Ist Start Stop Automatik schädlich?

10 Antworten

Alles was Du im Fragetext schreibst ist erstmal so richtig.

Es gibt die Start-Stopp-Automatik deshalb, weil es einige Zeitgenossen aber gerne vergessen z. B. an einem Bahnübergang oder bei längeren Rotphasen an Kreuzungen den Motor auszustellen, trotz betreffender Schilder z. B. an Bahnübergängen:

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Soll der Vermeidung unnötiger Abgase und somit den Klimazielen dienen. Denn in der Masse macht das schon einen Unterschied.

 - (Technik, Physik, Chemie)
z.B am Bahngleis kann man den Motor ja selbst ausschalten

Genau das tun die meisten aber nicht.

Die MSA (Motor-Stop-Automatik) berücksichtigt viele Parameter, um aktiv zu schalten (angefangen bei Motortemperatur, Batterieladestand, Anforderungen von Servolenkung, Standzeit, ...). Insofern wird bei einem zu kalten Motor(-öl) gar nicht abgeschalten.

Einen MSA aber "manuell" zu simulieren (beispielsweise an einer Ampel) kann aber andere Probleme mit sich führen. MSA-Fahrzeuge haben eine zyklenfeste AGM-Batterie verbaut und häufig andere Schmiermethoden innerhalb der Zylinder, um den niedrigen Öldruck beim häufigen Starten auszugleichen und Reibung zu minimieren. Das fehlt in "konventionellen" Fahrzeugen meistens.

Die effizienteste Lösung dieser ganzen Problematik wären hier wohl E-Autos aufgrund eines realen 0-Verbrauchs im Stand und keine Start-Notwendigkeit eines Verbrenners.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterstudium Elektrotechnik, Schwerpunkt Embedded Systems

Naja sagen wir mal so: sinnvoll ist diese Start/Stop ohnehin nicht sie kostet einiges (stärkerer Anlasser, stärkere Batterie, Entwicklung, Software) und spart in der Praxis kaum Sprit - wenn überhaupt.

Und damit sind wir beim Thema schädlich oder nicht: die Komponenten sind auf den erhöhten Bedarf angepasst, was eben auch teurer ist. Trotzdem ist natürlich ein Verschleiß da und ich würde wenn Du einen Schalter fährst immer versuchen zu beurteilen wie lange bleibt er jetzt aus und wenn das voraussichtlich weniger als 15 - 20 Sekunden sind, würde ich lieber die Kupplung getreten lassen (so mache ich es) damit er nicht ausgeht. Bei Automatik funktioniert das leider nicht, Du kannst es höchstens bei jedem Neustart komplett deaktivieren.

Gehilfling  20.03.2024, 12:24
würde ich lieber die Kupplung getreten lassen (so mache ich es) damit er nicht ausgeht.

Damit beanspruchst du auf absehbare Zeit dein Ausrücklager massiv. Man kann eigentlich immer die Start-Stop Automatik per Knopf deaktivieren, ist besser für deine Kupplung.

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allocigar78  20.03.2024, 12:39
@Gehilfling

Ok danke für die Info dachte sonlange die Kupplung nicht schleift ist das keine großartige Beanspruchung.

Ja kann man auch per Knopf deaktivieren. Bei neueren Fahrzeugen aber ift nur noch im Touchmenü oder gar nicht mehr.

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H2Onrw  21.03.2024, 19:15
würde ich lieber die Kupplung getreten lassen

Das funktioniert auch nicht bei allen Modellen, Opel z.B. schaltet den Motor auch bei getretener Kupplung aus.

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DaronD  14.04.2024, 21:35
@H2Onrw

Also mein Opel Corsa E bleibt an. Wie sinnbefreit ist das auch bitte, wenn ich mit der Kupplung langsam einparken will? Geht der Motor dann an, wenn die Kupplungsscheiben greifen?? Ich glaube das nicht, dass der Motor bei getretener Kupplung bei einem Schalter trotzdem aus geht. Niemals

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H2Onrw  15.04.2024, 19:49
@DaronD

Du darfst gerne vorbei kommen und mit mir zusammen eine Runde Astra J fahren.

Der Astra J mit 1,0 l Benziner schaltet definitiv den Motor bei Start Stop auch bei getretener Kupplung aus.

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DaronD  16.04.2024, 21:42
@H2Onrw

Und wann schaltet er den Motor wieder ein? Wenn du Gas gibst, oder wie läuft das bei dem? Beim Astra K ist der Motor auch an, sobald das Kupplungspedal getreten wird. Falls das im J echt anders ist, finde ich das sehr krass.

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H2Onrw  17.04.2024, 11:10
@DaronD

Tippfehler ich meinte den Astra K!

Beim Astra K geht der Motor wieder an sobald Bremse oder Kupplungspedal bewegt werden (gelöst).

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Schädlich für Batterie, Anlasser und Motorlager auf jeden Fall.

Allerdings sind Anlasser und Motorlager heutzutage so langlebig, dass die den Rest des Motors überleben, mit oder ohne Start/Stop.

Jede Stunde Leerlauf braucht etwa 1 Liter Benzin. Addiert man alle Wartezeiten an Ampeln, Kreuzungen usw. auf, kommt man auf viele hundert Stunden über das ganze Autoleben. Damit hat man dann auch viele hundert Liter Sprit und damit Euros gespart.

Andererseits kostet das Auto dadurch mehr und man muss öfter eine besonders teure Batterie kaufen. Damit ist das schöne gesparte Geld praktisch weg. Für den Autobesitzer macht das also eigentlich keinen Sinn.

Aber bei Millionen von Autos machen jeweils hunderte Liter gesparten Sprits eine ganze Menge für die Umwelt aus. So werden dann Milliarden Liter Benzin eingespart und das ist auf jeden Fall gut für die Umwelt.

Im Normalfall ist es also Finanziell egal für den Autobesitzer, aber eben gut für die Umwelt.

Hat man aber einen Motor erwischt, der dadurch viel zu früh kaputt geht, dann ist das natürlich sehr schlecht für den Besitzer.

Der erhöhte Verschleiß vom Anlasser war bei älteren Fahrzeugen mit MSA das größte Problem, weil der noch nicht für eine so häufige Betätigung ausgelegt war.