Eure Meinung zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)?

Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen

Ich bin gegen das BGE, weil... 65%
Ich bin für das BGE, weil... 29%
Das BGE wird kommen, ob wir wollen oder nicht, weil... 6%
Newshu  30.07.2023, 08:56

Wie funktioniert das? an wem soll das alles ausgezahlt werden?

seizegott 
Fragesteller
 30.07.2023, 09:14

Bedingungslos heißt, dass es an jeden ausgezahlt wird, allerdings gibt es Modelle, wo es bei hohen Einkommen mit Steuer wieder reingeholt wird.

8 Antworten

Ich bin gegen das BGE, weil...

Das Grundeinkommen haben wir doch längst. Die Betonung liegt doch nur auf "bedingungslos". Leuten mit genügend Vermögen oder typischen Drückebergern sollte nicht Vorschub geleistet werden. Ich bin aber auch gegen zwangsweise 1€ Jobs als Druckmittel der Jobcenter. Es sollte nur kontrolliert werden, ob die Leute sich auch wirklich bewerben.

herzilein35  30.07.2023, 09:47

Bei bedingungslos bräuchte man sich auch nicht bewerben. 1 Euro Jobs dürfen auch nur vermittelt werden wenn, der Arbeitslose, keinerlei Chancen mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt hat.

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weisswas4711  02.08.2023, 18:12

Gerade das Bedingungslose ist ja das, was die Menschen emanzipieren werden lässt.

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Ich bin gegen das BGE, weil...

...es nicht finanzierbar ist. Die, die es finanzieren sollen, würden in noch größerer Anzahl Deutschland verlassen. Schon jetzt ist es schwer einen Facharzttermin zu erhalten.

Die Schwelle, bei der man vom Empfänger zum Nettozahler wird, die liegt auch viel niedriger als viele Denken. Je nach Modell kann man doch davon ausgehen, dass man schon bei unter 2.500 Euro Bruttoeinkommen zum Nettozahler wird.

Das Abschaffen aller Renten und die Rentenbeitragszahlungen als BGE-Steuer abändern wird auch zur Altersarmut führen. Die Menschen müssten massiv selber in die Altersvorsorge investierten. Wie die Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt werden soll, lassen die meisten BGE-Modelle auch offen. Dort wird mehr Geld benötigt, d. h. wir benötigen mehr Menschen die Geld dort Einzahlen, also länger und produktiver Arbeiten und nicht in der Hängematte liegen und BGE erhalten.

Freibier lehnt keiner ab. Aber die Runde bezahlen möchten nur die wenigsten.

weisswas4711  02.08.2023, 18:17

Das BGE ist keine Finanzierungs- sondern eine Verteilungsfrage.
Mir ist kein Modell bekannt, bei dem man bei einem Bruttoeinkommen von 2.500 Euro zum Nettozahler wird.
Altersarmut kann es mit BGE nicht geben, da das BGE die Existenz und gesellschaftliche Teilhabe für alle absichert - also auch für Rentner.

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Jespa666  04.08.2023, 06:32
@weisswas4711

Woher soll denn das Geld zum Verteilen kommen? Natürlich muss der normal arbeitende Arbeiter bzw. Angestellte die Last tragen. Die wenigen "Reichen" sind zahlenmäßig viel zu wenige.

Bei einer Studie für das Bundesfinanzministerium findet man z. B. auf Seite 19:

1. Dezil 12.307 1.165 9,47
2. Dezil 20.246 271 1,34
3. Dezil 24.901 −69 −0,28
4. Dezil 28.249 −478 −1,69
5. Dezil 30.850 −599 −1,94
6. Dezil 35.617 −910 −2,56
7. Dezil 38.811 −1.353 −3,49
8. Dezil 46.587 −1.964 −4,22
9. Dezil 56.825 −2.629 −4,63
10. Dezil 94.695 −3.421 −3,61

Da ist durschnittlich der Haushalt ab 25.000 Euro Haushaltsseinkommen Nettozahler. Wie kommst du darauf, dass man als Renter mit einem BGE von z. B. 1.200 Euro auskommt? Davon müsste dann ja alles bezahlt werden, auch die Krankenversicherung. Die würde alleine schon 500 Euro betragen. Zahl mal die Miete in München mit 1200 Euro Rente.

Quelle: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Ministerium/Wissenschaftlicher-Beirat/Gutachten/bedingungsloses-grundeinkommen.pdf?__blob=publicationFile&v=8

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weisswas4711  04.08.2023, 17:38
@Jespa666

Der Gedanke, es wäre nicht Geld da, um allen Mitgliedern einer Gesellschaft eine Existenz und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist doch schon schräg. Geld ist nur ein Tauschmittel als Gegenwert für Waren und Dienstleistungen. Die Frage "Woher soll denn das Geld zum Verteilen kommen?" impliziert die Feststellung, dass es nicht genug Waren gibt, die man für die Existenz und gesellschaftliche Teilhabe benötigt.
Nur leben wir in einer Überflussgesellschaft. Es werden jedes Jahr Waren im Wert von mehreren Milliarden Euro weggeworfen, vernichtet bzw. kommen erst gar nicht beim Verbraucher an. Es kann also gar nicht sein, dass nicht genügend Geld (=Waren) vorhanden ist. Wie ich eingangs schrieb, ist es somit keine Finanzierungs- sondern eine Verteilungsfrage.
Übrigens, es gibt nur sehr wenige Länder auf der Welt, die ihre Bevölkerung nicht ernähren können. Ein BGE wäre in den meisten Ländern möglich.
Zum Argument "Rentner und Miete in München":
Ich habe gar keinen BGE-Betrag genannt. Wenn man heute einen BGE-Betrag demokratisch festlegen würde, würde er vermutlich zwischen 1300 und 1400 Euro liegen.
Dass es regional unterschiedliche Lebenshaltungskosten gibt, ist klar. Ein deutschlandweit einheitliches BGE kann die Unterschiede nicht abdecken. Dies müssten dann regionale Sozialleistungen, wie z.B. Wohngeld leisten.
Das Thema "Krankenversicherung" ist noch eines, das mit der Einführung des BGEs neu gedacht werden müsste.

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Jespa666  05.08.2023, 11:28
@weisswas4711

Erläutere doch deine Gedanken zur Krankenversicherung! Nach deiner Denkweise würden z. B. Krankenschwestern und -pfleger horrende Gehaltswünsche haben für die Schichtarbeit und den Stressigen Job. Die Beitragssätze würden unermesslich hoch werden. Ärzte und Ärztinnen würden das Land wegen der hohen Stuern verlassen. Einen Arzttermin würde es wohl nur sehr schwer geben.

Wohngeld würde es doch nicht mehr geben durch die Einführung eines BGE. Das wird doch immer postuliert. Alle Sozialleistungen und bisherigen Sozialleistungen (Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Renten, Sozialhilfe, Kindergeld) werden für das BGE benötigt. Zusätzliches Geld z. B. für Wohngeld gibt es dann nicht mehr.

Wie kann denn ein BGE demokratisch sein? Gibt es dazu eine Volksabstimmung? Das BGE ist doch nur ein Traum von Drückebergern und von z. B. US-Konzernen, die sowieso keine Steuern für ein BGE in Deutschland zahlen würden.

Durch ein BGE würden viel eben nicht mehr arbeiten wollen, zumindest nicht in Bereichen, deren Produkte oder Dienstleistungen stark gefragt sind. Von einem Buch über Gendern wird man nicht satt, das Ausland möchte die auch nicht im Austausch gegen Bananen oder Öl.

Jedes Land, das ein BGE einführen will, geht sofort pleite. Keiner würde so einem Land mehr Kredite geben, weil das BGE unfinanzierbar ist und nur durch Kredite finanziert werden kann.

Im übrigen diskutieren immer nur Menschen über ein BGE, die dafür nicht zahlen müssten oder wollen. Hauptsächlich arbeitsscheue Faulenzer. Bei Versuchen in der Praxis gibt es auch nur Empfänger, nie aber Zahler. Soviele Reiche gibt es in Deutschland nicht, um ein BGE zu finanzieren. Die wirklich reichen Menschen leben im Ausland.

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weisswas4711  06.08.2023, 13:14
@Jespa666

Die Idee und Ziel des BGE ist, alle Mitglieder einer Gemeinschaft bedingungslos in ihrer Existenz und gesellschaftlichen Teilhabe zu sichern.

Gegner des BGE beschäftigen sich überhaupt nicht mit diesem Ziel. Ich habe noch nie einen BGE-Gegner gehört oder von ihm/ihr gelesen, die gesagt haben, "Das BGE finde ich nicht gut, denn das Ziel alle in ihrer Existenz und gesellschaftlichen Teilhabe zu sichern, kann man auch so... oder so... erreichen.". Sie platzieren immer nur (Schein-)Argumente, warum ein BGE nicht funktionieren kann. Anders ausgedrückt bedeutet das, entweder

  • sie wollen einfach nicht, dass jeder bedingungslos in seiner Existenz und gesellschaftlichen Teilhabe gesichert ist (aus welchen Gründen auch immer) oder
  • sie sind der Meinung, Armut ist gottgegeben - das muss man so hinnehmen.

Ersteres hat etwas mit dem Menschenbild und dem eigenen Verständnis von Menschlichkeit und dem gesellschaftlichen Miteinander zu tun.

Das zweite ist ein Irrtum. Armut und Existenznot ist in unserer hochindustrialisierten Überflussgesellschaft menschengemacht. Wir alle könnten dafür sorgen, dass es (weltweit) keine Armut und (wirtschaftliche) Existenzangst mehr gibt, wenn wir es denn wollten.

Die von dir gezeichneten "Horrorszenarien" sind Annahmen eines BGE-Gegners aus der heutigen gesellschaftlichen Perspektive in der Existenznot und mangelnde gesellschaftliche Teilhabe ein Instrument ist, um Menschen gefügig zu machen und zu manipulieren.

Erläutere doch deine Gedanken zur Krankenversicherung! 

Für mich sollte mit dem BGE auch eine Bürgerversicherung eingeführt werden, in die alle einen prozentualen Anteil ihres Erwerbs- und Kapitaleinkommens ohne Beitragsbegrenzung einzahlen. Eine private Krankenversicherung gäbe dann nicht mehr als Ersatz sondern nur noch als Ergänzung.

Nach deiner Denkweise würden z. B. Krankenschwestern und -pfleger horrende Gehaltswünsche haben

Ob es "horrende Gehaltswünsche" wären, glaube ich kaum. Aber jedenfalls würden sie vermutlich adäquater ihres Arbeitseinsatzes bezahlt. Unabhängig davon bin ich fest davon überzeugt, dass mit BGE der Krankenstand und somit auch die damit verbundenen Kosten sinken würden.

Wohngeld würde es doch nicht mehr geben durch die Einführung eines BGE. Das wird doch immer postuliert. 

Diese Aussage höre oder lese ich eigentlich immer von BGE-Gegnern.

Wie kann denn ein BGE demokratisch sein?

In einer Demokratie wird ein BGE nur kommen, wenn es ein großer Teil der Bevölkerung auch will. Erst dann werden die Parteien das BGE in ihre Parteiprogramm aufnehmen und eigene BGE-Modelle formulieren. In einem demokratischen Prozess wird dann das BGE-Modell mit der größten Zustimmung umgesetzt. So läuft Demokratie...

Im übrigen diskutieren immer nur Menschen über ein BGE, die dafür nicht zahlen müssten oder wollen. Hauptsächlich arbeitsscheue Faulenzer. 

Dann bin ich wohl die eine Ausnahme... ;-)

Bei Versuchen in der Praxis gibt es auch nur Empfänger, nie aber Zahler. 

Es gibt keine Versuche oder Tests. Die kann es auch nicht geben. Das BGE kann man nicht testen - nur einführen.

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Jespa666  06.08.2023, 17:58
@weisswas4711

Das BGE finde ich nicht gut, denn das Ziel alle in ihrer Existenz und gesellschaftlichen Teilhabe zu sichern, kann man auch dadurch erreichen, dass diese Menschen wenn nöglich atrbeiten gehen und hren Lebensunterhalt selber verdienen.Waerum sollen denn andere für arbeitsfähige Faulenzer arbeiten? Das ist unsozial.

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weisswas4711  07.08.2023, 13:09
@Jespa666
Waerum sollen denn andere für arbeitsfähige Faulenzer arbeiten?

Das ist der Kern des Ganzen. Die gesamten (Schein-)Argumente gegen das BGE könnte man sich sparen.

Das ist unsozial.

Unsozial ist, dass wir in unserem "Sozialsstaat" eine Armutsquote von 16,6% haben https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/516505/armut-in-deutschland-waechst/). Rund 1/3tel der Kinder und Jugendlichen wachsen in Armut auf. Sehr viel Potenzial geht der Gesellschaft dadurch verloren. Die gesellschaftlichen Kosten, die dadurch entstehen, sind immens. Und das alles nur, weil wir Angst davor haben, wir würden "für arbeitsfähige Faulenzer arbeiten".

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Ich bin gegen das BGE, weil...

Das bedingungslose Grundeinkommen ist Sozialismus in Reinkultur.

Dies führt dazu, dass Arbeit sich nicht mehr lohnt, zum Arbeiten die Anreize fehlen. Und wohin dies führt, das hat die Geschichte bereits eindrücklich gezeigt.

Kaum zu fassen, dass diese verstaubten Ideen in Europa wieder ein Revival erleben.

Zum Glück hat so etwas praktisch null Chancen, denn das Problem ist stets das selbe: Einen scheissenden Goldesel möchte jeder haben, aber keiner ist bereit, dafür zu bezahlen, ausser vielleicht bornierte Ideologen, die für solche Experimente von ihrem Vermögen (!) spenden und nachher behaupten, das bedingungslose Grundeinkommen würde funktionieren.

weisswas4711  02.08.2023, 16:49

Mit BGE lohnt sich bezahlte Erwerbsarbeit mehr als je zuvor und darüber hinaus können sich mehr Leute ehrenamtliche oder Care-Arbeit leisten.
Nur Erwerbsarbeit, die niemand machen will, weil schlechte Arbeitsbedinungen vorherrschen und/oder unterbezahlt sind, wird wohl nicht mehr erledigt werden.

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Ich bin gegen das BGE, weil...

Wir brauchen nicht nochmehr Leute die auf Kosten des Staats leben. Zudem wird das BGE ohnehin nicht viel bringen. Wenn mehr Geld im Umlauf ist führt das automatisch zu höheren Preisen und die Leute sind nicht reicher als vorher.

weisswas4711  01.08.2023, 19:22

BGE dient der Sicherung der Existenz und gesellschaftlichen Teilhabe. Dadurch ist nicht mehr Geld im Umlauf.

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xNevan  01.08.2023, 19:42
@weisswas4711

Das BGE würde jeder bekommen. Wenn jeder 1000 Euro mehr in der Tasche hat ist automatisch mehr Geld im Umlauf.

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weisswas4711  02.08.2023, 16:39
@xNevan

Nein, beim BGE bekommt niemand 1000 Euro (bzw. den BGE-Betrag) zusätzlich. Das BGE ist Bestandteil des Einkommens - nämlich der untere Teil. Niemand hat weniger, aber nur, wer heute gar kein Einkommen hat, hat mit BGE den BGE-Betrag mehr. Es gibt aber heute praktisch niemanden ohne Einkommen.

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xNevan  02.08.2023, 19:21
@weisswas4711

Sorry aber diese Version des BGE macht überhaupt keinem Sinn. Nehmen wir ein BGE von 1.000 € an.

Nach dieser Logik würden Personen die derzeit ein Einkommen von 1.000 Euro haben nichts vom BGE haben und zeitgleich sich die (berechtigte) Frage stellen, wozu sie eigentlich Arbeiten gehen sollten wenn sie fürs rumsitzen den exakt gleichen Betrag erhalten.

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weisswas4711  03.08.2023, 18:58
@xNevan

Das ist keine besondere BGE-Version. Das ist das Grundprinzip des BGE. Jedes Mitglied einer Gemeinschaft erhält das Bedingungslose Grundeinkommen. Das ist die Basis. Wer zudem einer bezahlten Erwerbsarbeit nachgeht, bekommt den Nettolohn dieser Arbeit oben drauf. Nur wird die Besteuerung eine andere sein.
Wer heute keiner Erwerbsarbeit nachgeht und "nur" Bürgergeld bezieht, wird dann "nur" den BGE-Betrag zur Verfügung haben.
Wer heute 3000 Euro brutto verdient, hat netto rund 2000 Euro. Mit BGE hätte er den BGE-Betrag + (vermutlich) 1500 Euro netto aus Erwerbsarbeit (in deinem Beispiel 1000 Euro + 1500 Euro = 2500 Euro).
Je höher das Erwerbseinkommen, desto geringer wirkt sich das BGE im Nettoeinkommen aus. Ab einer bestimmten Einkommenshöhe (je nach BGE-Modell) wird auch ein geringeres Einkommen herauskommen.

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Jespa666  04.08.2023, 06:43
@weisswas4711

Deine Berechnungsannahme ist wahrscheinlich falsch. Die Steuer müsste viel höher ausfallen, weil es viel mehr Bezieher gibt. Daher hätte er wohl 1.000 Euro BGE + 700 Euro aus dem Arbeitseinkommen.

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Jespa666  05.08.2023, 11:43
@weisswas4711

In deimem Link Seite 13 steht:

Über die Steuerbelastung und die BGE-Abgabe hinaus werden noch Sozialversicherungsbeiträge erhoben. Die Gesamtabzüge setzen sich wie folgtzusammen: 35 Prozent BGE-Abgabe + x Prozent Einkommensteuer + 12,5 Prozent Sozialversicherungsbeiträge. Die Gesamtabzüge betragen zwischen 52,5 Prozent bei kleinen Einkommen und über 70 Prozent bei sehr großen Einkommen, da ab dem 4 721 Euro Einkommen pro Person und Monat jeder weitere Euro mit 71,5 Prozent Abzügen belegt wird.

Dass heißt, man bekommt bei einem Gehalt von 4.721Euro nur 1.350 Euro +1.180 BGE netto heraus. Muss dann aber noch privat für die Altersvorsorgen Geld beieite legen. Im Alter gibt es ja keine Rente mehr, nur BGE. Da wird kaum noch jemand arbeiten wollen bei 71,5% Abzüge. Außerdem reichen 12,5% für die Kranken- iund Pflegeversicherung nicht aus. Das sind heute schon deutlich mehr. Dann geht es Richtug 80%.

Auf Seite 11 steht:

Die Transfergrenze ist jene Einkommenshöhe, ab der kein BGE mehr ausgezahlt wird, da die zu zahlende Grundeinkommensabgabe höher als das BGE ist.Die Transfergrenze liegt in diesem Konzept (Stand 2017) bei 3 372 Euro Bruttomonatseinkommen (Berechnung: 1 180 Euro BGE = 35 Prozent von 3 372 Euro)

Die meisten Arbeiter und Angestellte bekommen im Durchschnitt mehr Lohn bzw. Gehalt. Daher profitieren hauptäschlich Faulenzen, Studenten und Hausfrauen. Arbeiter und Angestellte sind die großen Verlierer.

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weisswas4711  06.08.2023, 10:58
@Jespa666
Dass heißt, man bekommt bei einem Gehalt von 4.721Euro nur 1.350 Euro +1.180 BGE netto heraus.

Nein, nach dem Modell der Linken wird eine BGE-Abgabe von 35% auf das Erwerbseinkommen erhoben und darüber hinaus werden die ersten 2360 Euro mit 5%, zwischen 2361 Euro und 4720 Euro mit 15% und darüber mit 24% versteuert (siehe Seite 12).
Bei 5000 Euro sieht die Rechnung dann so aus:
- 4721 Euro => 1652,35 Euro BGE-Abgabe
- für die ersten 2360 Euro => 118,00 Euro (=5% auf 2360 Euro)
- von 2361 bis 4720 Euro => 354,00 Euro (=15% auf 2360 Euro)
- ab 4721 Euro => 67,20 Euro (24% auf 280 Euro)
in Summe 2289,20 Euro BGE-Abgabe und Steuern
+ 12,5% Sozialabgabe auf 5000 Euro = 650,00 Euro
Bleibt Nettoeinkommen von 3265,80 Euro (2085,80 Euro + 1180 Euro)

Auf Seite 11 steht:

Das bezieht sich auf die 2. Variante mit der negativen Einkommensteuer (roter Kasten). Das Nettoeinkommen ist in beiden Varianten gleich.

Die meisten Arbeiter und Angestellte bekommen im Durchschnitt mehr Lohn bzw. Gehalt.

Mein obiges Beispiel bezieht sich auf ein Bruttoeinkommen von 5000 Euro. Wer heute 5000 Euro brutto verdient, bekommt netto rund 3000 Euro raus.
Das durchschnittliche Vollzeitgehalt in Deutschland lag 2021 bei rd. 4100 Euro. Unter Berücksichtigung von Teilzeitarbeit lag das Durchschnittsgehalt bei rd. 3200 Euro.

Daher profitieren hauptsächlich Faulenzen, Studenten und Hausfrauen. Arbeiter und Angestellte sind die großen Verlierer.

Ist interessant, dass hier "Faulenzer, Studenten und Hausfrauen" in einen Topf geworfen werden...
Ja, Studenten gewinnen. Bildung ist mit BGE weniger vom Portemonnaie der Eltern abhängig.
Ja, Hausfrauen (und auch Hausmänner) und insbesondere die Kinder gewinnen, denn ihre Eltern können mehr für sie da sein und eine Fremdbetreuung ist vielfach nicht mehr zwingend notwendig.
Die meisten Arbeiter und Angestellte sind weder finanziell (siehe oben) noch in Bezug auf ihre Arbeitsbedingungen "die großen Verlierer" - in der Regel wohl eher die Gewinner.

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Jespa666  06.08.2023, 18:05
@weisswas4711

Deine Annahmen und die der Linken sind einfach nur Unsinn. Da wird immer unterstellt, dass die "Reichen" weiter wie verrückt Arbeiten gehen um das ganze zu finanzieren. Da wird aber völlig vergessen, dass die vermeintlichen Reichen nur durch extremen Arbeitseinsatz soviel verdienen. Viele arbeiten 60 Stunden pro Woche und mehr. Wenn die dan noch mehr ausgebeutet werden, dann wandern sie noch häufiger aus oder arbeiten weniger. Die Steuereinnahmen gehen dann zurück und das ganze wird unfinanzierbar. Die Anzahl der "Reichen" ist auch nicht so groß, dass die alleine so ein BGE finanzieren könnten, selbst wenn sie 100% abgeben würden. Am Ende zahlt für das BGE der normale Arbeitnehmer.

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weisswas4711  07.08.2023, 12:05
@Jespa666

Gehörst du zu der Gruppe der "Reichen" oder woher hast du deine Erkenntnis, was die alle tun, wenn sie mehr Steuern zahlen müssten?

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Ich bin für das BGE, weil...
Wie steht ihr zum Bedingungslosen Grundeinkommen?

Sinnvolle Sache, da es vielen Menschen ermöglicht, Dinge zu tun, die die Gesellschaft weiterbringen. Sei es in Kunst und Kultur, Sport, sozialem Engagement usw.

Alex