biblis und mehrmals in Gundremmingen* gewesen, weiß also wie die Dinger funktionieren. Ich habe mein Leben lang in mein Eigenheim investiert und keine Lust, es wegen eines dämlichen Defektes in Windrichtung verlassen zu müssen.

*) Das ist alles in einem Deutschland gebaut worden, in dem Züge noch pünktlich kamen, und in dem Bahnhöfe und Flughäfen in vernünftigen Bauzeiten fertig wurden. All das ist nicht mehr so - dem Deutschland von heute traue ich solche Bauprojekte nicht mehr zu, selbst wenn ich dafür wäre.