Ich kann in keinster Weise die Taten in Auschwitz nachvollziehen Wieso habe ich dort ein emotionales Erlebnis?
Wenn ich die Gedenkstätte in Auschwitz besuche, ist mir das ganze so irreal, das ich mehrere Tage brauche um es zu verarbeiten.
So hatte ich, als ich dort vor einigen Jahren war, einen emotionalen Zusammenbruch. Der Grund war: In einem Haus sieht man Hunderte Bilder der ermordeten.
Eine Frau erinnerte mich sehr ein eine Person die mir sehr nahe stand und die ich über alles Liebe. Als ich das Bild der Frau sah, bin ich emotional Zusammengebrochen. Ich fing fürchterlich an zu weinen. Dazu setzte eine enorme Wut ein. Mich hat das damals so berührt das ich Heute noch darüber nachdenke.
Anfangs wurden polnische Menschen nach Auschwitz gebracht. Es waren keine Juden sondern Christen. Meiner Eltern kommen selber aus Polen. Ich kenne die Mentalität und die Menschen. Diese Leute Haben nichts verbrochen. Trotzdem wurden sie in Auschwitz ermordet. Egal ob Kinder oder Babys polnischer Herkunft.
Grade bei den Polen verstehe ich das ganze nicht. Bei den Juden hat Hitler das im Auftrag gegeben. Man hat Gründe aufgezählt die gar nicht stimmten und gelogen waren. Sie waren genau so wie wir. Doch bei den Polen gab es keine Gründe. Es waren Menschen wie wir. Es waren meine Vorfahren. Äußerlich unterschieden sie sich nicht von den Deutschen.
Wie können Menschen so etwas tun. Das werde ich niemals verstehen. Das ist absolut bestialisch. Es gibt keine Worte dafür was dort passiert ist an der polnischen Bevölkerung.
Meine mütterliche Seite lebte genau an der Grenze. Dort haben sich polen mit Deutschen immer verstanden. Sie konnte sowohl polnisch als auch Deutsch. Doe Menschen lebten dort in Frieden Der Opa kam direkt aus Polen. Man kannte keine Unterschiede. Alle waren gleich. Alle waren Menschen.
Wenn ich darüber nachdenke kommen Wut und Trauer wieder zurück. Ich denke immer wieder nach wenn ich damals dort gewesen wäre. Ich hätte alles getan um die Menschen heimlich zur Flucht zu verhelfen oder mehr Essen zu bringen. Doch sowas grausames was den Polen angetan wurden ist unbeschreiblich. Und alle machten mit. Das ist das schlimmste.
Wie gesagt, ich habe die ganze Zeit wegen der einen Person auf dem Bild fürchterlich geweint obwohl ich sie nicht kenne. Ich habe mich dort die ganze Zeit gefragt wie man eine solche wunderschöne Person ermordet hat. Deswegen frage ich mich, wieso mich diese Person so sehr berührt. Aber auch die ganzen anderen Bilder haben mich zutiefst verstört.
Wie gesagt die ganzen Eindrücke kann man nicht vor Ort verarbeiten. Erst nach mehreren Tagen stellt man fest wie die Menschen dort leiden mussten.
Als dann die Russen kamen, spürten wir den ganzen Zorn., obwohl wir halbpolen waren und genau an der Grenze lebten. Meine Oma erzählte mir immer von den Gräueltaten der Russen die teilweise alle Menschen in den Dörfern töteten weiter in Richtung Deutschland. Meine Großeltern mussten tagelang im Keller sitzen, während mehrere Soldaten das Haus auf den Kopf stellten. Am schlimmsten jedoch waren die Vergewaltigungen. Für mich ist sowas schlimmer als Mord. Es hat kleine Kinder erwischt und nicht nur einmal sondern es waren teilweise 80 Männer die sich nacheinander an das Kind oder die Frau vergangen haben
4 Antworten
Dass das damals so der Zeitgeist war, wird heute gerne mal heruntergespielt. Die Brüder Mann haben Anfang des vorigen Jahrhunderts für die natianalchauvinistsische Zeitschrift "Das Zwanzigste Jahrhundert" geschrieben.
"Der 24-jährige Heinrich Mann übernahm die antisemitischen Formeln seiner Zeit nicht nur beiläufig und unreflektiert, sondern explizit zustimmend und rhetorisch verstärkend.[6] Juden waren seinen zahlreichen eigenen Beiträgen im Zwanzigsten Jahrhundert zufolge die Inkarnation der Hochfinanz und repräsentierten das Gegen-Deutsche: Schmutz, Raffgier, Intellekt und Internationalismus. Erst ab 1903 distanzierte sich Heinrich Mann von diesen Positionen. Das zwanzigste Jahrhundert charakterisierte er nun rückblickend als „ein reaktionäres Wurschtblatt“.[7] (aus Wikipedia: Das zwanzigste Jahrhundert"
In das Jahr von Heinrich Manns Redaktionsleitung fallen auch Beiträge von Thomas Mann. Seine Beiträge sind deutlich moderater im Tonfall, beinhalten aber die antijüdischen Stereotype, die um die Jahrhundertwende auch in seinen eigentlich literarischen Arbeiten zu finden sind."
Ich denke, da bist Du nicht alleine, das kann keiner nachvollziehen. Was die KZs betrifft, war die Zeit zum Glück eine Ausnahme, in der Form hat es so was nie vorher rund auch nie wieder gegeben. Aber Vergewaltigungen im Krieg sind wohl "normal", wobei die Russen dabei besonders brutal vorgegangen sind, hört man immer wieder. Andererseits haben die aber behauptet, die Deutschen hätten vorher die russischen Frauen und Kinder so behandelt. Die meisten Frauen haben da nie drüber geredet....(meine Schwiegermutter kam aus der Gegend um Trakehnen und ist mit dem letzten Treck geflohen).
Das ist gar keine Stadt, waren nur mehrere Gestüte, wie ich das so sehe. Sie kam aus Ostpreußen, Nähe Gumbinnen, Ragnit hatte sie auch erwähnt.
Ich habe auch nie davon gehört, dass deutschen Soldaten (oder auch Amis, Engländer) Frauen vergewaltigt haben, aber die Russen haben sich halt für alles andere gerächt, was ihren Frauen/Zivilisten angetan worden war. So wurde das jedenfalls gerechtfertigt.
Leider sind Menschen so. Schon immer und überall und auch in Zukunft. Es ist eher Zufall, wenn es mal eine friedliche Zeit an einem bestimmten Ort über lange Zeit gibt.
Homo homini lupus…
Wenn man davon ausgeht, dass Menschen wieder geboren werden, hast du vielleicht etwas von der Seele dieser Frau in dir.
Wo genau ist Trakehnen auf der Karte? Das kenne ich nicht.
Soweit ich informiert bin, haben die Deutsch wohl keine Frauen vergewaltigt. Jedenfalls gibt es keine Zeugenaussagen darüber. Ich kann mit Glück reden das es damals meine Familie nicht erwischt hat im Krieg durch die Deutschen in Großvaters Seite und der Großmutter durch die Russen. Sonst würde es mich jetzt nicht mehr geben.