Habt ihr als Kind was nicht gegessen?


01.09.2025, 07:25

Was ich immer noch nicht mag ist Broccoli und Wirsing

13 Antworten

Ach ja, als Kind habe ich nur wenige Gemüse gegessen. Karotten, Kartoffeln (wenn du die dazu zählen möchtest) und wenige mehr.

Heute esse ich sehr gerne Gemüse und viele verschiedene Sorten. Es gibt nur noch wenige Gemüsesorten, die ich nicht mag. Gut zubereitet muss es halt sein.

Ich war ein äusserst einfaches Kind, was das Essen anging. Das sagen meine Eltern noch heute. Meine Geschwister waren da viiiiiel schwieriger. Ich ass eigentlich alles, was man mir hinstellte.

Ironischerweise ernähre ich mich heute als Erwachsener ungesünder als damals. Vor allem esse ich viel weniger Gemüse. Damals ass ich praktisch alles Gemüse, heute esse ich nur noch Tomaten, Paprika und Spinat.

In meinen 20gern lernte ich nämlich über mich selbst, dass ich beim Essen etwas anders ticke als andere Menschen. Die meisten Leute haben ja Lebensmittel, die sie sehr mögen und Lebensmittel, die sie hassen. Ich habe praktisch nichts, was ich wirklich verabscheue. Aber ich habe ganz viele Lebensmittel, von denen ich nur sehr mässig begeistert bin. Dinge wie Broccoli, Blumenkohl, Karotten, Zucchini, Auberginen, Salate, Erbsen... ich find nichts davon schlimm oder eklig, aber ich finde alle diese Produkte einfach schrecklich langweilig. Ich würde daher niemals auf die Idee kommen, diese Sachen für mich selbst zu kaufen und zuzubereiten. Wenn ich ein Stück Blumenkohl oder eine Karotte essen muss, macht mir das etwa so viel Spass, wie wenn ich an einer Schuhsohle kauen muss. Aber wenn ich irgendwo eingeladen bin oder jemand für mich kocht, dann stört es mich auch nicht, aus Höflichkeit und gesellschaftlichem Druck diese Lebensmittel zu essen. Es macht halt einfach keinen Spass.

Und ich glaube, dass das auch der Grund ist, weshalb ich als Kind scheinbar so locker drauf war. Meine Eltern erwarteten halt, dass ich mein Gemüse esse. Ich bin ein sehr non-konfrontativer Mensch. Meine Mutter brüllte in meiner Kindheit schon genug rum und meine Eltern stritten ständig. Also dachte ich mir wahrscheinlich einfach: "Bevor jetzt wieder irgendeiner rumschreit, ess ich halt den Blumenkohl". Abgesehen davon will man seine Eltern als Kind ja auch nicht enttäuschen. Meine Mutter sagte dann auch oft so leicht manipulatives Zeug wie: "Ich hab heute stundenlang im Garten gearbeitet, damit ihr jetzt dieses Gemüse essen könnt!" Die implizite Aussage war natürlich, dass man ein undankbarer Depp ist, wenn man die Sachen nicht isst.

Heute lebe ich alleine und kann einkaufen und kochen, was ich will. Deshalb bin ich froh, auf langweiliges Zeug verzichten zu können, ohne dass deswegen ein Streit vom Zaun bricht oder jemand beleidigt ist.

Ich bin Jahrg. 1947, als Kind gab es bei uns wenig Auswahl, entweder man aß es oder es gab nichts. Ich denke, ich habe alles gegessen, was auf den Tisch kam.


Bikepacking  01.09.2025, 08:25

Die Jugend von heute kann das gar nicht mehr nachvollziehen, nichts zu haben. Bin Jahrgang 56, aber Hunger, weil nichts da ist, kenne ich auch noch.

emerel  01.09.2025, 08:36
@Bikepacking

Da hast du völlig recht, es waren noch ganz andere Zeiten.

Tomaten. Die mag ich heute aber auch noch nicht. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – mein Spezialgebiet :3

Leber und Tomaten mochte ich als Kind nicht, hat sich aber auch nicht geändert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung