Verstehen Libertäre überhaupt Wirtschaft?


21.07.2025, 13:25

Sie denken halt steuern sind Gewalt und Diebstahl. Aber welches System kann ganz ohne Gewalt funktionieren?


21.07.2025, 13:29

Auch gegen alle Arbeitsregulationen, gegen Gewerkschaften. Gegen all das.

6 Antworten

Libertäre würden ja gerne alles Privatisieren und Steuern abschaffen. Aber wo hat sowas jemals gut funktioniert? Sind natürlich auch völlig gegen Sozialstaat und denken private Wohlfahrt reicht aus.

Das, was Du hier nachfragst, ist plumper Populismus und stellt eine Form der Diffamierung von Liberalen Gedankengut dar. Zu Deiner Information, es gibt keine Liberale Strömung, welche jegliche Formen von Institutionen des Staates privatisieren will, noch das der Sozialstaat abgeschafft werden soll. Die Wurzeln des Liberalismus liegen in der Zeit der Aufklärung und richtet sich gegen die Bevormundung der eigenen Bevölkerung (damals der Adel und Klerus), sowie die Erreichung politischer Rechte (Wahlfreiheit und Rechtstaatlichkeit) und die individuelle Freiheit der Bürger im Denken und Handeln.

Aber eben, gleiche Frage, wo hat das jemals gut funktioniert? Sowieso wo gab es jemals eine Gesellschaft wo es keine Steuern gab, und alles privatisiert wurde?
Verstehen Libertäre überhaupt Wirtschaft? oder können sie nicht weiter denken als Steuern doof? Wie würde eine Private Polizei, Feuerwehr und Armee z.b. funktionieren?

Es gibt Güter und Dienstleistungen, die niemals von privater Hand übernommen werden sollten und dem Staat vorbehalten sind, gerade um den liberalen Gedanken zu Gunsten der Bevölkerung zu sichern und vor Missbrauch zu bewahren. Deine Ausführungen als Frage zeigen lediglich dein beschränktes Verständnis von Wirtschaft und Politik. Dich hier so zu präsentieren ist erbärmlich, suche dir lieber ein Thema, wo du dich auskennst, Vielleicht „warum ist Baby so schön und meine Freundin nicht“ nur so als Tipp.  

Sie denken halt steuern sind Gewalt und Diebstahl. Aber welches System kann ganz ohne Gewalt funktionieren?

Das lässt tief blicken. Gewalt als Mittel zum Zweck darzustellen. Da fehlen jedem normalen Menschen die Worte. 

Steuern sind ein Finanzierungsinstrument des Staates und sind unabdingbar innerhalb der Politik, um den Staat seine Funktionsfähigkeit zu erhalten. Deshalb nennt man dies auch Fiskalpolitik. Ich hoffe Du kannst mir noch folgen. Der liberale Gedanke beinhaltet einen Minimalstaat, der für Rechtsstaatlichkeit, innere und äußere Sicherheit sorgt und dem Bürger seine individuelle Freiheit garantiert. Hierbei ist es auch angedacht, das Arbeitnehmer und Arbeitgeber frei über monetäre Aspekte selbständig ein Ergebnis verhandeln können. Jede Dienstleistung, Arbeit oder Güter haben einen bezifferbaren Grundwert, der sich jedoch durch individuelle Aspekte für jeden Marktteilnehmer unterschiedlich gestalten lässt (Preis). Alle Regulierungen beschneiden die Aktivitäten der Marktteilnehmer im gegenseitigen Handeln.

Damit ist nicht eine Ablehnung von Rechtsvorschriften, wie das StGB oder das BGB etc. gemeint, denn ohne Regelungen gibt es keinen freien Markt und damit keine Marktwirtschaft. Der Minimalstaat schützt die Marktakteure vor übermäßiger Bereicherung des Staates und der damit verbundenen zu hohen Abgaben-, und Steuerlast, was auch zu Steuerverschwendung führt. Beispiele gibt es genug, auch in der heutigen Politik.


Alkarax33 
Beitragsersteller
 21.07.2025, 15:16

Libertarismus nicht Liberalismus. Und ja Gewalt ist nicht immer böse oder schlecht.

Ich bin eher Autoritär.

Gentleman711  21.07.2025, 15:42
@Alkarax33

Das ist deine Einstellung, welche ich respektiere. Manchmal ist Gewalt sogar notwendig, aber nur als letztes Mittel und nicht zur Unterdrückung, sondern zum Schutz.

Libertarismus nicht Liberalismus. Beide Formen sind in der Ökonomie anerkannt

Die Libertären sind eine Buchreligion. Sie orientieren sich nicht an Zahlen und Fakten. Der Begründer dieser Richtung, von Hayek, hat sich gegen jede Überprüfung seiner Behauptungen gewehrt.

„Wir müssen uns von dem naiven Aberglauben freimachen, die Welt habe so beschaffen zu sein, dass es möglich ist, durch unmittelbare Beobachtung einfache Regelmäßigkeiten zwischen allen Phänomenen zu entdecken, und dass dies eine notwendige Voraussetzung für die Anwendung wissenschaftlicher Methoden sei.“

– Friedrich August von Hayek -

Deshalb sind die auch gegen die Forschung zum Klimawandel und die Virologie, glauben nicht, dass Rauchen ungesund ist ...

Es ist in meine Augen eine quasireligiöse Sekte.


Alkarax33 
Beitragsersteller
 21.07.2025, 13:51

ich glaube den eigentlichen denkern ging es eigentlich um einen putsch um sich selber an die Macht zu bringen?

Alles andere ist nur lügen um die Anhänger dazu zu bringen sie an die macht zu bringen, ähnlich wie Kommunismus.

Am schluss geht es nur um eine kreierung neuer Eliten.

Geraldianer  21.07.2025, 13:56
@Alkarax33

Nein, das denke ich nicht. Hayek war ein reiner Theoretiker, der ähnlich wie Marx seine Theorien gebastelt hat. Nur eben sehr viel einfacher. Ayn Rand bekam tatsächlich Lungenkrebs und endete als Empfängerin der von ihr verhassten Sozialhilfe.

Verstehen Libertäre überhaupt Wirtschaft?

So wenig, wie viele andere "Progressive", denke ich.

Libertäre würden ja gerne alles Privatisieren und Steuern abschaffen. Aber wo hat sowas jemals gut funktioniert? Sind natürlich auch völlig gegen Sozialstaat und denken private Wohlfahrt reicht aus.

Das Dumme an der Sache ist, dass der Sozialismus auch nie funktioniert hat und eben das versucht man jetzt wieder.

Aber eben, gleiche Frage, wo hat das jemals gut funktioniert?

Nie wirklich, sonst gäbe es das noch.

Sowieso wo gab es jemals eine Gesellschaft wo es keine Steuern gab, und alles privatisiert wurde?

In grauer Vorzeit. Aber die haben sich dann eben die Köppe eingekloppt, wenn ein Geschäft "schieflief".

Verstehen Libertäre überhaupt Wirtschaft? oder können sie nicht weiter denken als Steuern doof?

Frag mal Habeck. Der hat auch viel geredet und nix gesagt.

Wie würde eine Private Polizei, Feuerwehr und Armee z.b. funktionieren?

Wie damals.

Sie denken halt steuern sind Gewalt und Diebstahl.

Gewalt nicht, Diebstahl schon, wenn die Kohle verplempert wird.

Aber welches System kann ganz ohne Gewalt funktionieren?

Keines. Deswegen steht am Ende der Kette der Bürgerkrieg, der eine komplette Rücksetzung durchführt. Im Sinne von: Wir bauen auf uns reißen nieder, haben Arbeit immer wieder.

Irgendwann lernen wir es noch....

...oder nicht.

Aber wo hat sowas jemals gut funktioniert?

Die Frage ist für wen.

Libertäre sind ja nicht nur gegen den Sozialstaat, sondern gegen jede Form von Staat oder Gesellschaft überhaupt. Krassest mögliche Form von Egoismus halt.

Wenn man mit der Einstellung (und das tun diese Leute ja) durch die Welt geht, dass jeder außer einem selbst ruhig verrecken kann, macht man sich über sowas selbstredend wenig gedanken.


Alkarax33 
Beitragsersteller
 21.07.2025, 13:28

Sie behaupten aber sie meinen es nur gut und sind gegen den bösen gierigen Staat.

moreblack  21.07.2025, 13:55
@Alkarax33

Noch gieriger als der Staat sind jedoch Privatunternehmen und deren Chefs/Eigentümer.

Libertäre haben ein romantisiertes Verständnis vom Individuum und Eigenverantwortung, was zu einem sehr merkwürdigem Verständnis von Kapitalismus führt. Sie sind aber im Grunde Anarchisten und glauben, Macht durch Verteilung auf Individuen…machtlos zu machen.

Privatisierung können in Einzelfällen allerdings sinnvoll sein, um alte realsozialistische, korrupte Staaten auseinanderzunehmen. Argentinien ist da ein ambivalentes Beispiel.