Ist Lohndumping ein Problem in Deutschland?

Ja leider 63%
Nein. Das ist Fake News 20%
Andere Meinung 17%

30 Stimmen

12 Antworten

Andere Meinung

Du würfelst hier irgendwie verschiedene Themen und Begriffe durcheinander.

Das BIP hat natürlich auch was mit der Anzahl der Arbeitnehmer zutun. Du kannst keine Zahl die für alles gilt mit dem Lohn des einzelnen vergleichen, wenn davon auch mehr Leute bezahlt werden müssen.

Lohndumping hat natürlich auch nix mit dem BIP zutun oder Durchschnittsgehältern. Dabei geht es um Gehälter unterhalt des Existenzminimum oder weit unterhalb den üblichen Gehältern in der Branche in der Region oder den zugehörigen Tarifen.

Das wird es vereinzelnd geben aber generell ist das bei uns kein sehr großes Problem, zumal selbst der Mindestlohn je nach Region ganz ordentlich ist.

Natürlich nix womit man als Alleinverdiener eine Familie durchbringen will, zwei Autos vor der Tür hat und ein Eigenheim finanziert. Aber als Single, der nicht unbedingt im Zentrum einer Großstadt oder einem Reichenghetto wohnen muss, lässt sich selbst davon gut leben.

Sicher haben wir Unternehmen, wo wir so Probleme haben, wo Not von Menschen ausgenutzt wird und eben auch gegen Gesetze verstoßen wird.

Und ja, die Gehälter sollten höher sein. Die Reallöhne der Arbeiter und Leute weiter oben sind ordentlich auseinander gedriftet und da geht es nicht nur um 2010 bis 2020. Das ist eine Entwicklung, die wir schon seit den 70ern meine ich haben.

Mindestlohn war und ist leider nötig. Es gibt einfach Unternehmen und Positionen dort drin, die sich nicht tragen. Und viele sind da zu stolz, den Laden untergehen zu lassen, sondern geben das an die Arbeitnehmer weiter. Aber auch hier reden wir wieder von nix was mit dem Median zutun hätte oder den BIP, sondern mit einzelnen Branchen und Unternehmen. Da geht es um Mismanagement, darum dass man Entwicklungen verpasst hat und sein Laden nur über Wasser halten kann, indem man an Löhnen spart.

Was Eigentum usw. angeht, da sind wir ziemlich weit unten. Denke da kommen viele Sachen zusammen. Zum einen ist Eigentum hier a..teuer. Die Baunormen sind absurd, je nach Region natürlich auch die Grundstückspreise.

Auf der anderen Seite hast du in anderen Ländern viel häufiger Häuser, wo mehrere Generationen leben. Familie hat einen höheren Stellenwert usw. Wir sind hier halt von den Werten ziemlich westlich. Nix desto trotz hat man heute pro Kopf deutlich mehr Quadratmeter zur Verfügung als vor einigen Jahrzehnten noch.

Hierzulande versenkt man sein Geld aber scheinbar lieber in ein teureres Auto oder das neuste iPhone. Ist einfach nicht das Lebensziel Nummer 1 für viele Leute. Hier will man ungebunden sein, ggf. Reisen. Kinder? Vielleicht, wohl eher nicht oder eben später. Ist eben eine komplett andere Geschichte, wenn man dem gleich Priorität einräumt. Klar trotzdem werden sich viele niemals Eigentum leisten können oder würden dann in einem Loch leben und kommen besser bei weg, wenn sie einfach mieten. Ja dann gehört es nicht ihnen und ermöglich nicht später mal zu sparen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
Andere Meinung

Die Löhne sind in Deutschland höher, während das BIP pro Kopf niedriger ist.

Du wirfst da so einiges zusammen, was so nicht stimmt.

Eigentumsquote gesunken. Die Zeiten sind vorbei, in denen ein einfacher Arbeiter sich ein Eigenheim leisten konnte. Grundstückspreise, Steuern, Materialpreise.,Löhne.

Die billigste Art zu wohnen ist das Mieten, was eben auch zum Wohnungsnotstand führt.

Je höher die Löhne, desto teurer werden die Produkte. Löhne sind nun mal ein Teil der Kalkulation. D. h. wer weniger verdient , der bleibt auf der Strecke..

Es ist nicht damit getan,dass man die Löhne immer höher schraubt. Wir sind ein Exportland und müssen wettbewerbsfähig sein. Je höher die Produktionskosten, umso schwieriger wird der Verkauf unserer Produkte..

Also kontraproduktiv wenn die Löhne zu sehr steigen.

Ja leider

Ja, die Tiefstlöhne in Deutschland sind eindeutig zu niedrig. Das schadet der gesamten Wirtschaft. Denn wer den Tiefstlohn kriegt, gibt ja auch seinen gesamten Lohn wieder aus. Wenn der Tiefstlohn höher wäre, würden die immer noch ihre ganzen Löhne ausgeben. Das würde sofort auch zu mehr Einnahmen führen, mit denen dann die höheren Tiefstlöhne auch bezahlt werden können. Ausserdem würden damit Arbeitsplätze geschaffen.


evermore90  12.06.2024, 07:49

Das erste was ich gemacht habe als mein Tiefstlohn von 10 auf 12 euro pro stunde angehoben wurde war mir eine private rentenversicherung zu holen. War mir mehr nach. Auch fing ich dann an qualitativ hochwertige Produkte wie frisches Obst zu kaufen. Ich denke nicht das Konsum und Einnahmen von den erwünschten Produkten dann ansteigt.

Aber andererseits ist das auch der grund warum ich de tatsächlich verlasse. In anderen ländern bekomme ich einfach deutlich mehr geld :/

Schwierig.

Das Erwerbseinkommen alleine ist kein Maßstab.

Wir haben es aktuell zB auch mit einer Erbengeneration zu tun.

Die Jugend ist stark an Themen wie der Börse interessiert.

Andere Meinung

Ein wichtiger Faktor des wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands war bisher, dass aufgrund relativ niedriger Lebenshaltungskosten auch relativ niedrige Gehälter bezahlt werden konnten und das trotz enorm hoher Abgaben.

Das ändert sich jetzt und darauf wird man reagieren müssen. Viele verstehen das aber nicht und werden auf die Schnauze fliegen.