Sollen die Atomkraftwerke ausgeschaltet werden?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

Nein...warum 54%
Ja...warum 46%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein...warum

Ich halte das immernoch für eine Form der Energiegewinnung mit Potential. Ein ganzes Land nur auf Wind und Sonnenenergie aufzubauen halte ich für die nächste Zeit für unrealistisch.

Nein...warum

Hallo,

unsere letzten drei AKW tragen zwar insgesamt nur noch etwa 5-7% zur Deckung unseres staatsinternen Gesamtbedarfes bei, aber in Relation zu ihrem Rückbau-Aufwand würde ich davon noch jedes Gigawatt an Energie in vertretbarem Fortführungsbetrieb zur Grundlast-Bereitstellung mit nehmen bis zu einer technisch vollständig erreichten Grenze der materiellen Integrität im Sinne der betriebssicheren Verantwortbarkeiten.

Selbst wenn diese drei AKW noch 5-10 Jahre länger in Betrieb wären, so würde ihr Rückbau nebst der Sondereinlagerung schwach-, bis mittel-, und stark strahlender Bausubstanzanteile auch nicht sonderlich mehr als gegenwärtig kosten. Ein paar dutzend bis 100 Tonnen mehr Brennelemente-Müll würde zudem gegenüber der bereits (zig-) Tausend Tonnen an vorhandenen Brennstäben ebenfalls den Braten nicht mehr wirklich fett machen.

Von daher sollten diese letzten drei Kühe ob der ohnehin immensen Rückbau-Kosten auch noch so lange wie möglich gemolken werden für den Rücklagen-Aufbau der rückbaulich anfallenden Kosten.

LG

Bluemie  13.04.2023, 12:48

Es ist technisch nicht mehr möglich.

Laut der Kraftwerksbetreiber sind die Brennstäbe jedenfalls komplett abgerockt. Eins dieser drei AKW konnte schon seit November nur noch im Streckbetrieb fahren. Die Brennstäbe halten keine zwei Monate mehr.

Und wenn neue Brennstäbe gekauft werden sollen, dauert das mindestens 18 Monate.

Die Sicherheitsüberprüfungen müssen in Deutschland für AKW alle 10 Jahre erfolgen. Bei diesen letzten drei AKW hat man eine Ausnahme gemacht, weil man davon ausging, dass die sowieso bald abgeschaltet werden. Die letzte Überprüfung war vor fast 15 Jahren. Auch hier würde es also erst wieder viel Geld und Zeit kosten, wenn die Dinger weiter betrieben werden sollten.

Ich gebe Dir aber im Prinzip recht, grundsätzlich wäre es technisch möglich gewesen, dass diese AKW noch 10 oder sogar 15 Jahre weiter betrieben werden. Die Entscheidung hierfür hätte man dann aber schon vor Jahren treffen müssen. Heute ist das zu spät. Die Dinger müssen jetzt vom Netz.

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Nur Wissenschaftsgremien, die sich aus verschiedenen Fachgebieten zusammensetzen, können Argumente wie Unterversorgung, Unfallgefahren, Endlagerungsprobleme, Alternativenergien, Kaltstartfähigkeit der Kraftwerke, Ressourcenverfügbarkeiten, Perspektiven der Stromspeicherung, CO2-Bilanz, Aufbegehren des Volkes, Mitwirkung der Verbraucher, smarte Netzregulierung usw. wirklich alle fachlich korrekt abwägen.
Mir sind nur einige Argumente bekannt, die zu ambivalenten Schlussfolgerungen führen würden.
Daher habe ich keine andere Wahl, als darauf zu vertrauen, dass niemand der etwas zu sagen hat, einseitig fundierte Entscheidungen trifft.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Traktorist mit Zertifikat von Bill Gates
Nein...warum

Es ist irrsinn, ein Kraftwerk, das laufen kann und für das Brennstoff vorhanden ist, abzuschalten. erst recht, wenn dieses zum Betrieb der Kühlwasserpumpen von außen mit Strom zu versrogen sind, um zu verhindern, dass sie zum Feuerwerk mutieren und die halbe Republik verseuchen!

Das wäre ungefähr so, wie ein Haus, auf dem noch 140.000 € restschulden sind, für 100.000 € zu verkaufen, um den Abtrag von sagen wir 1200 € monatlich einzusparen, um dieses gleiche haus dann für 1500 € monatlich vom Käufer anzumieten.

lg, Anna

KarlRanseierIII  12.04.2023, 21:25

Die Kühlwasserpumpen müssen nach Abschaltung so oder so von außen versorgt werden, egal wann man abschaltet.

Ferner frage ich mich, auf welchen vorhandenen Brennstoff du Dich beziehst. Die vorhandene Beladung jedenfalls ist durch.

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Peppie85  13.04.2023, 17:32
@KarlRanseierIII

Man kann aber auch mit einer Ladung die durch ist, im teillastbetrieb duchaus sicher strom erzeugen. wenn auch natürlich nicht mehr so viel wie zuvor.

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KarlRanseierIII  13.04.2023, 19:28
@Peppie85

Kann man nicht nur, macht man seit Monaten.

Man hat das so gestaltet, daß man zum Abschaltzeitpunkt eine so niedrige Restleistugn erreicht, wie man es für bedenkenlos machbar hält.

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Peppie85  15.04.2023, 17:23
@KarlRanseierIII

Das ist doch schon mal was wert. Was auch gut gewesen wäre: einfach den neuabbau von brennstfoff untersagen. dann könnte man ggf. im rahmen der Wideraufbreiteung vielleicht aus dem vorhandendenen material, was ja eh schon so vor sich hin strahlt was machen oder die verwendung anderer techniken entsprechend forcieren. Ich habe da z.B. leuten gehört, dass es pläne für reaktoren gäbe, die mit dem was so ein konvensionelles kraftwerk "übrig" lässt noch ne menge strom gewinnen könnten.

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Ja...warum

Vielleicht erinnert man sich an die Diskussionen im letzten Jahr? Die AKWs sollten bereits zu Ende 2022 abgeschaltet werden.

Die Konzerne bereiten sich seit 10 Jahren darauf vor. Der Prozess ist beendet.

Und - oh Wunder - die Lichter werden trotzdem nicht ausgehen. Ich finde es erstaunlich, dass so wenige vom Energie Verbundnetz in Europa wissen.

Bluemie  13.04.2023, 13:00

So ist es.

Dieses ganze "Wir brauchen doch aber Grundlast - bla,bla, bla" kann ich nicht mehr hören. Das kommt meist von Leuten, die sich als Ingenieure oder Energieexperten ausweisen, aber in Wirklichkeit NULL technisches Verständis besitzen.

Als Ergänzung für die Erneuerbaren brachen wir nur sehr wenig Grundlast (die sogar von den EE geliefert werden kann). Wir brauchen wegen unterschiedlichen Verfügbarkeit bei den EE dagegen viel mehr Spitzenlast. Dazu eignen sich aber AKWs nunmal überhaupt nicht.

Die letzte nennenwerte Dunkelflaute hatten wir in Deutschland übrigens im Frühjahr 2017. Seitdem kommt es nur zu ganz kleinen stundenweisen Ausfällen, die aber von Speicherlösungen und vom europäischen Verbundnetz problemlos abgefangen werden.

Das will aber niemand wissen. Die reden alle vom Blackout, der aber nicht kommen wird.

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