Die Abgabenlast in Deutschland ist viel zu hoch.
Wer in Deutschland einen Vollzeitjob hat und den Mindestlohn verdient, hat mit Steuerklasse 1 eine Abgabenlast von 40%! Von 2.697,19 Euro AG-Brutto bleiben dem AN nur 1.609,61 Euro. Jetzt kommt mir bloß nicht mit „der AN zahlt die AG-Beiträge gar nicht“. Der AN muss diese trotzdem erwirtschaften! Das sind versteckte Kosten für den AN. Ich weiß die Politik rechnet gerne mit Bruttolöhnen um die Abgabenlast kleiner wirken zu lassen. Betriebswirtschaftlich ist es aber entscheidend was der AN kostet und was er behält. Die AG-Anteile wachsen auch nicht auf den Bäumen.
8 Antworten
Wer in Deutschland einen Vollzeitjob hat und den Mindestlohn verdient
...hat im Leben offenbar die falschen Entscheidungen getroffen. Jeder mit mindestens einer abgeschlossenen Ausbildung verdient nämlich mehr als den Mindestlohn. Und wenn nicht, lebt er am falschen Ort und/oder hat den falschen Job.
Von 2.697,19 Euro AG-Brutto bleiben dem AN nur 1.609,61 Euro.
Korrekt. Von den Abzügen wiederum beläuft sich die Steuerlast aber auch nur auf € 139,83 - der Rest i.H.v. € 480,57 (AN-Anteil) geht in die Versicherungen, aus denen dem AN ja ein Leistungsanspruch entsteht.
Übrigens ist das aus
https://www.brutto-netto-rechner.info/gehalt/gehaltsrechner-arbeitgeber.php
kopiert.
Trotz hohen Abgaben wenig Rente?
Die Rentenversicherung in D ist ein Umlageverfahren. Die Abzüge der AN bzw. laufenden Beitragseinnahmen werden also direkt an die Bezugsberechtigten wieder ausgezahlt. Und da es immer mehr Rentenbezieher aber zu wenig Beitragszahler gibt, die nachwachsen, wird auch der dazu nötige Beitragsanteil immer höher. Das wird sich erst nach 2050 entspannen.
Ich bin und bleibe dazu halt lieber Realist, denn selbst ohne eine Deutsch-Deutsche Wiedervereinigung hätte es auf Seiten BRD das Problem der Generationenlastverteilungen gegeben.
Absolut. Mir persönlich war das schon als Jugendlicher klar, dass das auf Dauer nie mathematisch aufgehen konnte. Deswegen habe ich auch nie auf die DRV gesetzt.
Die Wiedervereinigung hat das Problem allerdings a) in den Hintergrund treten lassen und b) zumindest zeitweise entspannt. Nur - den zeitlichen Spielraum hat die Politik sträflich ungenutzt gelassen.
Ja ist sie. Nicht nur in den SV-Ababen, sondern auch der Lohnsteuer sollten kleinere Gehälter dringend entlastet werden. Allein schon weil der Lohnabstand zum (äußerst attraktiven) Bürgergeld zu gering ist.
Wenn du mich so fragst, mindestens 700 €. Derzeit liegt der Abstand grob zwischen 300 bis 500 € (je nach Wohnort) bei singles.
Dann muss der Mindestlohn wohl erhöht werden. Wie kommst du auf 700?
Weil die Sozialleistungen das Existenzminimum darstellen. Wie kommst du auf 700?
Ich schrieb mindestens, weil der Lohnabstand von 300 - 500 zu gering sind (habe ich doch schon geschrieben...).
Und wieso msus denn der Mindestlohn erhöht werden?
weil der Lohnabstand von 300 - 500 zu gering sind
Warum ist der zu gering?
Und wieso msus denn der Mindestlohn erhöht werden?
Wie würdest du denn den Lohnabstand ändern, wenn die Sozialleistungen nicht gesenkt werden können, weil sie das Existenzminimum darstellen.
Warum ist der zu gering?
Weil wir womöglich seit 10 Jahren von Id***n regiert werden.
Wie würdest du denn den Lohnabstand ändern
Wie ich oben bereits eingangs geschrieben habe (machst du das mit Absicht?) ->
Nicht nur in den SV-Ababen, sondern auch der Lohnsteuer sollten kleinere Gehälter dringend entlastet werden
Es gibt andere Stellschrauben an denen gedreht werden kann. SV-Beiträge runter und weniger Lohnsteuer zahlen. Solll man den Leuten die schon für wenig Geld arbeiten um den Laden ab kacken zu halten, doch diese paar Euros gönnen.
Weil wir womöglich seit 10 Jahren von Id***n regiert werden.
Nicht, warum er diese Höhe hat, sondern warum du ihn für zu gering hältst.
SV-Beiträge runter und weniger Lohnsteuer zahlen.
Und wo bekommst du dann die Kohle her?
sondern warum du ihn für zu gering hältst
Weil A: Sich arbeit mehr lohnen sollte als in der sozialen Hängematte rumzuliegen und B: Wir angeblich Arbeitskräfe/Fachkräfte benötigen. Logisch, oder?
Und wo bekommst du dann die Kohle her?
Das können stärkere Schultern solidarisch kompensieren.
Logisch, oder?
Warum sind 500 zu wenig und 700 genug?
stärkere Schultern
Wer ist das konkret?
Warum sind 500 zu wenig und 700 genug?
Wenn du eine Leseschwäche hast, dann lassen wir es lieber.
Das sind gerade mal knapp unter 7% Lohnsteuer.
Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung erarbeitest Du später mal indirekt für Dich selbst.
Also, wo ist Dein Problem? Sei' lieber froh, völlig gesund eine Arbeit und nicht ständig ein Amt und irgend welche stupiden Hetzer im Nacken zu haben. Mit 1,6K netto hättest Du zudem schon einen erheblichen Lohnabstand gegenüber einem (unverschuldet) ins Hartz-System geratenen Single-Haushalt.
Wen meinst Du mit "Bürgergeldempfänger", und nutzt Du diesen Begriff gerade als Schimpfwort?
Und natürlich ist die Rente nicht "sicher", denn die große und nötige Rentenreform schieben wir bereits seit Ära KOHL vor uns her.
Die staatlich garantierte Rente wird früher oder später auf das Niveau der allgemeinen Grundsicherung absinken müssen, denn wir alle zahlen gerade ja nur für diejenigen, wo jetzt bereits in Rente sind und die nächsten Jahre in Rente gehen werden.
Und natürlich ist die Rente nicht "sicher",
Widerspruch. Doch, da hatte weiland Norbert Blüm schon recht. An den erworbenen Rentenansprüchen kann der Staat nicht rütteln. Das Problem, wie diese Summen nach ca. 2035 aber weiter täglich aufgebracht werden sollen, wenn nicht durch Beitragserhöhungen, ist weiter ungelöst.
denn die große und nötige Rentenreform schieben wir bereits seit Ära KOHL vor uns her.
Eigentlich bereits seit Adenauer. Tatsächlich will sich nur keiner den Schuh anziehen, die entsprechenden unweigerlichen Konsequenzen zu verkünden - längere Lebensarbeitszeit (mit Öffnungsklauseln für körperlich besonders anstrengende Tätigkeiten etwa), Abkehr von den diversen "Haltelinien", Umbau der DRV zu einer Grundrente (etwa i.H.v. 30% des letzten Nettos, so wie ursprünglich 1957 gedacht) sowie dadurch frei werdendes Einkommen beim AN, der damit eine eigene Säule der Vorsorge aufbauen kann usw.
Die staatlich garantierte Rente
...gibt es nicht.
denn wir alle zahlen gerade ja nur für diejenigen, wo jetzt bereits in Rente sind
Daran wird sich per se auch nichts ändern, weil das perspektivisch eine Generationenaufgabe wäre mit Fristen von 50 Jahren plus X.
Du verstehst meine Antwort falsch dahingehend, als selbst Kohl zwar nichts an aktuellem ändern konnte, aber die Weichen für die Zukunft der zu dieser Zeit noch nicht mal geborenenen bereits hätte anders stellen müssen. (Stichwort: Abkehr vom Generationenvertrag der Nachkriegszeitler)
Vollzeit auf Mindestlohn. Hmmm.... anderweitig bewerben oder schauen welche Firma ein Tarifvertrag hat. Dann kann Netto wieder etwas mehr rauskommen.
Je mehr man verdient desto mehr Abgaben hat man. Das war nur ein Beispiel. Damit man sieht dass sogar ein Geringverdiener so viele Abgaben hat.
Was ist daran viel, kaum Steuern, fast alles für den Arzt und die Rente.
Vielleicht sinken die Kassenbeiträge, wenn die kostenfreie Familienversicherung endlich gestrichen wird.
Stimmt.
Was also tun?
Rente abschaffen?
Krankenversicherung abschafften?
Arbeitslosenversicherung abschaffen?
Die Leistugnen aus den Versicherungen stark zusammenstreichen?
Irgendwas davon über Steuern finanzieren? Ich meine, der Staat zahlt ja eh schon Zuschüsse in Rentenversicherung. Immerhin 121 Mrd. €. Auch zur GKV gibt es einen Bundeszuschuss von 14,5 Mrd.
Jenseits des Ausgleichs der versicherungsfremden Leistungen müsste man mal ausrechnen, wie viel Steuergeld derzeit rein geht aber wahrscheinlich finden es manche gar nicht so gut, dass aus den Versicherungen eine auch steuerfinanzierte Versicherung wird.
Was würdest du gegen die hohe Abgabenlast machen?
Wenn das dass einzige Problem ist mit der RV und der KV müssen alle einzahlen.
Wurde doch längst diskutiert.
Weil "alle" eher alt sind, wäre das ein sehr schlechtes Geschäft für RV und KV.
Wenn sie einzahlen müsten ohne etws daraus zu bekommen, wäre es eine Sondersteuer. Nur muss die Gesellschaftlich gewollt sein, was sie nicht ist. Die privat Versicherten zahlen ja zum Teil weit höhere Beträge in die Krankenversicherung und viele auch in ihre Rentenversicherungen.
Und genau hier hätte man bereits unter Kohl die große Änderung für die Zukunft einführen müssen.
DAS war aber halt bereits auch schon vor der Wende klar. Es hätte der Union nur unliebsam vermutlich reichlich künftige Stimmen gekostet.
Ich bin und bleibe dazu halt lieber Realist, denn selbst ohne eine Deutsch-Deutsche Wiedervereinigung hätte es auf Seiten BRD das Problem der Generationenlastverteilungen gegeben.