Vorurteile/ Hass gegen reiche Menschen?

9 Antworten

Sicher, manche Menschen, die reich sind haben viel dafür gearbeitet oder haben bestimmt eine andere Einstellung zur harte Arbeit. Von nichts kommt nichts.

Aber es gibt auch Arme Menschen, die hart arbeiten und die nur deshalb arm sind weil sie vom Staat im Stich gelassen werden. Ich denke da an Pflegejobs oder Alleinerziehende. Ich denke da an intelligente Schüler aus unteren Schichten, die keine Chancen bekommen.

Die Schere von arm und Reich wird in Deutschland immer größer. Die Reichen werden reicher und die Anzahl der Armen steigt stetig. Kein Wunder, dass da der Sozialneid steigt. Da muss der Staat seine Arbeit machen und z.B. wieder eine Reichensteuer einführen.

verreisterNutzer  27.02.2023, 11:10

Ich finde, dass jeder Mensch in Deutschland die gleiche Chance hat, reich zu werden. Wenn man sich entscheidet, einen schlecht bezahlten Job anzunehmen, dann ist das so. Mein Großvater hatte auch nur einen Hauptschulabschluss und etwas aus sich gemacht. Auch arme Kinder können gut in der Schule sein und Stipendien bekommen. Wer möchte, der kann. Es gibt genug soziale Einrichtungen, die helfen. Wie wäre es mit einer Armensteuer, für Menschen, die auf Kosten des Staats leben und arbeiten könnten, aber nicht wollen? Finde ich viel abartiger. Da gibt es genug Menschen, die Bürgergeld bekommen. Ich erlebe es jeden Tag.

Die Spalt der Ungerechtigkeiten wird auch durch verteiltes Geld nicht geringer. Solange Menschen existieren, werden sie sich selbst Schaden anrichten.

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etjna  01.03.2023, 11:37
@verreisterNutzer

Leider ist das eben nicht so einfach, wie du es gerne hättest. Die Zeiten ändern sich und niemand ist freiwillig arm. Klar, oft ist es das Umfeld oder die Erziehung, die einem im Weg steht . Fakt ist nur, dass reiche Eltern ihre Kinder viel mehr unterstützen , oder oder sogar supporten. Und Kinder aus ärmeren Familien keine Chance bekommen ihr Potential wegen Vorurteilen zu entfalten.

Es gibt soviel reiche Menschen, die von ihren, meist nicht selbst erwirtschafteten Vermögen, leben und nie arbeiten müssen, weil der Saat Reiche bevorzugt.

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verreisterNutzer  01.03.2023, 17:32
@etjna

Du weißt doch gar nicht ob reiche Menschen ihre Kinder unterstützen? Vorurteile nach Vorurteilen.

In Deutschland kann jeder sein Potenzial entfalten, wenn er will und die Motivation hat, sich Hilfe zu holen.

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etjna  02.03.2023, 09:06
@verreisterNutzer

Ich weiss das, weil ich nicht zur ärmsten Bevölkerungsschicht gehöre. Weil ich mit meiner Arbeit pausieren konnte, um meine Kinder zu unterstützen. Weil wir ihnen Musik und Nachhilfeunterricht finanzieren konnten. Weil ich mein Umfeld kenne und auch Kinder, die nicht so viel Unterstützung bekommen konnten, weil beide Eltern Vollzeit arbeiten mussten. Weil unser Kinder-Betreuungssystem so marode ist, dass es Defizite in der Betereuung nicht beseitigen kann. Die die darunter leiden sind die Kinder die nachmittags alleine zu Hause vor dem Fernseher oder Tablets sitzen und kein Mittagessen bekommen, da die Eltern erst abends zu Hause sind. Diese Kinder deren Eltern es wurst ist ob ihre Kinde nur den Hauptschulabschluss bekommen. Kinder von 10 Jahren, die noch nie Bestätigung erhalten haben, dass sie etwas gut können.

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Smaug681  09.03.2023, 21:02
@verreisterNutzer

Du glaubst jeder Mensch hätte die gleichen Chancen reich zu werden? Wenn man zu Beispiel reiche Eltern hat kann man viel Leiter ein Unternehmen aufbauen wie wenn man mit 0 startet und Kredite aufnehmen muss.

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verreisterNutzer  09.03.2023, 21:03
@Smaug681

Dafür muss man aber erstmal soweit kommen. Und dann kann jeder. Außerdem kann man selbst zu den reichen Eltern werden, statt sich immer zu beklagen

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verreisterNutzer  10.03.2023, 16:44
@Smaug681

Was für eine dumme Aussage. Denkst du meine Großeltern wurden mit Geld geboren. Die waren arm und im Krieg, aber sind keine Heulsusen wie ihr! Damals wussten die Menschen noch, was echte Arbeit ist. Heute ruht man sich auf dem Staat aus und beschuldigt die Reichen.

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verreisterNutzer  10.03.2023, 16:45
@etjna

Das gleiche gillt für dich: Was für eine dumme Aussage. Denkst du meine Großeltern wurden mit Geld geboren. Die waren arm und im Krieg, aber sind keine Heulsusen wie ihr! Damals wussten die Menschen noch, was echte Arbeit ist. Heute ruht man sich auf dem Staat aus und beschuldigt die Reichen.

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verreisterNutzer  12.03.2023, 10:31
@Smaug681

Haha dann entschuldige, man muss hier immer im Verteidigungsmodus sein.

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Du brauchst: - Einen guten Abschluss. Disziplin. Einen guten Charakter, um Kontakte zu knüpfen. Immer weiter lernen. An einem Ziel dranbleiben, sich über Finanzen und Erfolg belesen.

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verreisterNutzer  13.03.2023, 12:00
@Smaug681

Ich bin nicht wohlhabend. Ich hab 1000 Euro auf dem Konto. Ich bin erst 20, was erwartest du. Meine Familie ist sehr wohlhabend, die haben aber auch ihr ganzes Leben gearbeitet.

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Smaug681  13.03.2023, 13:45
@verreisterNutzer

"Ich komme aus einer sehr reichen Familie und gehe ab und zu mit Millionäre und Milliardären essen." Deswegen bin ich davon ausgegangen das du wohlhabend bist.

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etjna  13.03.2023, 14:12
@verreisterNutzer

Ich glaube ja, du hast Vorurteile gegenüber armen Menschen. Niemand hat hier Vorurteile gegenüber reichen Menschen.

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verreisterNutzer  02.04.2023, 12:25
@Smaug681

Also wenn du mit deiner Familie Essen gehst, dann lädt sie dich auch ein oder? Wenn ich selbst reich wäre, würde ich gerne die Anderen zum Essen einladen haha. Momentan werde ich von meiner Familie zum Essen eingeladen. Ich arbeite und lebe selbstständig, ich möchte mir selbst etwas erarbeiten. Ich habe es nicht unbedingt leichter als andere. Dann wäre der Erfolg ja nicht meiner.

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Das ist wirklich eine interessante Frage.

Was Du über die Armen in der Einrichtung, in der Du gerade tätig bist schreibst, muss ich leider bestätigen.

Ich habe einmal ein paar Monate in einer Armenküche ehrenamtlich mitgearbeitet und war über das Verhalten und die Undankbarkeit des Großteils unserer "Gäste" auch schnell enttäuscht.

Das jemand arm ist macht ihn nicht automatisch zu einem guten Menschen.

Genausowenig sind reiche Leute automatisch gierig und unsozial - oder gar schlechte Menschen.

Die Wut vieler Leute aus der unteren Mittelschicht - eher nicht der ganz Armen, kann ich mir nur durch ungleiche Chancen erklären.

Der amerikanische Traum: Durch harte Arbeit zu Reichtum gelangen zu können, ist in unerreichbarere Ferne gerückt.

Wohlhabende Leute haben einfach viel bessere Startvoraussetzungen.

Und es ist einfach frustrierend zu wissen, dass man sich anstrengen und Karriere machen kann wie man will, aber trotzdem nie den Lebensstandard von reichen Erben erreichen wird.

Das führt dann zu Neid und dieser (bei einigen) dann zu Hass.

Ich hoffe Du kannst mit diesem Versuch einer Erklärung etwas anfangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
verreisterNutzer  27.02.2023, 10:27

Ja danke! Toller Kommentar. Die USA ist ein gutes Beispiel. In Deutschland finde ich es aber im Großen und Ganzen gerecht. Es besteht überwiegend Chancengleichheit.

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Ich weiß nicht mehr, was ich von der Menschheit halten soll. Vielleicht muss sich jeder selbst hinterfragen und seine Vorurteile ablegen.

Du hast eine Frage gestellt und die beste/richtige Antwort dazu auch gleich gegeben. Passt doch, wo ist das Problem?

Ich denke, ich habe einen guten Überblick, über das Leben der Reichen, Armen und Durschnittsverdiener. Ich arbeite momentan für die ärmsten Menschen aus Deutschland, um mich auf mein Studium vorzubereiten.

Hast du denn schon einmal in einer Sozialwohnung gewohnt, die auch noch mitten in einem Brennpunkt liegt? Hast du einmal bei einem Edeka für weniger als den Mindestlohn gearbeitet ("Nebenjob für Schüler") und weißt, was das für eine harte körperliche Arbeit ist?

Ich zeige und erwähne nie, dass meine Familie wohlhabend ist und bekomme daher auch viele Meinung mit.

Das ist sehr vorbildlich von dir. Ich kann ebenfalls behaupten, dass meine Familie sehr wohlhabend ist. Dennoch legten unsere Eltern sehr viel Wert darauf uns beizubringen, wie viel harte Arbeit hinter dem Vermögen steckt und das wir unser Glück zu schätzen wissen und nicht damit angeben. In meinem Jahrgang gab es einen Jungen, dessen Eltern einige gut laufende Fahrradläden besaßen. Bedauerlicherweise gab er mit dem Geld seiner Eltern vor den anderen Mitschülern an und prahlte damit, dass er ja die neuste Konsole und die neusten Spiele von ihnen einfach so geschenkt bekamen. Ich kenne noch den Satz, den er damals über mich erzählte: "Chiyoko aus der 10a muss richtig viel im Haushalt und ihren nervigen Geschwistern helfen, damit sie überhaupt irgendetwas bekommt. Dabei haben ihre Eltern auch nicht gerade wenig Geld. Bei mir ist das zum Glück anders!" Die anderen Mitschüler haben ihn dafür nur belächelt 😉

Meine Großeltern sind sehr alt und arbeiten jeden Tag, ab 4 Uhr morgens. Wenn jemand Geld und Erfolg verdient hat, dann sie. Daher macht es mich unglaublich wütend, wenn jemand etwas gegen Reiche Menschen sagt und die Abneigung nur mit dem vielen Geld begründet.

Das taten meine (Ur)Großeltern auch. Aber mich macht es nicht wütend, wenn jemand etwas gegen wohlhabende Menschen sagt. Nicht wenige unter ihnen sind auch skrupellose Ausbeuter, die sich nach außen hin schön präsentieren.

Die Armen, mit denen ich arbeite, wollen nicht arbeiten und gönnen niemanden etwas und teilen nie. Ich nehme sie als die Gierigen und Egoistischen wahr.

Das ist in der Tat etwas merkwürdig. Die allermeisten freuen sich, wenn sie nicht mehr vom Amt abhängig sind und nicht mehr zu öden Maßnahmen hin müssen.

Ich weiß nicht mehr, was ich von der Menschheit halten soll. Vielleicht muss sich jeder selbst hinterfragen und seine Vorurteile ablegen.

Manche Vorurteile sind berechtigt, manche nicht. Ich hoffe aber, dir mit meiner Antwort etwas geholfen zu haben.

verreisterNutzer  26.02.2023, 23:52

Wie gesagt, ich habe für alles was ich habe gearbeitet. Natürlich kommen Kleidung, Nahrung und das Haus von meiner Mutter, wie bei jedem anderen durchschnitss - Deutschen. Außerdem finde ich das Argument mit der Sozialwohnung fraglich... die meisten Menschen die in solch einer Wohnung sind, sind dort auch aus einem bestimmten Grund. Weil sie entweder nicht arbeiten wollen oder können. Sie werden vom Staat abgefangen. Das hat aber nichts mit meiner Frage zu tun und ich muss so etwas nicht persönlich erlebt haben, um mir eine Meinung zu bilden.

Ich finde trotzdem nicht, dass Anfeindungen gerechtfertigt sind, nur weil es jemanden finanziell besser geht. Es ist genauso diskriminierend wie andersherum.

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yamachiyo99  27.02.2023, 00:01
@verreisterNutzer

Wenn du behauptest, du hättest einen guten Überblick über das Leben "der Reichen, Armen und Durschnittsverdiener", dann solltest auch etwas Erfahrung in ihrer Lebensweise haben. Sonst wirkt das ziemlich schnell auf sie zynisch.

Ich finde trotzdem nicht, dass Anfeindungen gerechtfertigt sind, nur weil es jemanden finanziell besser geht. Es ist genauso diskriminierend wie andersherum.

Da bin ich vollkommen bei dir. Aber wenn jemand wie in meinen obigen Beispiel mit dem Geld seiner Eltern angibt, muss dieser sich nicht wundern, wenn alle ziemlich wütend und abwertend auf ihn reagieren.

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verreisterNutzer  27.02.2023, 00:07
@yamachiyo99

Ich arbeite jeden Tag in Wohnräume von armen Menschen und höre mir alles an, was sie sagen und versuche es psychologisch nachzuvollziehen. Ich sehe das Elend und das Leid. Ich denke die aller wenigsten Menschen bekommen so einen Einblick. Ich war auch selbst viel low-budget Reisen und habe an schlimmen Orten übernachtet. Erfahrung machts!

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Nayes2020  27.02.2023, 10:15

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Ich finde, man sollte gegen Reiche keinen Hass schüren, sie aber auch nicht heilig sprechen, denn im Grunde sind es Menschen wie alle anderen auch, nur dass das Geld ihnen Macht verleiht.

Ich bin überzeugt, dass die meisten, die auf die Reichen schimpfen, sich genauso verhielten, wären sie selber reich. Es gibt kein böses Reichtumsgen. Geld verdirbt nicht den Charakter. Es öffnet nur Türen zu bestimmten Facetten des Charakters.

Dass du dich für Arme einsetzt und mit ihnen arbeitest, bringt dich ihnen nahe, so nahe, dass man dich vielleicht kaum von einem Armen unterscheiden kann. Das sagt aber zugleich aus, dass es noch einen Unterschied gibt und das ist ein Unterschied, den du schwer wegfallen lassen kannst.
Es ist das Auffangnetz. Die Prinzessin, die sich unters Volk mischt, kann sehen, wie die einfachen Bürger leben. Sie ist aber kein einfacher Bürger. Deswegen wird sie es nie 1:1 nachvollziehen können.
Oder Simone Weil. Ja, sie hat hart gearbeitet, um zu fühlen, was einfache Menschen fühlen, aber wenn etwas schief gelaufen wäre, wären da halt noch Mama und Papa gewesen, die geholfen hätten.

Alle reichen Familien, die ich kenne, sind sehr selbstlos und spendabel.

"Selbstlos" ist ein Superlativ. "Spendabel" ist relativ.
Die Frage, die niemand beantworten kann ist immer, wie teuer das Seelenheil ist.

verreisterNutzer  27.02.2023, 11:17

Ich verstehe nicht ganz, wieso meine Familie als finanzielles Auffangnetz, als Argument benutzt wird. Die Armen werden auch finanziell von unserem Sozialstaat aufgefangen? Und meine Erfahrungen mit Armen mit der Monarchie zu vergleichen, ist fraglich.. überleg doch mal.

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Suboptimierer  27.02.2023, 11:22
@verreisterNutzer

Ein Leben vom Staat bedeutet ein Leben am Minimum.

Ein Leben in deiner Familie ist garantiert kein Leben am Minimum.

Wie kannst du viel mit Armen zutun haben und sie unterstützen, ohne das zu verstehen?

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verreisterNutzer  27.02.2023, 11:25

Am Ende ist der einzige Unterschied, dass ich immer ein Sicherheitsgefühl habe. Darüber lässt sich diskutieren, ob das die Arbeitsleistung beeinflusst.

Dazu muss ich sagen, dass ich mich in der Welt oft verloren fühle, weil ich theoretisch gesehen, nicht mehr viel arbeiten müsste. Ich habe dadurch psychische Probleme entwickelt. Ich glaube, der Mensch braucht den Druck zu Arbeiten, um glücklich zu sein.

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Suboptimierer  27.02.2023, 11:30
@verreisterNutzer

Es ist schwer vorstellbar, dass es keinen Unterschied macht.

Nimm jemanden, der seine 5-köpfige Familie ernähren muss und darauf angewiesen ist, Arbeit zu haben und einen aus reichem Haus, der die Arbeit wie ein Experiment oder Mußegang oder was auch immer sieht, jedenfalls nicht als notwendig dafür, dass die Kinder ein gutes Leben haben.

Bist du sicher, dass du mit Armen arbeitest? Eigentlich fühle ich mich ein bisschen wie in einer verkehrten Welt. Eigentlich müsstest du mich belehren.

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verreisterNutzer  27.02.2023, 11:36
@Suboptimierer

In meiner Familie bestimmt meine Arbeitsleistung über sehr viel. Wenn ich nicht leiste, wird auf mich herab gesehen. Das lößt einen enormen Druck in mir aus. Außerdem impliziert deine Aussage, dass ich weniger leiste, weil ich nur herumexperimentiere. Fraglich. Ich finde nicht, dass du mich gerade belehrst. Du zeigst mir nur, dass du auch viel Vorurteile gegenüber reichen Menschen hast. Wenn du Fragen über die Mentalität und das Leben von Armen hast, kann ich dir weiterhelfen. Ich muss dich aber enttäuschen, denn die Menschen, die wirklich "gute Menschen" sind, sind nicht die Gierigen und Egoistischen an meinem Arbeitsplatz. Jeder Einzelne von ihnen trägt einen Hass in sich und auch wenn sie können, wollen sie nichts an ihrem Leben ändern.

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