Warum waren die Nazis so intelligent?

11 Antworten

Ob sie nun "böse" waren oder nicht; es steht außer Frage, dass die Nazi-Funktionäre keine Dummköpfe waren.

Das eigentlich faszinierende an dem Test ist, dass es der einzige in der Weltgeschichte war, bei dem eine komplette Regierungsführung untersucht wurde.

Alle Testpersonen wiesen überdurchschnittlich hohe IQ's auf, manche von ihnen hatten sogar außerordentlich hohe Werte.

Der Durchschnitt aller 21 untersuchten Nazi-Größen lag bei 128; das sind fast zwei Standardabweichungen höher als der Durchschnitt, der bei 100 liegt.

Die Ironie in der Geschichte liegt darin, dass eben diese Nationalsozialisten IQ-Tests benutzt hatten, um fast eine halbe Million Menschen zu töten und zu sterilisieren. Und die von ihnen nun erzielten hohen Punktzahlen bewirkten, dass sich ihr Ego in ihren letzten Stunden noch weiter aufblähte.

Den Link sucht jeder bitte selber.

earnest  03.11.2021, 18:03

Das ist aber nicht nett von dir. Mit meinem IQ schaffe ich das nämlich nicht.

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Roentghen  03.11.2021, 19:05
@earnest
Mit meinem IQ schaffe ich das nämlich nicht.

Ja, Ernst, ich weiß. Aber versuch's mal, den Link herauszubekommen.

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Dahika  03.11.2021, 18:18

Das eigentlich faszinierende an dem Test ist, dass es der einzige in der Weltgeschichte war, bei dem eine komplette Regierungsführung untersucht wurde.

nicht die komplette Regierungsführung. Hitler, Himmler, Bormann, Goebbels fehlten. Und ob der Streicher so intelligent war, möchte ich mal bezweifeln. Und Ribbentrop soll rel. doof gewesen sein.

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Eduard537  31.08.2022, 15:18

Man siehts an den Grünen: IQ nicht mehr meßbar. Taxifahrer, Kinderschänder und Schwule...

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Zunächst einmal muss ich betonen, dass ich persönlich an dem Durchschnitts-IQ von 150 zweifle. Dennoch halte ich mich bei meinen Ausführungen mal an die Annahme des Fragenstellers, dass dem so gewesen ist.

Man muss dazu wissen, was der IQ ist. Er ist eine Maßzahl, die den Anteil der Leute mit so hoher Intelligenz im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung aufzeigt. Einen IQ von 100 oder höher erreichen 50% der Bevölkerung. 115 oder höher wird von knapp 16% erreicht, 130 schaffen gut 2%. Und 150+ schaffen etwa 0,04%, also 4 von 10.000. Vorausgesetzt, die Skala ist so wie in den meisten hier gebräuchlichen IQ-Tests.

Die Gesamtbevölkerung Deutschlands war in den 1930ern um die 65 Mio. Einwohner. Das heißt, man muss etwa 28000 Menschen erwarten, die einen IQ von 150 oder mehr haben. Da es sich bei den 150 um einen Durchschnitt handelt (vermutlich gleich viele über wie unter 150), die Nazis aber systematisch die Hälfte der infragekommenden intelligenten Menschen (Frauen) von vornherein nicht für wichtige Ämter bedachten, dürfte der Pool deutscher "Intelligenzbestien" also aus ca. 30000 Leuten bestanden haben.

Bei den Nürnberger Prozessen führte der Psychologe Gustave M. Gilbert bei 16 von 24 Angeklagten Hauptkriegsverbrechern Gutachten mit Intelligenztests durch. Das sind 0,05% des Pools deutscher Intelligenzbestien. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass hier ganz viele Militärfunktionäre (in deren Auswahlprozessen traditionell viel Wert auf Intelligenztests gelegt wird) dabei waren, wundert das nicht. Gleichzeitig bleibt offen, wie viele der knapp 30000 Deutschen mit solcher Intelligenz das Regime tasächlich unterstützt haben oder dessen Gegner waren, bzw. als Wissenschaftler und sonst was alles unpolitisch waren und getan haben, was man ihnen so gesagt hat.

Ich würde die Rolle der Intelligenz bei der politischen Gesinnung nicht überbewerten. In die politische Ausrichtung einer Person spielen ganz viele Faktoren und Prämissen mit ein. Die Intelligenz ist in dem Sinn nur ein Verstärker. Du findest hochintelligente Eliteterroristen genauso wie hochintelligente Pazifisten (und bisweilen Individuen, die es schaffen, beides nach ihren Vorstellungen miteinander zu vereinbaren)

Acera  27.08.2022, 00:18

Der letzte Satz: DH!

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In Nürnberg wurde mit allen Hauptangeklagten ein IQ-Test durchgeführt. Getestet wurden:

  • Gedächtnisspanne für Zahlenreihen von zunehmender Länge
  • Einfaches Rechnen mit steigendem Schwierigkeitsgrad
  • Fragen des gesunden Menschenverstandes
  • Begriffsbildungen durch Wortableitungen
  • Substitutions-Test (bestimmte Symbole müssen hierbei durch Zahlen ersetzt werden)
  • Zusammensetzspiele (Puzzle)
  • Klötzchen-Test
  • Erkennen von fehlenden Gegenständen auf Bildern

Dabei kam es zu folgenden IQ-Ergebnissen:

  • 143 Hjalmar Schacht
  • 141 Arthur Seiß-Inquart
  • 138 Hermann Göring
  • 138 Karl Dönitz
  • 134 Franz von Papen
  • 134 Erich Raeder
  • 130 Dr. Hans Frank
  • 130 Baldur von Schirach
  • 129 Joachim von Ribbentrop
  • 128 Albert Speer
  • 127 Alfred Jodl
  • 127 Alfred Rosenberg
  • 125 Constantin von Neurath
  • 124 Walter Funk
  • 124 Wilhelm Frick
  • 120 Rudolf Heß *
  • 118 Fritz Sauckel
  • 113 Ernst Kaltenbrunner
  • 106 Julius Streicher

Mit Rudolf Heß wurde der Test wiederholt, nachdem er sein Gedächtnis für "wiederhergestellt" erklärt hatte. (Es wurde aber deutlich, daß Heß tatsächlich gewisse Aussetzer hatte und wohl nicht auf der Höhe seiner früheren Leistungsfähigkeit war.)

Quelle: G.M. Gilbert: "Nürnberger Tagebuch - Gespräche der Angeklagten mit dem Gerichtspsychologen" (1947)

Demnach hatte keiner von ihnen einen IQ von 150. Es ist aber möglich, daß man die Ergebnisse mit heutigen Maßstäben anders bewerten würde.

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Weit verbreitet ist das innere Verlangen, die NS-Führer als Dummköpfe hinzustellen. Aber das ist ein großer Irrtum!

Solch ein IQ-Test gibt nur einen Teilaspekt der Fähigkeiten wieder. Wenn jemand in dem Test schlecht abschneidet, kann er in einem Bereich trotzdem viel leisten, wenn er gerade dafür besondere Talente mitbringt. Insbesondere kann man mit Schlauheit, Gerissenheit und Skrupellosigkeit viel erreichen.

Man weiß nicht, wie Hitler in dem Test abgeschnitten hätte. Fest steht aber, daß er ein hervorragendes Gedächtnis hatte, womit er oft die Leute überraschte. Daß er die Aufnahme in die Kunstakademie nicht schaffte, sagt nichts über seine intellektuellen Fähigkeiten aus. Er hat sehr viel gelesen und kannte sich in manchen Bereichen gut aus, insbesondere in Geschichte, Architektur und Wehrtechnik. Vor allem aber hatte er die Begabung zum Redner und Führer einer Massenbewegung, wobei er die Menschen manipulierte und gegeneinander ausspielte. Ohne ihn wäre die (NS)DAP nie hochgekommen. Es hat keinen Sinn, Hitler als Dummkopf hinzustellen, auch wenn man sich damit besser fühlt.

Sehr intelligent war beispielsweise auch Dr. Roland Freisler, was man nach den kurzen Filmausschnitten von 1944 kaum glauben möchte, in denen er nur herumgröhlt. Er war ein ehrgeiziger Student, der seine Doktorarbeit mit summa cum laude bestand und Latein gut beherrschte. Der NSDAP schloß er sich sehr früh an und er war einer ihrer "Theoretiker", was kaum bekannt ist.

Mit intellektuellen Idioten hätte man den NS-Staat nicht führen können.

PaulSmart  04.11.2021, 12:22

Da drängt sich der Eindruck auf, dass sich die ganz Schlauen dumm gestellt haben (deshalb nur Mittelfeld) und ein dicker Ehrgeizling sich besonders angestrengt hat.

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Giggling493  06.11.2021, 02:44

Toll recherchierter Beitrag, sagenhaft. Ich denke aber dass die IQ-Messmetode nicht alles ist. Hitler beispielsweise hätte vielleicht nicht besonders gut abgeschnitten. Trotzdem hätten die anderen Koryphäen nichts, aber auch gar nichts zustande gekriegt, ohne Hitler wäre die NDSAP ein extrem rechter Kleinparteien-Saftladen geblieben. Hitler hatte etwas, was die Anderen nicht hatten: er war INSTINKTMENSCH mit Mission, die anderen inhaltslose kleine Karrieristen, egal wie intelligent.

Wo ich voll zustimme ist dass die Sicht der Nazi-Größen als völkisch denkende Dumpfbacken völlig falsch ist. SA-Chef Ernst Röhm etwa, dem man Solches vielleicht zuordnen würde, begeisterte mit sensiblem Klavierspiel.

Was dagegen einige Top-Nazis gemeinsam hatten ist die Teilnahme an den Grauen des ersten Weltkriegs, zumindest Hitler, Röhm, Göring, Heß, . Himmler fällt etwas aus der Reihe.

Übrigens schreibt man "grölen" ohne "h". Ob Freisler das gewusst hätte?

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Marat  06.11.2021, 10:34
@Giggling493

Das hätte Freisler gewußt, so wie er auch "Methode" mit h geschrieben hätte. Er war ein gebildeter "Theoretiker", der ab 1933 viele grundsätzliche Artikel über den Aufbau des NS-Staates verfaßte. Er war auch ein guter Redner, wie viele andere NS-Größen. Beliebt war er allerdings nicht, weil er im persönlichen Umgang eher unerfreulich wirkte.

Ich schrieb schon, daß die (NS)DAP ohne Hitler nie hochgekommen wäre. Ich finde es immer bedenklich, wenn man Hitler als Trottel und irren Teppichbeißer hinstellt. Wer das tut, hat den Nationalsozialismus und die einzigartige Bedeutung Hitlers nicht verstanden. Zu seinen Fähigkeiten gehörte auch, die (für seine Zwecke) richtigen Männer in die richtigen Positionen zu bringen. Im Gegensatz zu Mussolini, der sich durch Emporkömmlinge bedroht fühlte und sie öfter austauschte, hielt Hitler stets an seinen Leuten fest, soweit es irgend möglich war, z.B. an Julius Streicher. Keiner der NS-Größen wäre auf die Idee gekommen, Hitlers Führerschaft in Frage zu stellen. Nur Himmler, der die kommende Niederlage spürte, soll sich angeblich 1943/44 über Alternativen Gedanken gemacht haben, aber getraut hat er sich natürlich nicht. (Abgesehen von seinem Verhalten im Jahr 1945.)

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Spikeman197  01.09.2022, 20:33

Ohne jetzt die Werte als 'gesetzt' zu akzeptieren, baute das System doch hirarchirchen Strukturen auf! Mich wundert es nicht so sehr, dass dann in der FührungsEbene viele Akademiker, aus 'gutem Hause', mit Kompetenz und Eloquenz und daher auch einem hohen IQ vertreten waren. Das lässt aber natl. keinen Rückschluss auf die normalen ParteiMittglieder, oder Funktionäre zu, die sich teilweise aus SchlägerTrupps rekrietierten! Die SS war erst der 'SaalSchutz', weil in den 20ern quasi bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten, die Polizei und der Staat nicht für geordnete Verhältnisse sorgen konnte, während man umgekehrt natl. auch keine Gelegenheit ausließ um es dem politischen Gegner (SozialDemokraten/Kommunisten mit gleicherMünzen (SA, Sturmabteilung) heimzuzahlen!

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Nehmen wir mal an das diese These stimmt....

Warum sollte das abwägig sein?

Nur weil man inteligent ist heißt das nicht das man moralisch richtig handelt.

Viele "böse" Menschen waren inteligent.

Warum sollte es nicht so sein?

Wie sagte Lord Vetinari: "Tyrannen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Pläne haben; Helden wollen nur den Tyrannen stürzen und am nächsten Tage regen sich alle auf, weil Niemand die Mülltonnen leert."

Diverse Krimis und Thriller sind voll mit Bösewichten, denn es lediglich an Moral, nicht aber an Intelligenz mangelt.

Diese Geschichten kommen nicht von ungefähr. Intelligenz ist nicht die Fähigkeit zwischen gut und böse unterscheiden zu können, sondern es ist die Fähigkeit zu strukturiertem Denken. Und das kann sowohl für Gutes als auch Böses genutzt werden.