"Der genetische Code der DNA beinhaltet Thymin." Ist diese Aussage nicht falsch?
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Aber der genetische Code beschreibt, wie eine mRNA in ein Protein übersetzt wird.
Somit ist die DNA nicht direkt, sondern nur indirekt am genetischen Code beteiligt. Am genetischen Codes sind einzig und allein die Basenabfolgen der RNA beteiligt, somit kann Thymin nicht in einem genetischen Code vorkommen und es gibt auch nur einen genetischen Code der mRNA und keinen genetischen Cde der DNA? Denn es wird ja niemals eine DNA durch ein Ribosom in eine Polypeptidkette übersetzt?
Die obige Aussage ist in meinem Lehrwerk hier als richtig markiert.
Verstehe das nicht.
6 Antworten
Der genetische Code der DNA beinhaltet Thymin." Ist diese Aussage nicht falsch?
Nein, die Aussage ist richtig.
Thymin ist eine der 4 Basen, die als Paare den genetischen Code in der DNA festlegen. Nicht mehr , nicht weniger.
Insofern sind alle deine Überlegungen zu mRNA, Ribosomen, Transkription u.s.w. hinfällig.
m.f.G.
anwesende
Die mRNA ist ja bloß eine Arbeitskopie der DNA. Warum sollte es also falsch sein??
Die Aussage "Der genetische Code der DNA beinhaltet Thymin" ist nicht falsch. Sie ist korrekt, aber es ist wichtig, den Kontext zu verstehen.
Thymin (abgekürzt T) ist eines der vier Nukleotide, die in der DNA vorkommen, zusammen mit Adenin (A), Guanin (G) und Cytosin (C). Diese vier Basen bilden die DNA und verbinden sich in spezifischen Paaren: Adenin paart sich mit Thymin, und Guanin paart sich mit Cytosin. Diese Basenpaare sind Teil des genetischen Codes, der die Informationen für die Herstellung von Proteinen und für die Vererbung von genetischen Merkmalen trägt.
Also ja, Thymin ist ein Bestandteil des genetischen Codes der DNA.
im engeren Sinne hättest du recht, wenn man den genetischen Code als Gesamtheit aller Codons sehen würde. Und in der mRNA ja kein Thymin vorkommt. Andererseits ist es auch gebräuchlich, die Beziehung zwischen DNA-Tripletts und dem Protein als genetischen Code zu betrachten. Denn es gibt keine RNA ohne DNA als Matrize.
Eine Definition könnte sich darauf belaufen, dass man sagt, der genetische Code sei die Zuordnungsvorschift zwischen RNA- oder DNA-Tripletts und den Aminosäuren im Protein.
Okay, danke. Die DNA mit in die Definition einzubeziehen macht ja schon Sinn, da DNA, mRNA, Translation alles miteinander zusammenhängt und eigentlich eine Einheit bilden
Der genetische Code bezieht sich in der Regel auf das Speichermedium und das ist bei allen Lebewesen heute die DNA. Daher ist es korrekt, dass der genetische Code Thymin (T) beinhaltet.
Das war jedoch nicht immer so. Die ersten Lebensformen nutzten RNA als Speicher (RNA-Welt-Theorie), möglicherweise gab es vorher sogar eine noch einfachere Welt, die auf Threosenukleinsäure (TNA) basierte. Erst später löste DNA die RNA als Speichermedium ab. Als Doppelstrangmolekül ist DNA stabiler und kann die Information sicherer speichern.
Die RNA kann Information nicht nur speichern, sondern auch selbst vervielfältigen, man nennt diese Eigenschaft auch Autokatalyse. Anders als heute waren in der RNA-Welt also nicht Enzyme (Proteine) für die Vervielfältigung (Replikation) zuständig, sondern die RNA selbst. Hinweise auf die einstige RNA-Welt gibt es noch heute in allen Organismen. Dazu zählt z. B., dass für die Proteinbiosynthese die in der DNA gespeicherte Information erst in eine mRNA umgeschrieben werden muss (Transkription). Auch gibt es bis heute RNAs, die eine den Enzymen ähnliche Katalysefunktion haben, man nennt sie daher Ribozyme. Das bekannteste ist das Ribosom, denn das aktive Zentrum des Ribosoms besteht aus RNA.
Du hast insofern recht damit, dass die Code-Sonne sich üblicherweise auf die mRNA bezieht, deshalb ist in ihr T gegen Uracil (U) ersetzt. Gene sind in den Datenbanken aber immer als DNA-Sequenz hinterlegt und wenn man Sequenzvergleiche macht, sequenziert man DNA und nicht RNA. RNA wird eher genutzt für die Erstellung von Transkriptomen, also z. B. für Genexpressionsanalysen (wenn man wissen will, welche Gene aktiv sind und welche stumm und ob es im Aktivitätsmuster z. B. zwischen verschiedenen Arten wie Mensch und Schimpanse oder zwischen verschiedenen Organen und Gewebetypen Unterschiede gibt).