Ist meine Bekannte wirklich so schwer psychisch krank? Oder nutzt sie das system aus?
Hallo,
Eine bekannte von mir ist Mitte 20 und lebt seit langem von Krankengeld und pflegegeld. Sie war mehrfach in der psychiatrie und nimmt einige Medikamente. Zudem hat sie jede Woche kostenlose Aktivitäten an denen sie teilnehmen kann, 1:1 psycho und ergotherapie so wie eine Haushaltshilfe. Nun möchte die Krankenkasse das sie in Kur fährt und danach wieder arbeitet, ihr psychiater hat direkt geschrieben das sie dazu nicht fähig sei. Ich habe das Gefühl das sie es sich ganz schön gemütlich macht und die Situation ausnutzt. Klar die Medikamente und arzttermine sind nicht so toll, aber für die ganzen anderen Sachen kann man das schon in Kauf nehmen.
Was meint ihr?
9 Antworten
Es wäre machbar einen Psychiater zu finden, der nicht so genau hinschaut. Aber in einer Psychiatrie klappt das nicht.
Außerdem nennst du keinerlei Argumente, die darauf schließen lassen, dass sie nur vortäuscht. Daher scheinen eher Vorurteile und Missgunst deine Gründe zu sein.
Also nein, die Wahrscheinlichkeit, dass sie das System nur ausnutzt ist extrem gering.
Aber sehr viele Menschen, die sehr genau hinschauen.
Es müssen schon verdammt gute Gründe vorliegen, um überhaupt aufgenommen zu werden. Selbst wenn man schwer krank ist, ist das nicht gerade leicht. Und dann auch noch das gesamte Personal überzeugen, die sich verdammt gut auskennen und einen Wochenlang intensiv befragen und beobachten ... Da müsste man ein totaler Psychopath sein, um sie zu täuschen - und dann wäre eine Klinik auch gerechtfertigt.
Also sie wurde direkt aufgenommen, spontan. Ohne Probleme...
Das sind eben keine "Menschen" sondern Fachärzte. Solche Leute können richtige, Psychologische Gutachten erstellen. Und Du bist in der Psychiatrie den ganzen Tag unter Beobachtung. Das zu faken schafft eigentlich niemand.
Davon ganz abgesehen: Du hast keine Ahnung, wie schwierig es ist eine Therapieplatz zu bekommen. Auf einen Platz bei der Ergo oder Psychotherapie wartest Du ca. 1 Jahr. In die Klinik kommst Du überhaupt kaum noch rein, weil kein Platz mehr ist und wirklich nur schwer kranke Menschen überhaupt aufgenommen werden.
Diese Akutstation mit "sofort aufgenommen" werden, die nimmt nur bei akuter Lebensgefahr bzw. akuter Gefahr für andere auf.
Sorry, dass ich das so sagen muss, aber als selbst Betroffene darf ich das wohl: Du hast keine Ahnung von nichts und scheinbar auch keinerlei Empathie!
Also sie wurde direkt aufgenommen, spontan. Ohne Probleme...
Was belegt das deine "gefühle" falsch sind. Du hast wochenlange bis monatelange Wartezeiten für "normale" psychiatrie. Wenn da mal jemand "problemlos und sofort" aufgenommen wird könnte es sein das du ohne diese Aufnahme nicht mehr am leben wärst.
Sowas wie ein kaum kontrollierbarer Drang seinen Nachbarn zu ermorden wäre nämlich etwas was eine "sofortige und Problemlose" aufnahme in einer psychiatrie ermöglichen würde.
Also sie hatte sofort ergotherapie, innerhalb von wenigen Monaten psychotherapie und in der Klinik war sie sofort spontan...
Wenn man Hilfe von der Klinik hat, geht das. Aber auch nur, wenn dringende Notwendigkeit besteht.
Alles was du sagst belegt also nur, dass ihre Erkrankung schwerwiegend ist.
Und ohne jede Belege zu behaupten sie würde es faken, ist nicht nur empathielos und sehr unverschämt, sondern auch vollkommen absurd.
Nein. Einfach nein. So funktioniert es nicht. Egal wie sehr du versuchst dir alles passend zu biegen.
Genau, all das sind Belege dafür, dass es ihr so unendlich dreckig ging (vermutlich suizidal), dass sie auf der geschlossenen aufgenommen werden MUSSTE. Und dann hast Du nach der Entlassung (meist über die psychiatrische Institutsambulanz) direkt einen nahtlosen Übergang in andere Therapien. Weil Du ein DRINGENDER Fall bist. Die tun alles dafür, dass Du nicht nach 4 Wochen wieder ein Fall für die Klapse bist.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
Alles rund um Psycho ist für Außenstehende ganz schwer einzuschätzen - für die Versicherung übrigens auch.
Ob jemand kann oder nicht, das ist von außen ebenfalls schwer abschätzbar. Allerdings wird das für die Betroffenen irgendwann so zum Selbstläufer und man macht einfach weiter. Ich will das jetzt nicht allgemeingültig für alle Therapeuten behaupten, aber es gibt durchaus welche, die sich Ihre Patienten schon so formen, daß die meinen, die Therapie weiter zu brauchen.
Ich war (vor über 15, fast 20 Jahren) mal bei einem Pschotherapeuten zu Hause, er als Kunde von mir. Nettes gespräch, auch so mit Pulle Rotwein. Und da frag ich ihn, wann er denn eigentlich einen patienten als geheilt entläßt. Da guckt er mich an als hätte ich sie nicht alle, nimmt noch einen Schluck aus dem Glas, und sagt "Passen Sie mal auf. Wenn ich einen Patienten auf dem Dienstags 16-Uhr-Termin habe, dann werde ich soch´n teufel tun, den als geheilt zu entlassen, wenn ich nich´n neuen Kandidaten für den Dienstags 16-Uhr-Termin habe.".
Aha dachte ich mir... so läuft das also bei Euch.
Es kann immer solche und solche Fälle geben. Den von Dir beschriebenen kann ich nicht einschätzen. Ich sage nur, daß es auch sowas gibt wie ich den Fall gerade geschildert habe.
Aber ohne selbst mal bissl Eigenantrieb scheinen die aus diesem Trott kaum rauszukommen.
Ich finde du solltest dir nicht anmaßen, über das Leben anderer zu urteilen, wenn du nicht drinne steckst.
mehrfach in der psychiatrie
Das ist sicherlich nicht "bequem". Und weil man von außen belastbar aussieht, muss man das innen noch lange nicht sein.
Das glaube ich auch nicht, aber 6 Wochen psychiatrie würde ich auch überstehen wenn ich dafür all die anderen Sachen auf Dauer bekäme...
Wer dich zum "Freund" hat, braucht auch keine Feinde mehr.
Die bekommst Du aber nicht für 6 Wochen Psychiatrie! Dafür musst Du schon kranker sein, mehrmals in die Klinik gehen viel Therapie machen und diese ganzen Leute schreiben Berichte über Dich. Irgendwann wirst Du zur Reha "gezwungen" und doet wird festgestellt, ob wie belastbar Du wirklich bist. Oder die Berichte sind so eindeutig, dass Du ohne Reha direkt in Rente geschickt wirst.
Sie muss ja nichtmal zur Reha, ihr Arzt hat sie ja selbst dafür zu krank gehalten...
Und du denkst dir "ich kenne sie kaum, hab null Ahnung von psychischen Erkrankungen, aber natürlich weiß ich es besser als diverse Fachärzte"?! 🤦♀️
Naja sie wirkt halt vollkommen normal und lebt allein, krank stelle ich mir anders vor...
Wie stellst du es dir denn vor? Dass sie 24/7, 365 Tage im Jahr lautstark heult? Oder mit einem irren Grinsen auf alles und jeden einsticht? Psych. Kranke sehen fast immer nach außen hin vollkommen normal und funktional aus. ZT wegen Masking, zT weil es sehr selten ist, dass man pausenlos in einem Ausnahmezustand ist (das würde man nicht lange überleben), zT weil du sie idR eben nur in guten Momenten siehst.
Dass sie eine Familie haben muss, die bei ihr lebt, um krank zu sein, erschließt sich mir nicht mal ansatzweise.
Bitte informiere dich erstmal was psych. Erkrankungen überhaupt sind und wie sie sich ausdrücken, bevor du absurde Dinge behauptest.
Der Arzt entscheidet nicht, ob sie zur Reha muss. Das entscheidet die Rentenversicherung und nur die! Und die Krankenkasse zwingt Dich nach 12 Monaten dazu diesen Reha-Antrag zu stellen. Egal wie krank Du bist. Falls auch die Rentenversicherung Dich für "zu krank für eine Reha" hält, dann wird dieser Antrag als Rentenantrag umgedeutet.
Sorry, Du scheinst da nicht wirklich sehr eng mit dieser Person befreundet zu sein und hast viele dieser Details nicht mitbekommen. Von weit weg sieht das immer alles easy und erstrebenswert aus.
Also ich würde gern mit ihr tauschen... paar Pillen kann ich auch schlucken wenn ich dafür alles andere gemacht bekomme...
Ich klinke mich aus dieser Diskussion aus. Du machst mich mit Deiner Dummheit und Ignoranz gerade sehr wütend. Und es ist auch wirklich alles gesagt.
Du willst es nicht verstehen, also solltest Du gar nicht nach unserer Meinung fragen.
Gegen mangelnde Intelligenz gibt's keine Pillen. Merkt man.
Ich gehe ja auch nicht zum Psychiater...
Von Bequemlichkeit kannst du nicht ausgehen, nur weil es nach außen hin so scheint.
Wenn der Psychiater sagt, dass sie nicht dafür fähig ist, dann kann man ihm das auch glauben.
Ich wünsche keinem Menschen eine psychische Erkrankung, doch manchmal sollten manche, ich sag jetzt mal, Besserwisser das mal durchmachen und erleben wie das ist. Viele würden das sicher nicht lange durchhalten.
Glaub mir. Sie nutzt das sicherlich nicht aus.
Warum sollte "eine Kur" sinnbringender sein, als ein stationärer Aufenthalt in einer Psychiatrie? Denn auch da gibt es div. ineinander übergreifende Therapien.
Sie geht aber ja jetzt nicht stattdessen in die psychiatrie... Sie hockt einfach zuhause...
Du verstehst offensichtlich den Sinn deiner eigenen Aussage nicht.
Die KK würde die Kur unter der Bedingung bezahlen, dass sie danach arbeiten geht. DAS kann sie nicht, wie ärztlich bescheinigt wurde. Also gibt es auch keine Kur.
Der Arzt hat aber bescheinigt das sie nicht fähig zur Kur ist. Da ging es nicht um die Arbeit, da wird sie eh krankgeschrieben...
Genau solchen Menschen wie dir wünsche ich, dass ihr eine Psychische mal haut nah erlebt. Mit allem drum und dran. Nur damit ihr es endlich mal versteht.
Warum sollte das in einer psychiatrie nicht klappen? Auch nur Menschen...