Reicht ein Bachelor in Materialwissenschaft aus, um in der Lage zu sein neue Materialien zu entwickeln?

4 Antworten

"Neue Materialien" entwickelt man heutzutage nicht allein im stillen Kämmerlein. Das sind oft größer angelegte Projekte, die eine sehr komplexe Infrastruktur erfordern. Man ist also als Bachelor, Master oder gar Doktor der Materialwissenschaften immer nur ein Teil der ganzen Entwicklung.

Eine Kombination aus Materialwissenschaften und Physik oder Chemie, aber auch einer Ingenieurwissenschaft jeweils auf Bachelor-Niveau, halte ich für nicht zielführend. Warum? Weil die Materialwissenschaft ja aus der Physik und der Chemie jene Grundlagen herausgreift, die bei der Spezialisierung auf die Materialwissenschaften relevant sind. Ein Entwickler neuer Materialien benötigt aber keine bspw. Astrophysik oder allgemeine Relativitätstheorie.

Als Bachelor hat mein nicht viel vorzuweisen, was einen von dem Standardabschluss einer Naturwissenschaft, dem Mastergrad, heraushebt. Man kann natürlich versuchen, sich über Praktika besondere Kompetenzen anzueignen, um speziell in der Industrie auf sich aufmerksam zu machen. Aber oft ist man auf diesem Niveau meist mit Aufgaben in der Metrologie betraut, d.h. man betreut und bedient bspw. ein oder mehrere Laborgeräte wie Elektronenmikroskope, Röntgendiffraktometer, etc.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mein Fachgebiet als Wissenschaftler

Innovative Materialien entwickelt man nicht "einfach so"...das stecken große Teams dahinter und als Bachelor hast du niemals das Wissen, mit der Speerspitze in der Materialwissenschaft mitzuhalten. Das Know-How bekommt man nur durch jahrelange Forschungstätigkeiten und praktische Erfahrung. Ausnahmen mag es geben, aber die sind sehr sehr spärlich.

Flapsing formuliert: Ein Bachelor-Abschluss ist nichts! Den hat man eingeführt, damit Studienabbrecher auch etwas vorzuweisen haben.

Prinzipiell ja. Braucht allerdings viel Zeit, Geld und Ausrüstung

Im heimischen Labor möglicherweise ja.

Ich denk nicht, dass du nur mit einem Bachelor in einem Forschungsunternehmen eine Stelle bekommst, in der du mehr als nur mitwirkend beteiligt sein könntest. Und dafür müsstest du schon Glück haben.