Warum isst & verkauft niemand Giersch?
Der Giersch versorgte die Menschen schon in Lebensmittelmangelzeiten mit notwendigen Vitaminen. Auch heute strotzt er immer noch vor Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie Eisen und Magnesium. „Mit etwa 100 Gramm Giersch ist der Tagesbedarf an Vitamin C schon mehr als gedeckt“, erklärt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Auch sein Eiweißgehalt ist für ein Wildkraut beachtlich. Giersch übertrifft mit um die 5 Gramm sogar Spinat mit seinem Eiweißgehalt.“
Für den rohen Verzehr eignen sich am besten die jungen Blätter. Besonders zart sind sie, wenn sie gerade aufgehen. „Im Geschmack erinnert roher Giersch an eine Mischung aus Mohrrüben und Petersilie. Wenn er gekocht ist, schmeckt er ähnlich wie Spinat“.
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Ist es nicht irgendwie eine ziemliche Verschwendung, dass ein schnell massiv-überwucherndes Unkraut nicht aktiv als Nahrungsmittel genutzt wird?
7 Antworten
Da Giersch recht schnell mit dem giftigen Kälberkopf, dem Gefleckten Schierling und der Hundspetersilie verwechselt werden kann, sollte er wildwachsend den Kräuterprofis vorbehalten bleiben...
Solltest du dir ein Beet anlegen wollen, stelle sicher dass es "ausbruchssicher" ist, wie zum Beispiel ein Hochbeet ohne Verbindung zum Boden. Giersch wirst du im Garten nur durch Abmähen und abdecken der Fläche mit schwarzer Mulchfolie , obenauf Rindensubstrat oder -mulch zum Beschweren, wieder los. Nur so hungert der Giersch aus. Und mindestens ein ganzes Jahr muss die Abdeckung bleiben.
Also deine Behauptung, daß keiner Giersch isst, stimmt schon mal nicht. Zig Hunde bekommen Giersch ins Futter, Dank Barf. Meine sortieren das immer raus, daher wird es püriert. Und ich finde du hast völlig Recht. Giersch schmeckt wie Petersilie.
Blos wer weiß eigentlich wie Giersch aussieht? Wer kennt sich noch mit Kräutern aus? Wer weiß wie man diese Kräuter zubereitet?
Du kannst nicht von den Leuten verlangen, daß sie hingehen, was ausrupfen und es bedenkenlos in ihr Essen mischen. Glaube dort liegt der Fehler.
Es ist doch selbstverständlich, dass man Wildkräuter vor dem Verzehr genauso gut kennen lernt, wie Pilze zum Beispiel.
Das ist eben die Gleichgültigkeit der Leute.
Wir haben von unseren Eltern gelernt bekommen was man aus der Natur essen kann. Wir haben dieses Wissen auch unseren Kindern weitergegeben und sie sind dankbar dafür. Sie verwenden wie wir auch oft und viele Wildkräuter in der Küche.
Ist es nicht irgendwie eine ziemliche Verschwendung, dass ein schnell massiv-überwucherndes Unkraut nicht aktiv als Nahrungsmittel genutzt wird?
Wie recht du hast! Ich hab vor Jahren mal ein Video gesehen, da hieß es: Ärgern Sie sich nicht über Giersch, essen Sie ihn einfach auf!
Das gab mir so richtig den Anstoß, mich mehr mit Wildkräutern zu beschäftigen.
Und die Liste von Wildkräutern, die ich gerne esse, wird immer wieder etwas länger. Dieses Jahr hab ich zum ersten Mal richtig viel Taubnessel gegessen.
Dass man die essen kann, weiß ich schon länger, hatte sie aber später im Jahr probiert. Jetzt im Frühjahr sind die köstlich.
Ich esse ihn im Frühling gerne, sehe aber keinen Grund, den zu kaufen weil er halt als "Unkraut" wild wächst.
Wildkräuter, egal welche, zu essen finden viele Leute irgendwie seltsam, potenziell gefährlich und wer weiß ob das nicht alles ganz schlimme Umweltsäue sind die bedrohte Pflanzen wildern...
Mein Mann ist z.B. so erzogen, das er ausschließlich isst, was aus einem Laden kommt. Inzwischen hat er sich dran gewöhnt das es auch Wildkräuter gibt wie z.B. alle Jahre wieder Bärlauch, Brunnenkresse bis in den Winter hinein, Blüten + Giersch im Frühlingssalat und sowas.
Im Grunde hast du völlig recht !
Dank moderner "Nahrungsmittel-Industrie" entfernen sich immer mehr sog. "Verbraucher" von ihren Wurzeln - sie werden eingelullt und índoktriniert...
Das ist schade, weil grade die wertvollen Heilkräuter direkt vor unserer Haustüre wachsen.
Wir sollten wieder mehr Verantwortung übernehmen:
Für uns selbst und unsere Gesundheit, für die Natur - und mündig werden !