Wärmepumpen in alten Häusern nicht immer möglich?

6 Antworten

Wärmepumpen sind eigentlich immer möglich. Bei hohen Vorlauftemperaturen benötigt es aber besondere Wärmepumpen. Diese sind nicht sehr effektiv und sehr teuer. Also kann man sie immer einsetzen, aber es macht nicht wirklich immer Sinn.

Nur bei Heizkörpern, die mit einer Vorlauftemperatur von maximal 50° laufen, macht der Einsatz eine Wärmepumpe erst überhaupt Sinn. Das ist letztendlich das entscheidende Kriterium, da man mit dieser Temperatur eine Wärmepumpe effektiv betreiben kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund

Elektroheizer  17.02.2025, 23:06

Egal wie alt so ein Haus ist. Größere Heizkörper, die man mit einer geringeren Temperatur betreiben kann, sind fast überall möglich. Die sind ja ja nicht unbedingt größer nur tiefer. Fast immer könnte man Typ 22 gegen Typ 33 austauschen zum Beispiel. Manchmal reicht es schon, wenn man seriell durchströmte HK einsetzt. Zur Not helfen auch zusätzliche Lüfter am Heizkörper.

alterzapp  17.02.2025, 23:12
@Elektroheizer

Eine Wärmepumpe an sich ist sehr teuer. Dadurch ist es schwierig, dass sie sich finanziell rechnet. Sobald man auch noch alle Heizkörper austauschen muss, macht es eigentlich keinen Sinn mehr. Wenn man natürlich die Umwelt retten möchte und keinerlei Rechnung in Richtung Ressourcenverschwendung macht, dann lässt es sich natürlich auch umsetzen, wenn es ansonsten keinen Sinn macht. Eine Wärmepumpe ist jedenfalls nicht für jeden eine gute Lösung und auch nicht mal für die Umwelt.

Elektroheizer  17.02.2025, 23:14
@alterzapp

Ich will hier nicht die Umwelt retten. Hier ging es um die technische Machbarkeit. Ob es sich rechnet, steht auf einem anderem Blatt.

alterzapp  17.02.2025, 23:26
@Elektroheizer

Wenn man davon Ahnung hat, dann sollte man einem Fragesteller doch auch sagen, was Sinn macht und was nicht. Es wäre technisch auch möglich an jedes Haus ein Atomkraftwerk zu bauen. Aber man sollte echt davon abraten. So ist es auch hier. Schönen Abend noch

Elektroheizer  17.02.2025, 23:31
@alterzapp

Naja genau das war die Frage. Was sind die technischen Gründe, warum das technisch nicht geht. Und es gibt aus technischer Sicht keine 100%igen Ausschlussgründe. Außer die Kosten eben. Rein technisch gibt es fast immer eine Lösung. Ja auch für ein Atomkraftwerk. Da stelle ich es mir zur Zeit nur mit der Genehmigung etwas schwierig vor ;)

alterzapp  17.02.2025, 23:32
@Elektroheizer

Du weißt was ich meine. Dann sind wir uns ja einig. Alles gut und schönen Abend noch.🙋‍♂️😉

In den allermeisten Fällen ist das nur ein anderer Ausdruck für: "Ich will das nicht".

Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Wo kein Wille ist, werden Hindernisse gesucht.

Um auf Deine Frage einzugehen. Technisch ist das immer möglich. Kommt aber auch auf die Kosten und eventuell den Denkmalschutz an. Aber auch das könnte man lösen, wenn man will. Ob sich das rechnet, steht auf einem anderem Blatt.

In den allermeisten Fällen sind die Kosten der begrenzende Faktor.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

bwhoch2  17.02.2025, 22:59

"Ich will das nicht" könnte man auch ersetzen mit "ich kann mir das nicht leisten".

Elektroheizer  17.02.2025, 23:01
@bwhoch2

Ja das mag im Moment noch ein Argument sein. In einigen Jahren, wenn die CO² Steuer weiter zuschlägt, muss man sich fragen, ob man sich eine Gasheizung noch leisten kann.

bwhoch2  17.02.2025, 23:24
@Elektroheizer

Das Problem ist für viele ältere Leute, die z. B. über viele Jahre ihr Haus abbezahlt haben, um dann im Rentenalter gut mit ihrer Rente auszukommen.

Eine Investition, die ihr Haus energetisch auf einen vernünftigen Stand bringt und dann auch noch eine Wärmepumpe drin sein soll, ist für viele einfach nicht zu schaffen. Sie bekommen noch nicht mal mehr einen Kredit.

Da muss es dann die teure Gasheizung noch länger tun. Auch hohe Energiepreise sind dann leichter zu schaffen, als ein langlaufender Bankkredit, den man womöglich den Rest des Lebens von der schmalen Rente mit abzahlen müsste, aber den man schon gar nicht mehr bekommt.

Elektroheizer  17.02.2025, 23:27
@bwhoch2

Deswegen rate ich ja auch erstmal abzuwarten, wenn man eine noch gut funktionierende Heizung hat. Kein Grund zur Eile.

Aber wenn ohnehin eine Erneuerung der Heizung ansteht, dann sollte man sich gut überlegen ob man nochmal auf Gas setzt. Außer man ist schon 80+ und hat keine Erben.

bwhoch2  17.02.2025, 23:30
@Elektroheizer

Da hast Du recht und vermutlich bleibt dann vielen Leuten wirklich nichts anderes übrig, als nochmal auf Gas zu setzen, ihre Erben ins Boot zu nehmen oder das Haus zu verkaufen.

Das Haus zu verkaufen ist das, was die Grünen durchaus gerne sehen würden, denn dann zieht vielleicht ein älteres Paar aus dem Haus aus in eine kleine Wohnung und der Wohnraum wird frei für eine junge Familie. Allerdings bin ich gegen diese Form der Enteignung und dann würde ich mir für die älteren Menschen wünschen, dass sie das Haus an jemand günstig verkaufen können, der sie noch den Rest Ihres Lebens oder so lange wie es eben geht, darin wohnen lassen, um es danach mit viel Gewinn zu verwerten.

Wärmepumpen arbeiten lediglich im Zusammenhang mit Niedertemperaturheizungen effektiv.

Wer eine alte Hausanlage hat, die zu hohe Vorlauftemperaturen für eine bedarfsgerechte Versorgung benötigt, sollte vom Einbau einer Wärmepumpe Abstand nehmen.

Eine weitere Effektivitätserhöhung wird durch eine gute Gebäudedämmung erreicht.

Für den effektiven Betrieb von Wärmepumpen ist es wichtig, dass diese richtig dimensioniert ist, weder zu groß noch zu klein,

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium Energetik, beruflich im Energiesektor tätig

Das "Nicht-immer-möglich" könnte sich auf zwei Punkte beziehen:

  • Bei alten Häusern sollte man zuallererst die Gebäudehülle sanieren, sprich: besser isolieren! Dann kann man eine viel kleiner dimensionierte Heizung einplanen.
  • Alte Häuser haben oft alte Radiatoren mit relativ wenig Oberfläche. Dies erfordert dann eine hohe Vorlauftemperatur (z.B. im Gegensatz zu einer Bodenheizung). Und beim Erzielen hoher Vorlauftemperaturen per Wärmepumpe sinkt deren Effizienz; mit tiefen Vorlauftemperaturen sind sie effizienter einsetzbar. Es reicht also ev. nicht nur den Wärme-Erzeuger auszuwechseln; man muss dann auch die Radiatoren ersetzen, oder ev. eine Bodenheizung einplanen.

Ich habe mich intensiv mit demThema beschäftigt und 'beinahe' hätte ich den "Fehler" gemacht.

Baujahr 70 Jahre ungedämmt.

Man könnte selbst hier eine WP mit 50 Grad Vorlauftemperatur wählen, wenn man dickere Heizkörper einbaut.

Da die meisten Winter kaum weniger als -5 Grad haben würde es effektiv bleiben.

Bei -20 Grad wird es dann aber wirklich kritisch.

Wärmepumpen mit höherer Vorlauftemperatur arbeiten mit einem anderen Kältemittel und würden auch das schaffen - sind aber weniger effizient.

Ja es ginge - aber ich halte es für einen Fehler!

Stichwort: Rundsteuerempfänger!

Seit dem 01.01.24 können Netzbetreiber bei Netzüberlastung den Stromverbrauch von Wärmepumpen drosseln. Da bei 20 Grad Minus alle WP's mehr Strom verbrauchen ist eine Netzü+berlastung wahrscheinlich - du sitzt in der eisigen Wohnung.

NEIN DANKE!!!!

Ich hab eine Pelletheizung gekauft.


Hugin88  18.02.2025, 20:40
du sitzt in der eisigen Wohnung.

Mein Nachbar hat deswegen einen Notstromaggregat.

Hoch lebe die CO² Reduktion.

WAYKOW  18.02.2025, 20:42
@Hugin88

muss aber ein starkes sein bei -20 Grad.

und bitte nicht per PV Energie denn die ist um diese Jahreszeit mangelware. Dann lieber Benzin oder Diesel.

Hugin88  18.02.2025, 21:09
@WAYKOW

Hab ihn gerade gefragt.

Ist ein Black + Decker 6500 Watt Diesel Stromaggregat.

Keine Ahnung ob das reicht.

WAYKOW  19.02.2025, 09:06
@Hugin88

Bei einem ungedämmten Altbau -20 Grad Außentemperatur 150 qm Wohnfläche sind es 175Watt pro qm = 26,25 kw/h

WAYKOW  19.02.2025, 09:09
@WAYKOW

Unser Haus wurde einmal - während die Heizung eingebaut wurde bei + 5 Grad mit einer Strom basierten Wärmepumpe betrieben. Die brauchte bereits einen Starkstromanschluss.