Fleisch Skandal bei LIDL! Eure Meinung dazu?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
14 Antworten
Ich bezweifle dass das bei anderen (nicht Bio) Supermarktketten, wie V-Markt, Netto, Rewe oder Aldi, anders ist. Und solche Läden sind einfach alternativlos. Schon allein deswegen wäre es sinnlos Lidl zu boykottieren, da Lidl auch noch für viele andere Dinge zuständig ist. Viel eher muss man die Schlachtbetriebe boykottieren, also kein Fleisch mehr bei Lidl oder sonst wo kaufen.
Interessant ist auch, dass in der Meldung auf die Überzüchtung der Tiere aufmerksam gemacht wurde. Überzüchtet sind in Deutschland nahezu alle Tiere die gehalten werden. Selbst die beste Freilandhaltung, die nur einen Bruchteil der deutschen Fleischproduktion ausmacht, hält überzüchtete Tierarten. Die Hühner in der Freilandhaltung kommen sogar häufig aus Eiern, die aus der Intensivtierhaltung gekauft wurden. Ich möchte mit dieser Darstellung einmal die Legeleistung eines heutigen Haushuhns mit einem Wildhuhn (Bankivahuhn) vergleichen:
Ähnlich ist es bei unseren Kühen. Die Urform des heutigen Rindes, der leider vor 500 Jahren ausgestorbene Auerochse, hat am Tag fünf Liter Milch gegeben. Ein heutiges Rind gibt 25 bis selten sogar 50 l Milch am Tag.
Ich würde Lidl boykottieren, wenn ich dort überhaupt einkaufen würde, was ich aber nicht tue, da es dort immer wieder zu einem schlechten Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt.
Unabhängig davon: Die Schilderungen aus dem Mastbetrieb sind richtig übel und nicht zu entschuldigen. Leider ist es so, dass solche Bedingungen das Ergebnis des Anspruchsverhaltens deutscher Verbraucherinnen und Verbrauchern sind, die erwarten, dass Fleisch immer und billig zur Verfügung steht. Solange sich dieses Denken nicht ändert, werden Nutztiere nicht besser gehalten und es kommt immer wieder zu solchen Zuständen (die, wie gesagt, trotzdem nicht zu entschuldigen sind).
Grundsätzlich sollte man sowas hart verurteilen und den Konzern deswegen boykottieren.
ABER
Das sind so Sachen die die Verbraucher mit ihrem Kaufverhalten bewusst fördern und auch indirekt FORDERN.
Lebensmittel haben im Laden billig zu sein, jeder der behauptet er schaue auf die Qualität und nicht auf den Preis der lügt. Gekauft wird eben was billig ist.
Würden nämlich alle wirklich nur die teurere, ordentlich produzierte Ware kaufen dann würde das Billigzeug ganz von selbst aus den Regalen verschwinden.
Im Grunde wäre es Sache der Politik da ein Auge drauf zu haben, aber da sorgt der Handel schon dafür, dass da nix passiert.
Leidtragende an der ganzen Situation sind natürlich die Tiere und die Bauern, die sich das antun müssen.
Lidl Deutschland zu boykottieren bringt nichts. Das ist ein Fall aus der britischen Hühnerindustrie und LIDL-Großbritannien. Wahrscheinlich ist es kein Einzelfall und andere Mastbetriebe handeln ähnlich. Andere Handelsketten in der Preiskategorie werden Zulieferer mit ähnlichen Bedingungen haben.
Es ist sinnvoller zu fragen, aus welcher Herkunft das Fleisch und andere Tierische Produkte kommen. Bei der industriellen Massentierhaltung geht es ums Geld. Mit Tierwohl lässt sich kein Geld verdienen. Also werden nur gesetzliche Mindestanforderungen eingehalten.
Hier ist der Verbraucher gefragt. Kauft er weiterhin billiges Fleisch aus zweifelhafter Herkunft oder hinterfragt er die Herkunft und kauft das Fleisch aus seriöser Quelle wie bei einem Metzger oder direkt beim Erzeuger.
Ein Grund mehr kein Billigfleisch zu kaufen.
Aber viel zu vielen ist das ja egal. Billig und viel, das ist die Devise.
Ja ich esse Fleisch, aber ich achte darauf wo mein Fleisch herkommt.