Schadet ein zu strenger Tagesplan?
Als ich im Internat war mussten wir um Punkt 21 h ins Bett gehen und durften danach nur 5 Minuten leise reden und danach hatten wir zu schlafen. Das wurde auch kontrolliert.
Um Punkt 6 war dann Aufstehen, 6.15 h Antreten zum Frühsport und um 7 h Andacht. Im Übrigen auch am Wochenende.
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Ich war auf einem Internat mit ziemlich strengen Regeln-vor allem, was den Ausgang betraf. Ich empfand es als einen geschützten Raum und muss sagen, dass diese Zeit zu den glücklichsten meines Lebens gehörten. Es war eine Zeit, in der ich mir ohne Ablenkung die wichtigsten Fragen des Lebens stellen konnte. Meine Antworten fallen heute oft anders aus, als damals, aber noch heute bin ich froh, dass dieses strenge äußerliche Korsett mich auf die Spur gebracht haben, mir diese Fragen zu stellen.
Du bist ja jetzt nicht mehr im Internat und kannst das so handhaben, wie du möchtest.
Eine gewisse Routine schadet sicher nicht, als nur planlos den Tag zu verbringen, aber man sollte auch noch in der Lage sein, wenn bestimmte Dinge anstehen, dass man dann seinen Plan mal über den Haufen werfen kann. Also flexibel zu sein.
Ihr wart eine Gruppe. Da muss es Regeln geben! Ob diese, die Du geschildert hast, noch aktuell und pädagogisch wertvoll sind, wage ich mal zu bezweifeln. Es ist längst erwiesen, dass Jugendliche länger aufbleiben und morgens länger schlafen. Am Wochenende wäre ein solcher Tagesplan wirklich überzogen! Wie es tatsächlich aktuell in Heimen zugeht, weiß ich nicht.
Oh nein, jetzt habe ich auch noch fast verraten, wie alt ich bin.
Du bist auch in den 1930er Jahren bzw. 1940er Jahren geboren.
Äh ... nein. Sorry. O.K. Da liegen doch ein paar Jahre dazwischen ...
Kommt auf die Person an ob das ihnen gefällt.
Die einen sehen Regeln als notwendig an.
Die anderen teilen sich es lieber selber ein.
Zumindest solange man sich die selber auferlegt hat. Der Regelzwang wie er z.B. in Religionen ausgeübt wird, ist absolut schädlich, weil er im Grunde nichts anderes als Sklaverei ist.
Ja, gut.
Das war aber auch in den 1950er Jahren.