Warum ist die CDU so erfolgreich?
Ich meine nicht nur momentan, sondern in der gesamten Historie der Bundesrepublik ist sie irgendwie wie der FCB der Rekordmeister bei den Wahlen.
Warum ist das so? Warum nicht bspw. die SPD?
8 Antworten
Die CDU ist derzeit erfolgreich, weil eine bedeutende Anzahl der Deutschen mit der Ampelregierung unzufrieden ist.
Neben den Ampelparteien SPD, Grüne und PDP ist die Auswahl nicht so groß. Die Linke schafft aktuell wahrscheinlich gar nicht mehr die 5%-Hürde. Und die AfD lehnen viele zurecht ab, aufgrund des zunehmenden Rechtsextremismus' der Partei.
Da blieben dann also nur noch die CDU und das neue BSW. Das neue BSW wird kritisch beäugt, weil es neu ist und vor allem die Vorstellungen des BSW's bezüglich Ukraine und Russland fragwürdig sind. Bei der CDU weiß man wenigstens, was man hat, weil es eine etablierte Partei in der Nähe der politischen Mitte ist.
Ich bin der Überzeugung, dass die CDU ohne Friedrich Merz an der Spitze deutlich mehr Prozentpunkte holen würde. Merz ist unbeliebt.
Du musst mir überhaupt nichts erklären. Wir haben das alles schon durch.
Du stehst auf der Seite von Putin, einem soziopathischen, narzisstischen, grausamen Mafiaboss, der die Souveränität anderer Länder nicht respektiert und der als russischer Zar in die Weltgeschichte eingehen will.
Und ich stehe halt auf der anderen Seite.
Vielleicht liegt es daran, dass die CDU unter Konrad Adenauer damals das Land wieder aufgebaut hat. Die Wähler verlassen sich dann auf das was funktioniert und probieren nicht unbedingt was neues aus.
Und der bekannteste Slogan Adenauers war: "Keine Experimente".
So bekommt man den Mainstream, der nach dem dritten Reich und dem darauf folgenden Untergang im Grunde nur in Frieden und Wohlstand leben will und von Politik im Großen und Ganzen die Nase voll hat.
Die Union ist eine Partei für Menschen ohne Utopien und Visionen, die sich eigentlich nur dafür interessiert, wie sie sich nach dem Einfamilienhaus und erfolgreicher Firmengründung auch noch ein Mietshaus anschaffen können.
Die CDU profitiert davon, eine recht gemäßigte Partei zu sein, bei der man in etwa weiß und einschätzen kann, für was sie steht. Sie ist zudem keine fundamentale Partei, die extreme Ansichten vertritt und für viele Wähler zwar keine Herzensangelegenheit, aber das kleinste Übel - außerdem muss man sagen, dass sie nicht nur eine intellektuelle Elite anspricht, sondern durchaus immer noch den "Mann von der Straße", der gern weiß, was er hat - bei der CDU weiß man in etwa, was man hat bzw. bekommt das Gefühl vermittelt. Die CDU ist zudem die Partei, die in einem sehr einfachen, katholisch-pietistischen Milieu stark verwurzelt ist.
Ich wäre vom Niveau her und auch hinsichtlich meiner Gedanken wohl besser in der klassischen SPD vor Schröders neoliberalem Kurs aufgehoben gewesen, mir sind aber die Intellektuellen und Studierten in der SPD bzw. in den Ortsvereinen durchweg zu unsympathisch, zu streitbar, zu polterig und zu arrogant-elitär gewesen. Es passt nicht, wenn man vor der Presse "soziale" Sprüche kloppt und dann mit dem Mercedes SL Oldtimer auf den Golfplatz hetzt, wo man sich bei Schampus über zufällig am Rad- und Spazierweg vorbeiziehendes "Fußvolk" lustig macht ... habe ich so erlebt, ohne Worte, sage ich da nur. Und zumindest so was habe ich in der CDU nie erlebt, weil dort die einfache Zielgruppe vom Land durchaus auch mit Respekt behandelt wird. Das gäbe es in der SPD so nicht.
Die momentane Lage ist generell schwierig. So lieferte die Ampel in den Augen vieler Menschen schlechte Politik ab, so dass man einen Wechsel will und aktuell wohl denkt, die Union mache es besser. Das ist oft eine Entscheidung nicht für die CDU, sondern eine Wahl gegen die Ampelparteien, mit denen man unzufrieden ist - und vielen erscheint die Union im Vergleich als kleineres Übel; da weiß man halbwegs, was man hat und wo man dran ist.
Kenne einige, die mit diesem Argument schon früher CDU gewählt haben und es auch heuer tun werden ... und die SPD hat ein Personal- und Imageproblem seit Gerhard Schröder, die Grünen sind nach den unsteten Ampel-Jahren verbrannt. Die AfD ist für viele auch immer noch nicht wählbar und von BSW oder Linkspartei oder Volt usw. brauchen wir nicht zu reden; die FDP betreibt Politik für eine kleine Gruppe und ist für viele nicht wählbar, Leute wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Christian Lindner sind den Leuten schwer zu vermitteln.
XXX
Bei der letzten Europawahl im Juni 2025 war ich lang unentschlossen und eher auf Kleinparteien aus, aber ich habe am Ende doch CDU gewählt, weil mich das Programm überzeugte (ich habe es gelesen) und ich alle Info-Abende aller lokal operierenden Parteien besucht habe mit dem Ziel, mich dort seriös und solide zu informieren. Der Abend der SPD war gelinde gesagt katastrophal und eine einzige Orgie unsäglicher Beschimpfungen, die Freien Wähler (die ich vielleicht gewählt hätte) eierten bei Fragen nur ganz komisch rum und haben sich nirgendwo klar positioniert, sondern nur um den heißen Brei rumgeredet, einzig die CDU war seriös und vor allem ohne Polemik - das sprach mich mehr an. Von den anderen Parteien gab es hier leider keine derartigen Info-Angebote; die Stände waren untereinander total austauschbar und lieferten außer ein paar Kugelschreibern (immerhin) nichts Brauchbares.
Bei der Linken gab es immerhin Brillenputztücher (habe ich noch immer im Gebrauch, gute Qualität), Kondome und so ein Teil womit Frauen im Stehen pinkeln können. 😄 Darauf steht: "Wir pissen auf's Patriarchat".
Das sind tatsächlich Dinge, mit denen man was anfangen kann oder die zumindest kurios sind. Von der FDP gab es zwei gelbe Kulis, die recht robust wirken.
Parteienkulis habe ich ganze Kollektionen. Bei jeder Mitgliederversammlung bekommt man, abseits vom Wahlkampf, ein neues Modell.
Aber das Brillenputztuch von der Linken ist besser als das vom teuren Optiker um die Ecke.
Hoffentlich gibt es die in diesem Jahr wieder.
Genau das meine ich, wenn ich die CDU als respektvoll gegenüber der kleinen Leute bezeichne. Dir kommen auch dorthin, wo die anderen nicht hingehen würden - und die SPD ist meiner Meinung nach ohnehin eher eine Stadtpartei für Intellektuelle. Das sind immer so kleine Gesten.
Ja, das war halt dörfliches Milieu. Jeder kennt Jeden. Alle sind katholisch. 80% haben ein freistehendes Einfamilienhaus etc.
Da wählten früher 90% CDU. Heute wählen einige Grüne.
Linke gibt es da gar nicht. Nichtmal einen Kreisverband im nächstgrößeren Ort. SPD kommt weniger vor als die Grünen.
Da sind halt viele selbstständige Handwerker und Bauern und alle mit Wohneigentum. Die wählen da CDU.
Weil sie nach Meinung der Wähler die beste Politik macht. Und momentan ist sie halt einfach die einzige Möglichkeit wenn man von der Ampel nichts mehr hält und einem die AfD zu extrem ist.
Momentan kriegt man aber auch mit der CDU nur noch grün oder rot oder beides.
Die CDU ist beliebt bei der großen Masse politisch nur rudimentär interessierter Menschen denen es einigermaßen gut geht und ebenfalls bei großen Teilen der Eliten.
Zudem hatte sie von Beginn an den Axel Springer Verlag (BILD, Welt) auf ihrer Seite.
Du solltest überdies verstehen, dass Du mit dem BSW fremdelst, weil es im Kern antiamerikanistisch und Anti-Israel ist (und Ukraine gehört nebenbei dazu).
Kann ich Dir beizeiten mal erklären. Dann verstehst Du auch den ganzen Hass und die Kampagnen.