Jagdhund mit zusammengerollter Zeitung tadeln?
Wird einem so beigebracht. Es tut dem Hund zwar nicht weh, aber irgendwie kommt mir das nicht optimal vor. Wie seht ihr das?
11 Antworten
Hundeerziehung von vor 40 Jahren und nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Ich hoffe das hat dir keine Hundeschule so beigebracht.
Wie kommst du auf die Idee, dass das dem Hund nicht weh tut?
Um hier eine Antwort geben zu können, muss die Situation sehr viel besser, detaillierter beschrieben werden. Grundsätzlich darf man einen Hund schlagen mit Dingen, die weich sind. Eine zusammengerollte Zeitung ist es nicht. Im Schutzdienst ist der Schlegel hingegen weich und flexibel. Das hat aber einen anderen Zweck. Ich halte es aber für unnötig. Es gibt andere Erziehungsmethoden. Dazu muss man aber die Situationen exakt erfassen können.
Nein, man darf einen Hund nicht schlagen. Auch nicht mit weichen Dingen. Und nein, auch im hundesport wird das schon lange nichtmehr gemacht. Außer vielleicht von ein paar übrig gebliebenen unbelehrbaren.
Das sollte man tunlichst unterlassen.
Das ist Hundeerziehung aus dem 19. Jahrhundert....
aber leider in diesen Kreisen weit verbreitet. Nicht nur das geschlagen wird.
Ja, ich weiß. Ich hab mal einen dieser Kameraden draußen getroffen. Sein junger Hund funktionierte noch nicht so richtig und komm zu mir hergelaufen. Es war ein junger Rüde , und ich hatte eine Hündin, die vor kurzem läufig war. War aber alles kein Problem. Der Hund war sehr nett.
Dann kam Jäger Herrchen und war sauer, weil sein Hund in blamiert hatte.
Er lies den Hund neben sich absetzen und dann hat er ihm eine reingehauen.
Auf meine entsetzte Frage was das jetzt sollte, bekam ich zur Antwort „ das macht man so, um den Hund abzustrafen“
Ich war ziemlich fassungslos. der Hund Wusste überhaupt nicht, was los ist. Das setzt er sich brav neben Herrchen und bekommt. Derart eine übergebraten, dass er vor Schmerz schreit.
Jägerin die auch Dackel züchtet, wo Welpen schon eins übergebraten bekommen, Ausbildung auf dem Feld mit Leinenrucken das manche Tiere einen Salto nach hinten schossen. Habe das Training gefilmt, eine Anzeige beim Verband in Berlin gemacht, sogar bei der damals Vorsitzenden. Mir wurde von ihr am Telefon gesagt das man sich darum kümmert, musste nach Informationen von anderen Dackelbesitzern dann leider feststellen, das die unfähige Trainerin eben diese Vorsitzende war. Also natürlich kein Erfolg. Habe dann aber mit anderen Hundebesitzern diese Trainingseinheiten massiv gestört, so das man sie nach kurzer Zeit nicht wiedersah. Hat den armen Tieren natürlich nicht geholfen. Setterzüchter ebenfalls im Süden Berlins, die mit E-Halsband und massiven Ohrenziehen auf ihre zum Teil noch Junghunden einwirkten. Teils widerliche Zunft
Doch es tut dem Hund weh, und es bringt auch nichts. Ausser du willst erreichen das dein Hund Angst vor dir hat, und das deine Bindung zu ihm schlecht wird. Wie leben nicht mehr im Jahr 1990 wo das noch "normal" war.
Das war auch 1990 schon nichtmehr normal, zumindest nicht bei Menschen die nicht im Vorgestern gelebt haben.
Wir hatten unsere erste Hündin 1987 und schon da sagte der Züchter, das sowas wie mit der Zeitung schlagen, einsperren und Nase ins Pipi stecken bitte zu unterlassen sind weil sie nichts bringen und dem Hund nur sinnlos Angst vor seinen Menschen machen.
Da hör ich aber andere Geschichten von meinem Vater, er erzählt mir manchmal das es in der Zeit noch sehr schlimm war was das angeht. Es kommt auch drauf an ob Menschen sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben, das war aber in dieser Zeit nicht gang und gebe.
OK, das war wahrscheinlich eine dumme Aussage. Aber der Hund soll nicht verprügelt werden, sondern nur einen leichten Schlag mit der Zeitung bekommen. Daher dachte ich, wenn das mir nicht wehtut, tut es dem Hund auch nicht weh.
Ja, das dachte ich auch, als ich das erfahren habe. Ich würde sowas nicht tun, aber es wird einem in dem Fragebogen zur Jägerprüfung tatsächlich gesagt, dass das der richtige Umgang mit dem Jagdhund wäre.