Krah: Nicht jedes SS-Mitglied war ein Verbrecher?

Das Ergebnis basiert auf 167 Abstimmungen

Alle SS-Mitglieder waren Verbrecher. 54%
Nicht alle SS-Mitglieder waren Verbrecher. 46%

24 Antworten

Nicht alle SS-Mitglieder waren Verbrecher.

Das ist absolut richtig. Ich finde es tatsächlich sogar schwieriger Pauschalurteile zu fällen, da es immer Menschen in verbrecherischen Gruppierungen gibt, die aber nicht selbst böse sind, sondern da hineingeraten. Dazu denke man beispielsweise an die Kinder, die in Südamerika schon im geringen Alter in das Kartell bezogen werden. So kann man eigentlich nur individuell abwägen, wer tatsächlich Täter ist. Wer hier wirklich denkt, dass jede einzelne Person, die in der SS tätig war auch Verbrecher ist, tut das meiner Meinung nach nur zum Virtue Signaling


SchakKlusoh  31.05.2024, 17:36

Bildung krimineller Vereinigungen

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine Vereinigung gründet oder sich an einer Vereinigung als Mitglied beteiligt, ...

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Nicht alle SS-Mitglieder waren Verbrecher.

Nicht alle, aber viele. Günter Grass war wahrscheinlich kein Verbrecher und wenn doch, dann kein allzu schlimmer.

Nicht alle SS-Mitglieder waren Verbrecher.

Viele wurden gezwungen beizutreten also sind nicht alle SS-Mitglieder Verbrecher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

SchakKlusoh  31.05.2024, 21:35

Verbrecher ist, wer Mitglied einer kriminellen Vereinigung ist.

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Kleidchen2  01.06.2024, 15:21

Sag mal, wie die gezwungen urden.

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Lauchzwiebel11  01.06.2024, 15:25
@Kleidchen2

Vor allem ausländische SS-Mitglieder wurden zum Beitritt in der SS gezwungen wenn sie nicht als Kanonenfutter an die Front geschickt werden wollten.

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Kleidchen2  01.06.2024, 18:09
@Lauchzwiebel11

Hast du eine Quelle dafür? Dass ausgerechnet Ausländer in die arische SS gezwungen worden seien?

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Wie sehr sich Himmlers Bemühen um Ausbau dieser Einheiten zu eigenen Kampftruppen seit Kriegsbeginn auswirkte, zeigt die Zunahme der Personalstärke der Waffen-SS bzw. ihrer Vorgängereinheiten von rund 17.000 Ende 1937 auf über 90.000 zum Zeitpunkt des Frankreich-Feldzuges 1940.
Zu diesem Zeitpunkt beruhte die Rekrutierung der SS-Truppen noch auf Freiwilligkeit (dies änderte sich ab 1943). Entsprechend fanatisch und gewalttätig war die Einstellung der Soldaten. Schon beim Polenfeldzug fielen die SS-Einheiten durch Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung auf. Im Frankreichfeldzug erschossen Soldaten des SS-Infanterieregiments "Leibstandarte Adolf Hitler" nach der Eroberung einer Ortschaft mindestens 45 gefangene britische Soldaten, am 27. Mai erschossen Einheiten der SS-Totenkopf-Division 99 britische Soldaten, die sich gerade ergeben hatten (Massaker von Le Paradis).
Die hier gezeigten Dokumente reflektieren das Werben der SS um Freiwillige, mit deren Hilfe Himmlers Pläne zum Aufbau einer eigenen Militärmacht im gerade begonnenen Krieg umgesetzt werden sollten. Bemerkenswert an den Unterlagen, welche das Landesarchiv Speyer aus dem damaligen Bezirksamt Kusel verwahrt, sind die Rückmeldungen der Bürgermeister zu den ersten Resultaten der Werbeaktion: alle Bürgermeister meldeten "Fehlanzeige", d. h., niemand in ihren Gemeinden hatte sich freiwillig gemeldet.

https://www.landeshauptarchiv.de/service/archivische-bildungsarbeit/serviceseiten-der-archivischen-bildungsarbeit/unterrichtsmaterialien/werbung-der-ss

Die offensichtliche Relativierung Krahs ist gelinde gesagt zum Kotzen!

Ich sehe es auch so, dass schon die Frage völlig undifferenziert gestellt wurde und Krah, wahrscheinlich auch in Ermangelung an Geschichtskenntnissen (scheint bei AfDlern ja irgendwie Usus zu sein, wenn sie ihre Sprüche rauskloppen) genauso undifferenziert darauf reagiert.

Denn die SS war schon vor 1939 vielgestaltig: Die „Allgemeine SS“ war eine Massenorganisation, deutlich kleiner als die SA und mit viel höherem Anspruch, aber nicht per se verbrecherisch. Allerdings gehörten zur SS von Beginn der Hitler-Regierung an auch schon die KZ-Mannschaften, die Totenkopfverbände. Die aus Mitgliedern der Allgemeinen SS 1934 gebildete SS-Verfügungstruppe schließlich war eine paramilitärische Organisation, die anfangs Personen- und Objektschutz für die NSDAP übernahm, aber bald militärische Strukturen aufbaute.
Davon unterscheiden muss man wiederum die (ausschließlich) Männer, die in SS-Diensträngen für im Prinzip staatliche Institutionen wie Ordnungspolizei und Gestapo oder Mischorganisationen wie das Reichssicherheitshauptamt tätig waren. Für sie war die SS-Mitgliedschaft zwar zwingend erforderlich, aber ihre fast immer verbrecherische Tätigkeit in der Judenverfolgung, der Zerschlagung des Widerstandes und der sogenannten Partisanenbekämpfung übten sie als Angehörige der Institutionen aus.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article115729548/Wie-viel-SS-steckte-in-der-Waffen-SS.html

Also wen wollte er denn reinwaschen mit der Aussage? Die Verwandten seiner Frau?

Gleich zu Beginn stellt der Historiker klar, dass sich Johann R. 1942 freiwillig zur Waffen-SS gemeldet habe. Zu diesem Zeitpunkt lag sein Geburtsort St. Georgen in Ungarn, und von Februar 1942 bis Mai 1942 meldeten sich Tausende sogenannte „Volksdeutsche“ aus Ungarn freiwillig zur Waffen-SS. „Es konnte keine Zwangsrekrutierung geben, Ungarn war ein Verbündeter des Deutschen Reiches und hatte eine eigene Wehrpflicht“, sagt Hördler.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article184332268/Stutthof-Prozess-Es-konnte-keine-Zwangsrekrutierung-zur-Waffen-SS-geben.html

War also gar nicht so dramatisch bei der SS zu sein, viele nette Leute dort?

Die ersten zwei Aktionen zum Einzug der Volksdeutschen liefen folgendermaßen ab: Damit diese völkerrechtlich legal waren, galt der Kriegsdienst als freiwillig. Viele in der Batschka meldeten sich tatsächlich freiwillig, da sie, wenn sie nicht zur Waffen-SS gegangen wären, dem ungarischen Militär (Honvéd) hätten beitreten müssen. Einerseits waren der Sold und die Familienhilfe bei der Waffen-SS sehr viel höher als beim ungarischen Militär, andererseits hatten die Familien auch Angst, bei der ungarischen Armee an die vorderste Front geschickt zu werden. Einige wurden aber auch mit Gewalt gezwungen. Um sich bei der Waffen-SS freiwillig melden zu können, mussten die Donauschwaben ihre ungarische Staatsangehörigkeit abgeben und bekamen automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit zuerkannt. Der VDU (Volksbund der Deutschen in Ungarn) machte für den freiwilligen Kriegsdienst bei der Waffen-SS Werbung, ungarischen Behörden wurde es verboten, Propaganda gegen diese “freiwilligen” Kriegsdienste zu machen.

https://www.geschichte-der-donauschwaben.info/kriegsdienst

Die Vorfahren der Deutschen seien keine Verbrecher gewesen

Die Opfer des Nationalsozialismus haben sich dann offenbar selbst ermordet...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1110101/umfrage/gesamtanzahl-der-nationalsozialistischen-opfer/

Erstaunlich, dass Putin die AfD unterstützt bei solchen Aussagen. Bei alleine 7 Millionen ermordeten sowjetischen Zivilisten klingt eine solche Aussage wie Hohn.


Nicht alle SS-Mitglieder waren Verbrecher.

Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht jedes Mitglied der SS als individueller Kriegsverbrecher verurteilt werden kann. Die Schutzstaffel (SS) war eine sehr große Organisation, die verschiedene Rollen und Funktionen umfasste, von denen nicht alle direkt an Kriegsverbrechen beteiligt waren.

Die SS umfasste mehrere Untergruppen, darunter die Allgemeine SS, die Waffen-SS und die Totenkopfverbände. Während die Totenkopfverbände maßgeblich an der Verwaltung und dem Betrieb der Konzentrationslager beteiligt waren, dienten viele Mitglieder der Allgemeinen SS in administrativen und logistischen Rollen, die nicht zwangsläufig direkte Kriegsverbrechen beinhalteten.

Einige Mitglieder der SS könnten unwissentlich in Verbrechen verwickelt worden sein oder aus Zwang und unter Drohungen agiert haben. Die Konsequenzen des Widerstands gegen die Befehle der NS-Führung waren oft tödlich, und in solchen Umständen ist die individuelle Verantwortung schwerer zu beurteilen.

Im späteren Verlauf des Krieges wurde die Rekrutierung in die SS zunehmend weniger freiwillig. Viele junge Männer wurden in die Waffen-SS eingezogen und hatten kaum eine Wahlmöglichkeit bezüglich ihres Dienstes. Diese Umstände erschweren eine pauschale Verurteilung aller SS-Mitglieder als Kriegsverbrecher.

Nach dem Krieg wurden in den Nürnberger Prozessen und anderen Gerichtsverfahren spezifische Verbrechen einzelner Personen untersucht und geahndet. Nicht alle SS-Mitglieder wurden vor Gericht gestellt oder verurteilt, was darauf hinweist, dass die Alliierten selbst eine differenzierte Sichtweise auf individuelle Schuld und Verantwortung hatten.