Kritik vs. Hetze?
Diese Diskussion richtet sich an alle Menschen bei Gutefrage.
Egal welcher politischen/ideologischen/gesellschaftlichen Gesinnung. Egal welcher Religion bzw. welchen Glaubens. Egal ob überhaupt gläubig, agnostisch oder atheistisch. Egal welchen Geschlechts, welcher Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung. Egal welchen optischen Aussehens und welcher sonstigen Lebensweise.
Das Wort "Hetze" ist ja mittlerweile ein weiteres von vielen sehr inflationär benutzten Begriffen. Daher würden mich mal eure Antworten auf folgende zwei Fragen von mir interessieren:
Was ist Hetze für dich?und
Wann wäre für dich eine Aussage KEINE Hetze, sondern LEGITIME KRITIK an DEINEN Ansichten/Weltanschauungen/Glaube und Lebensweise...?...sodass du die jeweilige Person NICHT z.B. als "woke", "links-grün-versifft", "islamophob", "LGBTQ-feindlich", "Nazi" oder sonst was beschimpfen würdest?
Danke schonmal im Voraus.
5 Antworten
Hetze heißt für mich, dass man Menschen, die Minderheiten angehören, bewusst entwertet und in den Dreck zieht, sowie den Menschen das, was sie sind, absprechen wollen und eben das Verbreiten von Propaganda, die extra nochmal so abgeändert wurde, dass nur die Teile mit drin sind, die die Person will.
Kritik heißt für mich, wenn man zwar manche oder auch einige Punkte an der Sache nicht gut findet oder nachvollziehen kann, dabei aber halbwegs sachlich bleibt.
Wobei ganz oft Kritik in Hetze endet.
Pauschal sollte man über Menschengruppen kein Urteil fällen.
Nicht jeder Mensch ist gleich und man sollte Menschen eher für ihr Verhalten kritisieren und nicht für ihre Identität, Sexualität/Romantik etc.
Zb wenn jemand raucht, kann man es kritisieren, dass die Person raucht.
Aber was man an der jeweiligen Identität oder Sexualität kritisieren sollte...
Weiß nicht.
Weil das sucht sich keiner raus und diese Menschen wollen einfach toleriert bzw akzeptiert werden.
Niemand ist gezwungen, diese Minderheiten (aktiv) zu unterstützen, diese Menschen einfach in Ruhe zu lassen und nicht zu verurteilen ist auch okay.
Wir Menschen bewerten leider andere viel zu schnell, ohne uns ein wirkliches Bild von der Person gemacht zu haben.
Hetze sind pauschalisierende negative Zuschreibungen an ein andere Ethnie (oder mehrere), Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung usw. mit dem Ziel die öffentliche Aufmerksamkeit GEGEN diese Gruppe zu richten bis hin zum Progrom.
Kritik sollte auf EINE Situation bezogen werden bzw. auf bestimmte Individuen, die Fehler begangen haben. Sie sollte sachbezogen sein, nicht persönlich - es sei denn Korruption, Machtmissbrauch oder ähnliches stehen nachweislich im Raum.
Gute Frage auf GuteFrage.
Für mich gibt es drei Kriterien:
- Richtet sich die Kritik gegen eine Sache/Handlung oder gegen einen Menschen/Menschengruppe und pauschaliert
- Die Begründung: Kritik begründet, Hetzte pauschaliert oft ohne zu begründen
- Der Ton. Kritik kann man auch freundlich halten, Hetze ist immer in einem aggressiven Ton
Wobei… Ausnahmen bestätigen die Regel!
Wann wäre für dich eine Aussage KEINE Hetze, sondern LEGITIME KRITIK an DEINEN Ansichten/Weltanschauungen/Glaube und Lebensweise...?
...sodass du die jeweilige Person NICHT z.B. als "woke", "links-grün-versifft", "islamophob", "LGBTQ-feindlich", "Nazi" oder sonst was beschimpfen würdest?
Beschimpfen würde ich sowieso niemanden. Jemanden so zu beschimpfen, wäre für mich gerade ein Beispiel für Hetze.
Was hier als Hassrede gilt, wurde hier gut zusammengefasst: https://www.gutefrage.net/frage/was-gilt-bei-gutefrage-als-hassrede
Besonders schnell fallen mir bestimmte Sprachmuster oder Wörter auf wie "Nazi", "links-grün-versifft", "woke" von den von Dir oben genannten oder Nazibegriffe oder einige aus der Antwort zur Frage, was bei gutefrage als Hassrede gilt. Es gibt viele weitere abwertende Begriffe oder welche, die Angst machen sollen.
Eine gute Kritik sollte auch gute Sachargumente bringen und nicht auf Vermutungen oder Verallgemeinerungen basieren.
Zunächst gehe ich auch davon aus, dass die Person selber falsch informiert ist und nicht bewusst Hass verbreiten will. Manchmal muss ich mich auch erst selber genauer informieren, wo eine andere Person bei einem Beitrag Hetze sieht. Wenn dann die Argumente der Gegenseite missachtet oder sogar ins lächerliche gezogen werden, habe ich Zweifel an der Unschuldsvermutung. Besonders deutlich wird es, wenn jemand hier missionarisch auftritt und immer wieder ähnliche Provo-Fragen stellt oder immer wieder das gleiche antwortet, obwohl es nicht zum Thema der Frage passt. Während bei einer Umfrage es auch erlaubt sein muss, unterschiedliche Meinungen zu vertreten, ist es nicht in Ordnung, wenn die Antworten unter ernsten Ratsuchen von Betroffenen nur aus Missachtung zu dem Thema bestehen.
Die Wahrheit kann niemals Hetze sein.