Gibt es noch "qualitative" Partner?
Bevor jemand schreibt "definiere qualitativ", liest das bitte durch:
Mir kommt es gesellschaftlich immer mehr vor, dass Lust vor ernstgemeinte Liebe steht und immer weniger Menschen sich wortwörtlich trauen (heiraten).
Dieser sogenannte "Spaß" hält auch nicht ewig und mit 35 sitzt man dann alleine. Jung ist man auch nicht ewig.
Quantität vor Qualität - was macht das mit einem Menschen? Ist das überhaupt gesund?
Wo findet man noch Partner, die treu, intelligent, arbeitswillig (für die Partnerschaft), Beschützter und Liebhaber sind?
Manchmal vermisse ich etwas, was ich nie hatte und wahrscheinlich - aufgrund der heutigen Zeit - niemals haben werde.
Und lieber bleibe ich für immer alleine, als mit einem Partner zusammen zu sein, der Liebe als Mittel zum Zweck sieht oder eine nicht ernsthafte Partnerschaft (Heirat) eingehen kann oder will.
Bin ich komisch, dass ich in diesem Zeitalter noch so denke?
8 Antworten
Naja, in "diesem Zeitalter" darf man ruhig differenzierter und selbstreflektierter denken als es diese Frage vermuten lässt.
Ich war mit meiner Frau über 10 Jahre glücklich unverheiratet liiert, bevor wir uns das Ja-Wort gegeben haben. Auch jetzt sind natürlich weiterhin glücklich miteinander.
Aber "den richtigen Partner" findet man nicht, das muss man selbst sein.
Ich bin etwas erstaunt, dass du heute noch Heirat als ernsthafte Partnerschaft definierst.
Ein Mann hat bei einer Heirat nur finanzielle Nachteile, die Männer heute sind sich einfach dessen bewusster als früher. Ein Mann ist schlechter gestellt bei einer Scheidung, eine Frau kann ihm Kinder, Haus und Geld entziehen.
Daher finde ich, als Frau mitte 30, eine Heirat für einen Mann nicht sinnvoll. Ich lebe seit über 10 Jahren mit meinem Partner zusammen und bin in dieser Beziehungsform sehr glücklich. Wir könnten uns finanziell gesehen jederzeit problemlos trennen, und sind daher nicht voneinander abhängig. Gerade ich als Frau brauche ihn nicht, ich arbeite und kümmere mich selbst um die Altersvorsorge. Dass wir dennoch zusammen leben und eine Beziehung führen beweist also nur, dass wir uns noch immer sehr lieben.
Gefunden habe ich ihn in einem Online-Game. Liebe kann man also überall finden :)
"lies es Dir durch" = Einzahl
"lest es Euch durch" = Mehrzahl.
"liest" ist nicht im Angebot, smile
Das Problem scheint mir zu sein, dass hier etwas verallgemeinert werden soll, das höchstpersönlich ist. Dein Anforderungsprofil an Partnerschaft mag so sein, - und das ist absolut ok so! -, dass es auf einen von 10.000 zutrifft.
Die Frage "wo findet man noch" ist bei 1:10.000 also eine Themenverfehlung. Den für Dich richtigen Partner gibt es eben nicht im Dutzend-Pack und noch weniger könnte jemand sagen, wo so eine Packung herumliegt.
Du hast recht damit, lieber alleine zu bleiben, als mit einem falschen Partner. Nicht jedem ist es gegeben, zu zweit zu leben oder einen Partner zu finden. Das ist nicht gut, nicht schlecht, sondern sehr persönlich iSv individuell.
In diesem Sinne: Glück brauchst Du oder Gottes Segen oder wie immer Du es nennen willst, damit Du "den einen" Partner findest, den das Leben für Dich vorgesehen hat, WENN es einen für Dich vorgesehen hat. Manche binden sich auch erst jenseits der 50, andere nie.
Diese Erkenntnis, OB und das Finden WENN, das wünsche ich Dir von Herzen.
Das hängt ganz allein von dir ab. Wer bist du, der solch einen Partner überhaupt verdient?
Viele erwarten, dass andere den ersten Schritt machen oder sich ändern, aber selbst etwas an sich zu ändern, fällt schwer?
Bist du arbeitswillig, treu, intelligent, etc.? Was bist du bereit, in eine qualitativ hochwertige Partnerschaft einzubringen? Das alles kommt nicht einfach aus dem Nichts...
Ich denke, das eigentliche Problem ist, dass jeder Einzelne immer bequemer wird und wir viele Zweifel und Minderwertigkeitskomplexe haben, aber nur wenige tun etwas dagegen. Ich vermute, dass du dir gar nicht zutraust, so einen Partner in dein Leben zu ziehen. Du solltest aufhören zu denken, dass du so etwas nicht verdient hast.
Heiraten ist übrigens nicht für alle.
Wenn man heiraten will, muss man die finanziellen Ressourcen dafür haben. Man muss alles planen und organisieren. Man muss auch im Falle einer Scheidung ehrlich zueinander sein und klären, was einem gehört und was nicht, um große Streitereien zu vermeiden. Heiraten ist nicht nur ein Ritual, sondern vor allem eine finanzielle Angelegenheit. Es ist, als würde man ein Unternehmen gründen und einen Vertrag mit seinem Geschäftspartner unterschreiben. Das ist sehr unromantisch. Aber Geld spielt nun mal keine unwichtige Rolle, vor allem wenn man diesen Wunsch hat. Man sollte halbwegs gut verdienen, am besten beide Partner... Denn sonst kann es echt teuer werden im Falle einer Scheidung, und viele können sich das mittlerweile kaum leisten.
Heutzutage werden viele immer ärmer und jammern lieber, anstatt Möglichkeiten zu finden, um ihr Leben auf ein besseres Level zu bringen. Man muss den ersten Schritt machen und selbst anfangen, etwas zu verändern, und nicht darauf warten, dass ein anderer uns diese Arbeit abnimmt.
Es gibt viele Kurse und Ratgeber, wie man die beste Version von sich selbst wird. Du möchtest einen hochqualitativen Partner? Dann werde selbst zu einer hochqualitativen Partnerin.
Alles Gute."
Projiziere nicht von dir auf andere. Eine Hochzeit ist kein Beweis einer funktionierenden Beziehung. Und auch kein cheat code gegen Trennung. Diese Verknüpfung existiert nur in deinem Kopf.
Wo findet man noch Partner, die treu, intelligent, arbeitswillig (für die Partnerschaft), Beschützter und Liebhaber sind?
Nicht mehr oder weniger schwer als vor 20 Jahren.
Was sind deine Erfahrungen in Bezug auf Beziehung/Partnerschaft?