Meinungsfreiheit?

7 Antworten

Meinungsfreiheit besteht solange wie es möglich ist seine eigene Meinung offen nach außen zu tragen, ohne dafür sofort kritisiert und denunziert zu werden.

Nimmt man einfach mal aktuelle Themen ist die Meinungsfreiheit in meinen Augen hierzulande aktuell stark eingeschränkt denn Kritik wird schnell in die rechtsradikale Ecke gedrückt, auch sehe ich die Medien mittlerweile sehr kritisch aufgrund einer in meinen Augen sehr polarisierenden, einseitigen Berichterstattung.

Nicht jede Meinung muss richtig sein, aber jede Meinung sollte angehört und respektiert werden und da ist es unerheblich ob diese mit der eigenen Meinung kollidiert, oder sympathisiert.

Zwar ist hierzulande die Meinungsfreiheit per Gesetz jedem fest zugeschrieben, aber wie frei man seine Meinung teilen kann sollte jeder für sich selbst mal erkunden. Sympathisiert man als Unternehmer bspw. mit der AfD (um es mal im politischen zu behalten) wird da schnell mal versucht ein Boykott durchzudrücken. Ein Beispiel wäre da wohl das Treffen zwischen Müller Milch und der AfD.

Viele Unternehmer können/dürfen/trauen sich nicht mit ihrer Meinung hervor zu treten und dafür einzustehen da sie befürchten (müssen!) im Nachgang die eigene Existenz zerbrechen zu sehen. Mit Meinungsfreiheit hat das m.E. nicht viel zu tun, stellt aber häufig leider die bittere Realität dar.

Man könnte an der Stelle natürlich andere Extreme wie bspw. Nord Korea oder China nennen und damit die Probleme hierzulande herunterreden "weil dort ist es ja viel schlimmer", aber wenn die Meinungsfreiheit ein derart wichtiges Gut ist wie hierzulande ständig proklamiert, dann sollte man auch das hier in Deutschland sehr sehr ernst nehmen.

Ich bin auch der Meinung jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen wie es mit dem Konflikt/Krieg in der Ukraine mit Russland aussieht, selbiges in Israel oder sonstigen Konflikten. Wer im Falle des Krieges in der Ukraine die russische Seite versteht und sich damit gegen die Ukraine stellt sollte diese Meinung genau so offen äußern dürfen wie jemand, der es genau anders herum sieht. Auch bei dem Krieg in Israel sollte die Meinungsfreiheit (wenigstens) hierzulande gewahrt werden und die Meinung nicht gezielt in eine Richtung gelenkt werden während andere Meinungen "scharf verurteilt" werden.

Meinungsfreiheit bedeutet in meinen Augen nicht nur die eigene Meinung zu vertreten sondern ganz besonders auch andere Meinungen zu respektieren. Man muss diese nicht für gut heißen, aber wenn man Wert auf Meinungsfreiheit legt muss man das respektieren.

Was die Ukraine oder Israel betrifft sind das Dimensionen die man sich als "einfacher Bürger" kaum vor Augen halten kann, wenn da irgendwo eine führende Meinung vorherrscht, dann wird meistens auch dieser gefolgt. Die "führende Meinung" lässt sich aber bilden und das darf beim Thema Meinungsfreiheit eigentlich nicht geschehen.

Im Vergleich zu anderen Ländern wie China oder Nord Korea können wir da auf (noch) weit bessere Zustände blicken, aber betrachtet man die letzten ~10 Jahre entwickelt sich da ein besorgniserregender Trend. Wenn Menschen aufgrund ihrer Meinung und Ansichten bewusst ausgegrenzt werden, dann hat die Meinungsfreiheit versagt und das sieht man aktuell hierzulande leider sehr häufig.

Die AfD verbieten zu wollen weil diese zu stark wird ist ein in meinen Augen starkes Beispiel dafür, wie Meinungsfreiheit nicht funktioniert da durch solche Handlungen gezielt "falsche" Meinungen ausgefiltert werden.

Was aber ist eine "falsche" und eine "richtige" Meinung? Eine Frage die jeder für sich selbst (!!!) beantworten sollte und sich dafür nötigenfalls auch die Zeit nimmt, diese Meinung bilden zu können - ohne dem Mainstream hinterherzulaufen.

Bei der Meinungsfreiheit gelten aber trotzdem auch Grenzen und diese werden überschritten sobald es zu Hass wechselt. Eine Meinung zu haben ist das eine, Hass zu entwickeln das andere. Wenn jemand die Hamas unterstützen möchte sollte er dies offen und nach Außen hin tun dürfen, genau so wenn Russland statt der Ukraine befürwortet wird.

Meinungsfreiheit bedeutet nunmal auch Meinungen zu akzeptieren die einem selbst nicht gefallen. Solange die Meinung eine Meinung bleibt und nicht zu Hass, Gewaltaufrufen oder sonstigen, vergleichbaren Handlungen führt muss das akzeptiert und respektiert werden.

Demokratie und Meinungsfreiheit... Super in der Theorie, aber die Umsetzung gestaltet sich schwierig wenn man nur seine eigene Meinung verfolgt und keine andere zulässt. Demokratie bedeutet nunmal Kompromisse eingehen zu müssen und Meinungsfreiheit bedeutet auch andere Meinungen - egal wie unschön diese sind - zu respektieren.

Von Experte peace87 bestätigt

Wenn die Meinungsfreiheit einmal eingeschränkt wird, dann gibt es kein Zurück mehr. Dann werden als nächstes auch rechtsradikale Meinungen verboten, dann USA-kritische Meinungen, dann Religionskritik, dann Kritik an der deutschen Regierung, und am Ende alles, was von der Mainstream-Meinung abweicht. Irgendwann traut sich niemand mehr, irgendetwas zu sagen, was etwas mit Politik zu tun hat, denn wer weiß so genau, welche Meinungen akzeptiert werden und welche nicht?

Meinungsfreiheit bedeutet, dass man keine Angst davor haben muss, die Dinge zu sagen, die einem wichtig sind. Das geht gerade verloren, wo alle Muslime über einen Kamm geschoren werden und jeder, der Islamfeindlichkeit kritisiert, sofort als "Hamas-Sympathisant" beschimpft wird. Als Folge dessen schweigen viele Menschen, weil sie Angst davor haben, Israel zu kritisieren.

Ist es schlimm wenn man nicht an Meinungsfreiheit glaubt,
für Menschen die mein Land hassen, und es zerstören wollen?

Ich verstehe den Zusammenhang zwischen den beiden Satzteilen nicht. Das ergibt inhaltlich überhaupt keinen Sinn!

  1. Meinungsfreiheit ist keine Frage des Glaubens, sondern sie wird einem gesetzlich zugestanden.
  2. Beleidigung, Hassrede und Volksverhetzung sind nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt, sondern verboten.
  3. Militärische Zerstörung oder Terrorisierung eines Landes hat mit Meinungsfreiheit überhaupt nichts zu tun!
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich kenne mich aus. 📋
AuchKarma  19.10.2023, 16:03

Zu deinem gelöschten Kommentar wollte ich noch Folgendes sagen:

Demokratie hat nichts damit zu tun, dass man die andere Seite "zerstört"...

Im Gegenteil ist Demokratie eher auf Dialog und Kompromiss ausgelegt mit Personen, die nicht derselben Meinung sind, wie man selbst.

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Die Meinungs und Redefreiheit ist unantastbar.

Dir steht aber die Meinungsfreiheit zu, all diese Meinungen nicht zu mögen und zu kritisieren.

Und zum Thema Russland: Israel und Russland stehen sich nahe. In Israel sind 2 von 9 Mio. der Einwohner Russen. Außerdem unterstützt Israel die russischen Oligarchen dabei sich den westlichen Sanktionen zu entziehen und ist ein Zufluchtsort für diese. Israel hat sich außerdem bislang kaum an den Sanktionen gegen Russland beteiligt.

https://www.fr.de/politik/krieg-in-israel-zuflucht-fuer-oligarchen-russland-hamas-iran-gaza-putin-steckt-in-der-klemme-92572732.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Interesse

Die Solidarität, egal ob für die Israelis, die Russen, die Ukrainer oder die Hamas, die ist sollte offen gzeigt werden dürfen. Das ist Meinungsfreiheit.

So bald jedoch Gewalt verherrlicht wird und zu Rache aufgerufen wird, dann ist für mich eine rote Linie überschritten. Das sollte man nicht tolerieren.

Ganz besonders nicht, wenn unter dem Konflikt im Nahen Osten, in Deutschland lebende Juden oder Muslime, die völlig normal leben, Anfeindungen und Gewalt erdulden müssen.