Linnemann kritisiert falsche Work-Life-Balance
Alle sollten mehr Einsatz zur Erhaltung des Wohlstands zeigen. „Unser Wohlstand, unsere sozialen Sicherungssysteme, aber auch die Funktionsfähigkeit unseres Landes beruhen darauf, dass wir produktiv sind“, sagte Linnemann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Work-Life-Balance sei nichts Verwerfliches. „Aber man hat manchmal den Eindruck, dass es nicht mehr um Work-Life-Balance geht, sondern um Life-Life-Balance“, sagte der CDU-Politiker weiter.
Die neue Regierung wolle die Produktivität etwa über die Möglichkeit einer sogenannten Aktivrente oder Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit stärken. „Letzteres ist vor allem für Familien mit Kindern oder mit pflegebedürftigen Familienangehörigen von Bedeutung – da haben wir einen Rückstand aufzuholen“, sagte Linnemann. Für junge Menschen gelte: „Es ist wichtig, erst mal eine Ausbildung zu machen und einen Beruf zu erlernen. Da müssen wir wieder hinkommen: Sich etwas selbst zu erarbeiten.“
Laut Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD soll eine wöchentliche Höchstarbeitszeit den Acht-Stunden-Tag ablösen. Die deutsche Bevölkerung ist in Bezug auf die Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos vom Freitag gespalten: 46 Prozent der Bevölkerung sind demnach für eine wöchentliche Höchstarbeitszeit anstelle der bislang geltenden täglichen Höchstarbeitszeit. Ein fast ebenso großer Anteil von 44 Prozent lehne eine solche Änderung ab.
Was denkt ihr darüber?10 Antworten
Eine Flexibilisierung dahingehend, dass man beispielsweise seine wöchentliche Stundenzahl an 4 statt an 5 Tagen abarbeiten kann, finde ich sinnvoll.
Gerade wer einen längeren Arbeitsweg hat, weiß das sicherlich zu schätzen.
Die wöchentliche Arbeitszeit hast du in einem zivilrechtlichen Vertrag mit deinem Arbeitgeber vereinbart.
Der Staat steckt nur die rechtlichen Rahmenbedingungen für Arbeitsverhältnisse ab.
Ja, klar.
Ich meinte ja auch nur, daß bei mehr als 40 Wochenstunden bei nur 4 Arbeitstagen mehr als 10 Stunden arbeitstäglich gemacht werden müßten. Nicht so ideal dann!
Die "Arbeitsverhältnisse" in unserer Epoche sind überwiegend aufgebaut wie ein ein leicht geöffnetes Sklavenmodell. Da der öffentlichen Hand andere Anreize fehlen, die Opferbereitschaft der Arbeitnehmer zu erhöhen, wird mit Appellen gearbeitet. Das offenbart ein wenig Hilflosigkeit. Ich rege an, nicht darauf herein zu fallen.
...ich denke dazu, Linnemann (bzw. auch Merz, Spahn, Söder) sind eher daran interessiert, die Reingewinne für sich und ihresgleichen zu maximieren. "Flexibilisierung" heißt in deren Sinne nichts anderes als "Steigerung" und die Möglichkeit, Arbeitnehmern kurzfristig Mehrarbeit aufdrücken zu können, ohne dass diese sich auf gesetzliche Regeln berufen können...um dieses zu erreichen, müssen aber bestehende Arbeitszeitgesetze ausgehebelt werden, die ja nicht ohne Grund geschaffen wurden. Wenn diese Bagage von der "Sicherung des Wohlstandes" reden, meinen sie ihren eigenen, nicht den derer, die ihn erarbeiten. Für mich heißt Wohlstand auch, Zeit für persönliche Aktivitäten zu haben und nicht permanent meinem AG zur Verfügung zu stehen. Was dem Arbeitgeber letztlich auch zugute kommt....der entspannte und erholte AN fällt weniger oft krankheitsbedingt aus als der Dauergestresste....
Absurd in Zeiten der Wirtschaftsflaute, Auslagerung von Arbeitsplätzen, Insolvenzen und steigenden Arbejtslosenzahlen solche Forderungen zu stellen.
Linnemann gilt als Einflüsterer von Friedrich Merz.
Ein rechtsgetriebener Wirtschaftslobbyist der die Errungenschaften der Arbeiterschaft mit Füßen tritt, sozial kalt und weltfremd.
Das was Linnemann krtisiert ist der Falsche Weg.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und er nutzt jede Gelegenheit aus das umzusetzen.
Dazu gehören feste Arbeitszeiten ebenso wie Urlaubs und Weihnachtsgeld. Überstunden sollten dem Arbeitnehmer Freigestellt werden diese Ausbezahlt zu bekommen oder diese als Freizeit zu nutzen.
Früher hatten wir viele Gewerkschaften die für gute Arbeitsplatz Verhältnisse gesorgt haben. Durch die Auslöschung vieler Gewerkschaften richten wir uns damit selbst zugrunde. Eine Firma ohne Gewerkschaft kann Diktieren was sie will. wer als Mitarbeiter nicht Spurt , kann sich seine Papiere im Personalbüro holen. So die heutige Realität. Der Gedanke das jeder Ersetzbar ist ,lässt viele zum Nachdenken zurück.
Stabilität ,Sicherheit und Garantien das ältere Menschen ( 50+) auch auf dem Arbeitsmarkt die gleichen Chancen haben wie Jüngere sind Punkte die man in der Politik angehen sollte und nicht wie ein gewisser Herr Linnemann meint ,weil es Ihm nicht in den Kram passt.
In dieser von Dir erwähnten Relation ist es sinnvoll, ja.
Aber nur wenn die wöchentliche Stundenzahl nicht über 40 liegt...glaube ich.