könnt ihr mir sagen was dieses/diese Zeichen/Rune bedeutet?

7 Antworten

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Die Rune Othala - ins Neuhochdeutsche "Odal" oder "Erbrecht" übersetzt - sieht eigentlich so aus: ᛟ

Angeblich soll diese Rune ein Hausdach oder ein Grundstückumriss darstellen, aber das ist nur eine Vermutung.

Die Germanen ritzten Runen auf Holzstöcke und kleine Steine, zum Teil aber auch auf größere Wände, auf Gürtel oder auf Töpfe. Sie dienten sowohl als Schrift, als auch als magisches Zeichen. Othalas magische Wirkung soll das Erbrecht schützen und in einem Orakel soll sie ein Erbe ankündigen. Zumindest ist dies die gängigste Theorie.

Die Rune, welche du da gezeigt hast, stammt hingegen nicht aus dem Altertum oder dem frühen Mittelalter, sondern aus der spätromantischen Esoterik. Das besondere an ihr sind die nach oben gebogenen Haken am unteren Ende. Erschaffen wurde sie von Guido von List, einer etwas seltsamen Gestalt aus dem 19. Jahrhundert.

Da die Fake-Rune von der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ als Truppenkennzeichen getragen wurde, ist dieses Zeichen heute nur noch erlaubt, sofern sie nicht in irgend einem militärischen Zusammenhang gezeigt wird. Und das findet eher selten statt.

Wer sich mit Runen aus historischem oder kulturellem Interesse beschäftigt, lässt die Runenreihe von Guido von List sowieso außer Acht, denn viel interessanter sind das angelsächsische und das altnordische Futhark.

Altägyptische Hieroglyphen auf einer großen Steinwand sind ja schließlich auch weitaus interessanter als Pseudohieroglyphen auf einer Müslipackung!

Tamtamy  23.03.2018, 19:27

Informative Antwort!

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fdmlms  26.06.2022, 20:34

Perfekt beschrieben☝🏼

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Grüß Dich niklasneubaur!

Schwierig zu finden. Ich habe sie gefunden, aber es gibt keine zugeordnete Bedeutung. Unten die vierte von rechts. Könnten auch esoterischer Natur sein. Die Webseite macht da einen dubiosen Eindruck.

https://bit.ly/2qPbmLn

Das ältere Furthak - Es gibt auch eine jüngeres Furthak

https://de.wikipedia.org/wiki/Futhark

Als Futhark oder Fuþark bezeichnet man die gemeingermanische Runenreihe und die aus ihr hervorgegangenen Variationen. Da ist aber die Rune nicht zu finden.

Mehr lässt sich leider nicht herausfinden. Es gab einen Guido von List ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_von_List ,

... der übrigens auch auf der Webseite von Wikipedia erwähnt wird,

https://de.wikipedia.org/wiki/Runen#Runenesoterik

...und Runen erfunden hat, indem er sich an die üblichen Runen anlehnte und erfundene Bedeutungen zuschrieb.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts keimte in einigen esoterischen Kreisen Interesse für die Runen auf. Es waren vor allem völkisch-mystisch gesinnte Menschen, die die Runen in ihrem Sinne umdeuteten, sich neue Runenalphabete ausdachten und verwendeten. Die völkische Bewegung verwendete nie die historischen Runen, sondern frei erfundene runenähnliche Zeichen. Der bedeutendste Impulsgeber war Guido von List (1848–1919), ein österreichischer Romantiker mit recht exzentrischen Ansichten. Er empfing den Großteil seines okkulten „Runenwissens“ nach eigenem Bekunden in Form von Visionen und galt seinen Anhängern als eine Art Prophet. Er postulierte eine pseudohistorische Priesterschaft sogenannter Armanen, die in diese Geheimnisse eingeweiht gewesen seien, und sein frei erfundenes Futhark, das sich nur lose auf das jüngere Futhark stützt, wurde daher auch Armanen-Futhark genannt. List postulierte des Weiteren ein Urvolk mit eigener Ursprache namens „Ariogermanen“. Er behauptete, dass dieses Volk, diese reinblütige „Rasse“ von blonden, blauäugigen Menschen, schon seit Urzeiten ein 18 Runen umfassendes Schriftsystem benutzt habe.

Bis in die 1970er Jahre arbeitete die Runenesoterik fast ausschließlich mit diesem Armanen-Futhark. Spätere Autoren stützten sich auf dieses Futhark, so etwa Karl Maria Wiligut (besser bekannt als Sturmbannführer Weisthor), der „Rasputin“ Himmlers, und Friedrich Bernhard Marby, der Erfinder der Runengymnastik (auch als Runenyoga bekannt), bei dem die auszuführenden Figuren jeweils Runen symbolisieren und mit dem der „rassenbewusste nordische Mensch“ seinen Geist und Körper veredeln sollte.

Vielleicht stammt die von Dir gesuchte Rune aus diesen Kreisen. Es gibt übrigens auch neuere Runenesoterik. Das kannst dort auch nachlesen. Im Netz ist da allerlei Dubioses und Merkwürdiges zu finden. Runenlegen, Orakel, erfundene bedeutungen und Zuschreibungen und allerlei unwissenschaftlich esoterisch mystisches. Mehr ist nicht herauszufinden. Und ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Rüdiger

vonGizycki  22.04.2018, 21:17

niklasneubaur!

Wie gesagt, ist nur eine Vermutung von mir woher die Rune stammen könnte.

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Etwas spät, aber:

https://de.wikipedia.org/wiki/Othala

"Othala (ᛟ) ist die 24. und letzte Rune des älteren Futhark (die achte Rune im dritten Ætt) mit dem Lautwert „O“. (...)

Die neuere „Odal-Rune“ ist eine Erfindung des völkischen Autors und Esoterikers Guido von List aus dem Jahr 1902[5] aus dem „Armanen-Futhark“, deren Form im Gegensatz zum erfundenen Namen und der ebenso fiktiven Deutung lose auf der Othala-Rune basiert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde sie von der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, der Hitler-Jugend (HJ) und dem Rasse- und Siedlungshauptamt als Kennzeichen verwendet. Sie ist heute ein verbreitetes Symbol in der Neonazi-Szene und war das Abzeichen von Wiking-Jugend und Bund Nationaler Studenten (BNS). Das Verbot dieser beiden Gruppen durch das Bundesministerium des Innern gemäß § 3 Vereinsgesetz (IS 2-619331/5 am 10. November 1994, bestätigt durch das Bundesverwaltungsgericht 1 A 3.94 am 13. April 1999)[6] erstreckt sich auch auf ihre Symbole, soweit sie für die Organisationen verwendet werden. Der rassistische „Afrikaner Studentebond“ verwendete die Odal-Rune ebenfalls für sein Banner."

Außerdem sieht sie so aus wie eine umgedrehte Engels-Rune. Die Engelsrune wurde von Cassandra Clare in ihrer Bücherreihe "Chroniken der Unterwelt" (bzw. "The Mortal Instruments") erfunden...

Das ist eine „Odal Rune“... wurde auch von der „Schutzstaffel“ „SS“ verwendet... 🙄👍

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich verfasste teils erfolgreiche Schriftwerke.