Sollten Hunde wie Kinder behandelt werden dürfen?
Hallo zusammen,
ich habe letztens mit Freunden diskutiert und wir waren uns überhaupt nicht einig. Manche meinen Hunde sind Familienmitglieder und sollten auch genau so behandelt werden, also mit auf Reisen, eigenes Zimmer, teure Tierarztkosten, Futter fast wie für Menschen usw. Andere finden das völlig übertrieben und sagen ein Hund ist ein Tier und kein Kind.
Ich selber habe keinen Hund, aber ich sehe oft im Bekanntenkreis dass viele ihr ganzes Leben nach dem Hund ausrichten. Teilweise wird sogar ein Job abgelehnt oder ein Urlaub abgesagt weil es für den Hund angeblich nicht passt.
Meine Frage: ist es noch normal wenn man den Hund wie ein eigenes Kind behandelt oder geht das schon zu weit. Wo zieht ihr da die Grenze und wie handhabt ihr das selbst.
Bin gespannt auf eure Meinungen.
10 Antworten
Diese Diskussion führt zu nichts, weil sie inhaltlich einfach falsch ist. Das wird immer so gesagt, weil es so schön polarisiert.
Ein Hund ist ein Hund und kein Mensch. Trotzdem ist er ein Familienmitglied, man hat die Verantwortung übernommen und ja, die meisten Hundehalter lieben ihre Hunde auch.
Und Verantwortung für einen Hund zu haben bedeutet eben 24/7 dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht. Das wiederrum heisst, dass man sein Leben genauso auf ihn ausrichten muss, als ob man ein Kind hätte, da musst Du das auch.
Natürlich gibt es Auswüchse wie ein eigenes Hotelzimmer für den Hund, wo es dann komisch wird, aber es ist schon so: wenn es dem Hund gut geht, geht es dem Mensch auch gut.
Gruss
Ein Hund ist kein Kind, aber ein Hund ist ein vollwertiges Familienmitglied und deshalb sollte es auch so behandelt werden.
Meine Hunde durften und dürfen mit im Bett schlafen, auf der Couch und werden auch gewaltfrei erzogen, ein einzelnes Hotelzimmer würde sowieso nicht in Frage kommen, weil das nicht dem Bedürfnis des Hundes entspricht/nicht artgerecht ist, denn der möchte bei seiner Bezugsperson sein und nicht separiert von seiner Familie.
Trotzdessen ich meine Hunde liebe und für sie sorge heißt es nicht, das meine Hunde vom gleichen Teller essen wie ich, ein Stühlchen bekommen um am Tisch essen oder mit menschlicher Nahrung versorgt werden, alles nicht artgerecht und das alles hat nichts mit Hundeliebe zu tun, eher aber mit krankhaften Auswüchsen der menschlichen Gesellschaft.
...und natürlich muß mein Arbeitsleben mit der Hundehaltung übereinstimmen und wenn der Urlaub nicht so ausgerichtet werden kann, das mein Hund mitkommen kann dann fahre ich eh nicht in den Urlaub, wobei ich diesen Urlaubshype eh nicht verstehen kann, ich für meinen Teil finde es deutlich wichtiger, die Natur zu erhalten, weniger Städte mehr Natur, weniger Menschen und mehr Tiere.
Alle schwärmen sie wie toll dieser oder jener Urlaubsort ist und kommen sie nach Hause verhalten sie sich wie die Axt im Wald der Umwelt gegenüber, wieder eine "schöne" Doppelmoral.
Das ist in meinen Augen genauso krank, wie wenn man einen Hund ein Einzelzimmer im Hotel bucht und/oder ihn behandelt wie ein Kind.
Menschliche Kinder und Hunde sollten deshalb nicht gleich behandelt werden, weil sie nicht gleich sind. Weil sie komplett unterschiedliche Bedürfnisse haben. Weil das, was für das eine Lebewesen richtig und wichtig ist, für das andere komplett falsch und schädlich wäre. So, wie man ja auch - hoffentlich - nicht auf die Idee käme, einen Hund wie ein Kaninchen zu behandeln.
Wo hingegen klare Parallelen sind: sowohl für Kinder als auch für Hunde bzw. Haustiere allgemein entscheiden sich erwachsene Menschen ganz bewusst, ohne dass die Kinder oder die Hunde ein Mitspracherecht oder eine Wahl dabei haben. Diese Entscheidung bedeutet, dass diese erwachsenen Menschen damit zu 100% die volle Verantwortung für das psychische und physische Wohlergehen dieses Lebewesens übernehmen. Und um dieser gerecht zu werden, braucht es in beiden Fällen die Bereitschaft, Zeit, Energie und auch Geld für all das zu investieren, was dieses Lebewesen braucht, um ein glückliches, gesundes Leben zu führen. Und natürlich, diese Bedürfnisse zu erkennen, ernst zu nehmen und zu erfüllen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten und ohne die Bedürfniserfüllung zu verweigern, weil sie für einen selbst gerade unbequem ist.
Ich finde nicht, dass man Hunde wie Kinder behandeln sollte. Allerdings denke is, dass die von dir genannten Beispiele eher etwas von verantwortungsbewusster Hundehaltung zeugen, als von vermenschlichung des Hundes. Ein Job mit 12h Diensten ist (wenn man alleinstehen ist) unter keinen Umständen mit einem Hund vereinbar. Natürlich suche ich mir also einen Job aus, bei dem meine Hunde nicht darunter leiden. Als Rudeltiere gibt es für viele Hunde nichts schlimmeres, als von ihrem Menschen getrennt zu sein.
Ein Urlaub, der für meine Hunde nicht geht, ist schwierig. Für ein paar Tage ist es ja okay, sie bei Verwandten zu lassen. Ich hab aber 2 Arbeitshunde, wenn die Mal 4 Wochen lang nicht arbeiten dürfen, dann zerlegen die vielleicht noch irgendwann mein Elternhaus aus Langeweile und im Training wirft es uns wieder um Monate zurück.
Also ja, das Leben wird um den Hund geplant.Und sorry aber gesundes Futter und ein guter Tierarzt ist meiner Meinung nach auch Pflicht. Also ganz ehrlich, wer bei sowas spart sollte gar keinen Hund haben. Da geht es um die Gesundheit vom Tier.
Also Grundbedürfnisse erfüllen sehe ich nicht als Vermenschlichung an. Wenn sich nur noch jedes Gespräch um den Hund dreht, er ein eigenes Zimmer hat, vielleicht noch mehr Zeug als die Besitzer hat, er alles tun darf, er sogar noch vom Tisch frisst usw dann würde ich mir auch meine Gedanken dazu machen.
Für mich sind Hunde Familienmitglieder, die genau wie Kinder, eine anständige, geduldige Erziehung erfahren, einen Tierarzt sehen wenn es notwendig ist. Sie anständiges Futter bekommen, ich ihre Bedürfnisse nach Bewegung, Schmuseeinheiten, Spieleinheiten befriedige. Ich meine Urlaube nach ihnen ausrichte, das sie entweder mitkommen konnten, oder ich eine vertrauenswürdige Betreuung wie Familie oder Freunde hatte. Und wenn ich länger unterwegs war wie z.B Hochzeit, Geburtstage, ich immer zwischendurch nochmals zu den Hunden gefahren bin um mit ihnen Gassi zu gehen. Meine Hunde haben kein eigenes Zimmer, sondern durften das ganze Haus nutzen.
Tolle Antwort - besser kann man es fast nicht formulieren 🥰