Die Abgabenlast in Deutschland ist viel zu hoch.

Kajjo  21.08.2025, 11:04

Wo hast du das so berechnen lassen? Schöne Übersicht!

Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 11:05

Habe ich im Internet gefunden. Hat jemand anderes ausrechnen lassen.

8 Antworten

Wer in Deutschland einen Vollzeitjob hat und den Mindestlohn verdient

...hat im Leben offenbar die falschen Entscheidungen getroffen. Jeder mit mindestens einer abgeschlossenen Ausbildung verdient nämlich mehr als den Mindestlohn. Und wenn nicht, lebt er am falschen Ort und/oder hat den falschen Job.

Von 2.697,19 Euro AG-Brutto bleiben dem AN nur 1.609,61 Euro.

Korrekt. Von den Abzügen wiederum beläuft sich die Steuerlast aber auch nur auf € 139,83 - der Rest i.H.v. € 480,57 (AN-Anteil) geht in die Versicherungen, aus denen dem AN ja ein Leistungsanspruch entsteht.

Übrigens ist das aus

https://www.brutto-netto-rechner.info/gehalt/gehaltsrechner-arbeitgeber.php

kopiert.

Trotz hohen Abgaben wenig Rente?

Die Rentenversicherung in D ist ein Umlageverfahren. Die Abzüge der AN bzw. laufenden Beitragseinnahmen werden also direkt an die Bezugsberechtigten wieder ausgezahlt. Und da es immer mehr Rentenbezieher aber zu wenig Beitragszahler gibt, die nachwachsen, wird auch der dazu nötige Beitragsanteil immer höher. Das wird sich erst nach 2050 entspannen.


Gnurfy  21.08.2025, 13:08

Und genau hier hätte man bereits unter Kohl die große Änderung für die Zukunft einführen müssen.

Und da es immer mehr Rentenbezieher aber zu wenig Beitragszahler gibt

DAS war aber halt bereits auch schon vor der Wende klar. Es hätte der Union nur unliebsam vermutlich reichlich künftige Stimmen gekostet.

Ich bin und bleibe dazu halt lieber Realist, denn selbst ohne eine Deutsch-Deutsche Wiedervereinigung hätte es auf Seiten BRD das Problem der Generationenlastverteilungen gegeben.

FordPrefect  21.08.2025, 13:36
@Gnurfy
Ich bin und bleibe dazu halt lieber Realist, denn selbst ohne eine Deutsch-Deutsche Wiedervereinigung hätte es auf Seiten BRD das Problem der Generationenlastverteilungen gegeben.

Absolut. Mir persönlich war das schon als Jugendlicher klar, dass das auf Dauer nie mathematisch aufgehen konnte. Deswegen habe ich auch nie auf die DRV gesetzt.

Die Wiedervereinigung hat das Problem allerdings a) in den Hintergrund treten lassen und b) zumindest zeitweise entspannt. Nur - den zeitlichen Spielraum hat die Politik sträflich ungenutzt gelassen.

Ja ist sie. Nicht nur in den SV-Ababen, sondern auch der Lohnsteuer sollten kleinere Gehälter dringend entlastet werden. Allein schon weil der Lohnabstand zum (äußerst attraktiven) Bürgergeld zu gering ist.


Oponn  21.08.2025, 11:10

Wie hoch müsste er denn sein, deiner Meinung nach?

Lobsang2024  21.08.2025, 12:53
@Oponn

Wenn du mich so fragst, mindestens 700 €. Derzeit liegt der Abstand grob zwischen 300 bis 500 € (je nach Wohnort) bei singles.

Oponn  21.08.2025, 12:54
@Lobsang2024

Dann muss der Mindestlohn wohl erhöht werden. Wie kommst du auf 700?

Oponn  21.08.2025, 14:43
@Lobsang2024

Weil die Sozialleistungen das Existenzminimum darstellen. Wie kommst du auf 700?

Lobsang2024  21.08.2025, 14:45
@Oponn

Ich schrieb mindestens, weil der Lohnabstand von 300 - 500 zu gering sind (habe ich doch schon geschrieben...).

Und wieso msus denn der Mindestlohn erhöht werden?

Oponn  21.08.2025, 14:47
@Lobsang2024

weil der Lohnabstand von 300 - 500 zu gering sind

Warum ist der zu gering?

Und wieso msus denn der Mindestlohn erhöht werden?

Wie würdest du denn den Lohnabstand ändern, wenn die Sozialleistungen nicht gesenkt werden können, weil sie das Existenzminimum darstellen.

Lobsang2024  21.08.2025, 14:51
@Oponn
Warum ist der zu gering?

Weil wir womöglich seit 10 Jahren von Id***n regiert werden.

Wie würdest du denn den Lohnabstand ändern

Wie ich oben bereits eingangs geschrieben habe (machst du das mit Absicht?) ->

Nicht nur in den SV-Ababen, sondern auch der Lohnsteuer sollten kleinere Gehälter dringend entlastet werden

Es gibt andere Stellschrauben an denen gedreht werden kann. SV-Beiträge runter und weniger Lohnsteuer zahlen. Solll man den Leuten die schon für wenig Geld arbeiten um den Laden ab kacken zu halten, doch diese paar Euros gönnen.

Oponn  21.08.2025, 14:55
@Lobsang2024
Weil wir womöglich seit 10 Jahren von Id***n regiert werden.

Nicht, warum er diese Höhe hat, sondern warum du ihn für zu gering hältst.

SV-Beiträge runter und weniger Lohnsteuer zahlen.

Und wo bekommst du dann die Kohle her?

Lobsang2024  21.08.2025, 14:58
@Oponn
sondern warum du ihn für zu gering hältst

Weil A: Sich arbeit mehr lohnen sollte als in der sozialen Hängematte rumzuliegen und B: Wir angeblich Arbeitskräfe/Fachkräfte benötigen. Logisch, oder?

Und wo bekommst du dann die Kohle her?

Das können stärkere Schultern solidarisch kompensieren.

Oponn  21.08.2025, 15:22
@Lobsang2024
Logisch, oder?

Warum sind 500 zu wenig und 700 genug?

stärkere Schultern

Wer ist das konkret?

Lobsang2024  21.08.2025, 15:23
@Oponn
Warum sind 500 zu wenig und 700 genug?

Wenn du eine Leseschwäche hast, dann lassen wir es lieber.

Das sind gerade mal knapp unter 7% Lohnsteuer.

Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung erarbeitest Du später mal indirekt für Dich selbst.

Also, wo ist Dein Problem? Sei' lieber froh, völlig gesund eine Arbeit und nicht ständig ein Amt und irgend welche stupiden Hetzer im Nacken zu haben. Mit 1,6K netto hättest Du zudem schon einen erheblichen Lohnabstand gegenüber einem (unverschuldet) ins Hartz-System geratenen Single-Haushalt.


Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 11:16

Wäre die Rente nur sicher… Bürgergeldempfänger!

Gnurfy  21.08.2025, 11:22
@Toerken

Wen meinst Du mit "Bürgergeldempfänger", und nutzt Du diesen Begriff gerade als Schimpfwort?

Und natürlich ist die Rente nicht "sicher", denn die große und nötige Rentenreform schieben wir bereits seit Ära KOHL vor uns her.

Die staatlich garantierte Rente wird früher oder später auf das Niveau der allgemeinen Grundsicherung absinken müssen, denn wir alle zahlen gerade ja nur für diejenigen, wo jetzt bereits in Rente sind und die nächsten Jahre in Rente gehen werden.

FordPrefect  21.08.2025, 12:54
@Gnurfy
Und natürlich ist die Rente nicht "sicher",

Widerspruch. Doch, da hatte weiland Norbert Blüm schon recht. An den erworbenen Rentenansprüchen kann der Staat nicht rütteln. Das Problem, wie diese Summen nach ca. 2035 aber weiter täglich aufgebracht werden sollen, wenn nicht durch Beitragserhöhungen, ist weiter ungelöst.

denn die große und nötige Rentenreform schieben wir bereits seit Ära KOHL vor uns her.

Eigentlich bereits seit Adenauer. Tatsächlich will sich nur keiner den Schuh anziehen, die entsprechenden unweigerlichen Konsequenzen zu verkünden - längere Lebensarbeitszeit (mit Öffnungsklauseln für körperlich besonders anstrengende Tätigkeiten etwa), Abkehr von den diversen "Haltelinien", Umbau der DRV zu einer Grundrente (etwa i.H.v. 30% des letzten Nettos, so wie ursprünglich 1957 gedacht) sowie dadurch frei werdendes Einkommen beim AN, der damit eine eigene Säule der Vorsorge aufbauen kann usw.

Die staatlich garantierte Rente

...gibt es nicht.

denn wir alle zahlen gerade ja nur für diejenigen, wo jetzt bereits in Rente sind

Daran wird sich per se auch nichts ändern, weil das perspektivisch eine Generationenaufgabe wäre mit Fristen von 50 Jahren plus X.

Gnurfy  21.08.2025, 12:59
@FordPrefect

Du verstehst meine Antwort falsch dahingehend, als selbst Kohl zwar nichts an aktuellem ändern konnte, aber die Weichen für die Zukunft der zu dieser Zeit noch nicht mal geborenenen bereits hätte anders stellen müssen. (Stichwort: Abkehr vom Generationenvertrag der Nachkriegszeitler)

Vollzeit auf Mindestlohn. Hmmm.... anderweitig bewerben oder schauen welche Firma ein Tarifvertrag hat. Dann kann Netto wieder etwas mehr rauskommen.


Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 12:18

Je mehr man verdient desto mehr Abgaben hat man. Das war nur ein Beispiel. Damit man sieht dass sogar ein Geringverdiener so viele Abgaben hat.

schleudermaxe  21.08.2025, 14:12
@Toerken

Was ist daran viel, kaum Steuern, fast alles für den Arzt und die Rente.

Vielleicht sinken die Kassenbeiträge, wenn die kostenfreie Familienversicherung endlich gestrichen wird.

Stimmt.

Was also tun?

Rente abschaffen?

Krankenversicherung abschafften?

Arbeitslosenversicherung abschaffen?

Die Leistugnen aus den Versicherungen stark zusammenstreichen?

Irgendwas davon über Steuern finanzieren? Ich meine, der Staat zahlt ja eh schon Zuschüsse in Rentenversicherung. Immerhin 121 Mrd. €. Auch zur GKV gibt es einen Bundeszuschuss von 14,5 Mrd.

Jenseits des Ausgleichs der versicherungsfremden Leistungen müsste man mal ausrechnen, wie viel Steuergeld derzeit rein geht aber wahrscheinlich finden es manche gar nicht so gut, dass aus den Versicherungen eine auch steuerfinanzierte Versicherung wird.

Was würdest du gegen die hohe Abgabenlast machen?


Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 11:56

Wenn das dass einzige Problem ist mit der RV und der KV müssen alle einzahlen.

Rat2010  21.08.2025, 12:06
@Toerken

Wurde doch längst diskutiert.
Weil "alle" eher alt sind, wäre das ein sehr schlechtes Geschäft für RV und KV.
Wenn sie einzahlen müsten ohne etws daraus zu bekommen, wäre es eine Sondersteuer. Nur muss die Gesellschaftlich gewollt sein, was sie nicht ist. Die privat Versicherten zahlen ja zum Teil weit höhere Beträge in die Krankenversicherung und viele auch in ihre Rentenversicherungen.

Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 12:07
@Rat2010

Dann müssen alle mehr arbeiten.

Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 12:17
@Rat2010

Dann könnte man die Abgaben senken. Also bei der RV. Zum Beispiel auf 69 oder 70 anheben. Das wäre eine Entlastung.

Rat2010  21.08.2025, 12:22
@Toerken

Länger arbeiten wird auch diskutiert. Eine Anhebung des Rentenalters auf 70 fände ich (als Arbeitgeber) toll. Thema ist nur, dass die Mehrheit der Bevölkerung und damit auch der Wähler das anders sieht.

Toerken 
Beitragsersteller
 21.08.2025, 12:25
@Rat2010

Das müsste man abhängig vom Beruf machen. Büroarbeit kann man eigentlich schon bis 70 machen. Handwerk nicht.

Rat2010  21.08.2025, 12:28
@Toerken

Das kann man sich nicht so einfach machen und deshalb gab es in den letzten Jahren einige Änderugnen.