Staatliche Ausbildungsgarantie?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ja, weil... 53%
Nein, weil... 47%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, weil...

Manche weigern sich einfach beharrlich, etwas lernen zu wollen. Da würde eine Garantie nur zu zusätzlichem, letztendlich sinnlosem Aufwand führen.

Phillip65  27.01.2023, 21:36

Danke für den Stern

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Ja, weil...

... an den berufsbildenden Schulen der Bias der Berufsschullehrer größer ist, als die Vernunft, die eine Einsicht ermöglicht in die Notwendigkeit, jeden jungen Staatsbürger, und jede junge Staatsbürgerin zu qualifizieren.

Im Bildungsbetrieb gibt es Auffassungen von der "Holschuld" und der "Bringschuld".

Gegenüber jüngeren SchülerInnen hat das Lehrpersonal eine Holschuld. Man denkt sich, dass jüngere Menschen weder die Inhalte, noch die Art der für die eigene Qualifikation nötigen Stoffe kennen können, und außerdem charakterlich noch nicht so weit gereift sind, eine Wissbegierde, oder ein Interesse an der eigenen Schulung kultiviert zu haben.

Beides setzt man bei älteren SchülerInnen voraus, weshalb man bei diesen von einer "Bringschuld" spricht. Man denkt sich den Azubi oder Schüler, als reif genug, eine Verantwortung für die eigene Qualifikation entwickeln zu können.

Die Realität ist indes eine andere, denn noch so sehr motivierte Azubis und Schüler können von missgünstigen LehrerInnen abgesägt, und schulisch wie beruflich disqualifiziert werden.

Das bedeutet, ähnlich wie beim "Generationenvertrag", haben die gelehrten Auffassungen von der "Hol- oder Bringschuld", insoweit sie theoretisch, ihre praktischen Probleme.

Der Staat, und die Gesellschaft, haben beide ein Interesse daran, dass alle, die eine Ausbildung oder einen Schulabschluss haben wollen, beides haben können - und kein Lehrkörper sollte dem aus persönlicher Abneigung, oder unpraktischem Urteil, entgegen wirken dürfen.

Nein, weil...

Im Moment gibt es rund 60.000 unbesetzte Lehrstellen. Es mangelt also gerade nicht an Möglichkeiten, sondern an Bewerbern. Und das wird noch schlimmer in den nächsten Jahren!

Das kann sich aber, wie in den letzten Jahrzehnten, irgendwann wieder umkehren. Mit welchen Mitteln würde man Firmen dazu zwingen Ausbildungsplätze zu schaffen (Recht für den Schüler heißt ja Pflicht für die Firmen)? Und wie will man solche Pflichtausbildungsplätze verteilen? Muss ein kleiner Elektriker einen Ausbildungsplatz anbieten, obwohl er kein Geld dafür hat oder obwohl er keine Aufträge hat (kann ja mal passieren)? Oder obwohl er keinen Ausbilder hat - also niemanden, der sich um den Azubi kümmert?
Und würde am Ende nicht die Qualität der Ausbildung unter einer Pflicht leiden? Wenn ich ausbilden muss, aber nicht will, dann ist die Motivation in der Regel nicht wirklich hoch und die Qualität leidet darunter.

Wer kontrolliert das alles? Braucht es eine Ausbildungspflichtpolizei?

Schon jetzt müssen Firmen ab einer gewissen Größe Behinderte einstellen, aber die meisten kaufen sich von dieser Pflicht frei. Ein Unding in Sachen Inklusion. Das würde dann sicher aus bei einem Ausbildungsrecht passieren. Gerade die großen Unternehmen fänden einen Weg das Ganze zu umgehen.

Ja, weil...

ich ginge sogar noch einen Schritt weiter: Ausbildungspflicht des Einzelnen, ansonsten keine Teilnahme am Sozialsystem! (dieses kann nur bestehen, wenn jeder, der kann, seinen Beitrag leistet, damit die, die das nicht können, versorgt sind. also hat jeder, der kann, seinen Beitrag zu leisten, sprich, zu arbeiten - udn am besten einsetzbar sind nun mal ausgebildete Leute)

Chris428  27.01.2023, 07:29

Was machen wir mit denen, die nicht ausgebildet werden können, weil sie z.B. schwer krank oder behindert sind? Eine Pflicht ist selten eine Lösung.

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LouPing  15.05.2023, 10:22
@Chris428

Wir Steuerzahler müssen mit unseren Einkommen verpflichtend all jene finanzieren müssen die keine Pflichten haben wollen - das kann auf Dauer nicht funktionieren. Wenn wir so denken würden gäbe es keine Sozialstaat.

Das Arbeitsunfähige davon ausgenommen sind ist wohl selbstverständlich.

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Nein, weil...

Erstens.... zählt die nur, wenn junge Erwachsene bis zum 25 Lebensjahr keinen Ausbildungsplätze (alleine/selbstständig) bekommen haben.

Zweitens.... Ist die Österreichische Garantie nur auf außerbetriebliche Ausbildung bezogen.

Letzeres haben wir ebenfalls in einer etwas anderen Form über die Berufsschulen und andere Träger bereits seit Jahren