Würdet ihr freiwillig in eine Klinik gehen oder nicht und es alleine zuhause versuchen?
TW:
Meine Anorexie (Magersucht) ist wieder zurück gekommen, sehr stark leider:( ich kämpfe seit Jahren dagegen an - es ist mal etwas besser und jetzt wieder schwierig..
manchmal ist mir alles egal, wenn die Stimme besonders laut ist. Dann möchte ich diese „Freundschaft“ mit ALLEN Mitteln beschützen (aber ich verliere dadurch auch alles), und ein anderes Mal habe ich einfach Angst dass mein Körper das nicht mehr mitmacht..
Das Problem ist, ich war schon mal fast 5 Monate in einer Klinik für Essstörungen.. Ich denke mir , ich kann nicht nochmal so lange weg sein von zuhause , ich möchte nicht krank sein, ich möchte ein NORMALES LEBEN führen!!! Und zuhause habe ich mehr Freiheiten etc…
Wenn ihr in der Situation wärt, wie würdet ihr euch entscheiden??
26 Stimmen
9 Antworten
Du hast das Gefühl du hast mehr Freiheiten Zuhause, aber nicht auf lange Sicht. Wenn du in eine Klinik gehst hast du für eine Zeit weniger Freiheiten, dafür danach umso mehr. Es ist ein schwieriger Schrift vorallem, wenn der Kopf schon so krank ist, aber er ist notwendig. Du möchtest normal leben, also musst du auch dafür kämpfen. Du schaffst das!
Gesund werden ist sehr wichtig.
ich möchte nicht krank sein, ich möchte ein NORMALES LEBEN führen!!! und zuhause habe ich mehr Freiheiten etc…
Du bist aber leider krank, ein normales Leben hast du mit Anorexie nicht und zuhause hast du nur so lange mehr Freiheiten bis du aufgrund eines lebensgefährlich niedrigem BMI zwangseingewiesen wird, inklusive Flüssignahrung und Zwangstherapie.
Da ist es besser, wenn du jetzt nochmal in eine Klinik gehst, bevor es eskaliert.
Anorexie ist eine böse Freundin. Leider ist sie auch sehr stark und einnehmend.
In einer Klinik kann man die sicher besser helfen.
Ein Mittelweg könnte aber auch eine Therapie sein.
Hi.
Meine Anorexie (Magersucht) ist wieder zurück gekommen, sehr stark leider:( ich kämpfe seit Jahren dagegen an - es ist mal etwas besser und jetzt wieder schwierig..
Das tut mir sehr leid. Das ist bestimmt ein harter Kampf mit so einer Krankheit. Ich hab oft gelesen und in Dokus gesehen, dass Rückfälle hier, wie bei anderen psychischen Krankheiten mit Bezug auf das Verhalten, normal sind.
Meine Empfehlung: Setze deine Gesundheit an die NR1 deiner Prioritätenliste. Dann sollte lange nichts kommen! Dauerhaftes Untergewicht mit Nährstoffelmangel wegen extremer Kalorienreduzierung ist sehr, sehr schädlich für deine Organe. Du beschädigst den Körper für dein Leben, das kannst Du nur vermeiden, wenn Du konsequent für dich sorgst.
Ich denke, eine Therapie ist da wesentlich, sonst lebst Du vielleicht viele Monate, oder sogar Jahre mit Mangelernährung. Und auch das wird deiner Seele sehr schaden. Gute Ernährung hat auch zu tun mit Zufriedenheit. Und vor allem ist der dauernde Kampf für dich sicher auch anstrengend, und es zieht dich runter, wenn du lange etwas tust, das Dir schadet. Die Krankheit redet Dir ein, wenig Essen ist gut. Und Du weißt es besser. Das ist eine Ambivalenz, die viel Energie kostet, Du weißt, dass Du etwas falsches tust, und Du kommst nicht dagegen an.
Frage bitte Fachleute.
Warte nicht, bis Du in eine Notaufnahme kommst wegen Mangelerscheinunge und extremem Untergewicht. Vielleicht gibt es ja auch ambulante Therapien in einer Tagesklinik? Das erfährst Du, wenn Du Experten fragst.
Informiere dich, es geht um dein Leben, und das ist nicht übertrieben. Deine Krankheit solltest Du im Griff haben, nicht sie dich. Das wirst Du lernen, wenn Du wikrlich daran arbeitest. Mit Fachleuten.
Die Einschränkung der Freiheiten ist sicher lästig, das verstehe ich gut. Bitte bedenke, eine Magersucht nimmt Dir auch die Entscheidungsfreiheit über dein Verhalten. So oder so gibt es Einschränkungen. Gehe bitte in dich, und setze die Prioriäteten, die für die Gesundheit am wichtigsten sind.
Und die Klinikzeit ist begrenzt. Danach hast Du die Chance, sehr frei zu leben!
Ohne fremde Hilfe hast du keine Chance.
Nach einiger Zeit der Unterernährung scheidet der Körper Endorphine aus, so dass der Magersüchtige keinen Hunger verspürt sondern sogar leicht euphorisiert ist, wie ein Sepsispatient im Endstadium bevor er stirbt.
Magersucht ist eine Sucht und eine Sucht ist (nach dem Neurologen und Hirnforscher Martin Korte) das gute Gedächtnis zum schlechten Grund.