Wie würdet ihr anfangen Klavier zu lernen?
Hey,
Ich wollte fragen. Wie würdet ihr anfangen Klavier zu lernen von zuhause, wenn ihr Anfänger wärt
8 Antworten
Es kommt darauf an, was man vorhat und wohin man sich denn musikalisch entwickeln will, deine Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Da du den anderen Antworten, die zumeist auf eine Lehrkraft abzielen, eher abgeneigt bist, hier etwas ausführlicher zur Verdeutlichung der Problematik.
Meine Eltern bspw. waren klassisch ausgebildete Musiker, ich bin demzufolge mit klassischer Musik aufgewachsen und wollte dies auch gern können. Dahingehend habe ich im Kindergartenalter meinen Eltern beim Klavierspielen zugesehen und habe selbst angefangen, ein bisschen das Instrument zu erkunden, indem ich mir Notenlesen beigebracht habe und die Tasten den Noten zugeordnet habe. Mit dieser Basis haben meine Eltern mich dann zum Klavierunterricht geschickt, zunächst bei einem privaten Lehrer.
So oder ähnlich wäre der traditionelle Weg, wobei ich heute aus Kostengründen eher zu einer Musikschule raten würde. Man kann bei privaten Lehrern auch allerhand verkehrt machen, wenn man noch keine Ahnung hat, da sich heutzutage jeder "Klavierlehrer" nennen kann, ohne auch unbedingt einer zu sein. (In meinem Fall war es bspw. so, dass ich nach zwei Jahren wieder aufgehört habe, da ich mich von der Lehrkraft gelangweilt und von meinen Eltern zum Üben genötigt fühlte, was letzten Endes dazu führte, dass ich keine Lust mehr hatte. Diese Mischung aus unsensiblem Lehrer, strengen Eltern und ungeduldigem Kind im Vorschulalter funktionierte damals nicht.)
Dies alles ist natürlich kein Muss. Wenn es dir darum geht, nur nach Gehör ein paar Sachen aus dem Radio nachzuspielen, oder nach simplen Notenarrangements die üblichen "Gassenhauer" zu klimpern, braucht man dafür theoretisch keinen Unterricht. Man kann sich das auch selbst beibringen und dank des Internets findet man dazu viele Tutorials, Videoanleitungen, u.v.m. (Wobei man sich darüber im Klaren sein muss, dass viele dieser Medien erstellt werden von Leuten, die selber eigentlich eben auch nicht viel mehr können, als das, was sie da zeigen, wenn überhaupt.)
Diese Form der Autodidaktik hat einen Vorteil: Man kann eben machen, was man will. Wo kein Lehrer, da kein Chef, wie man so schön sagt. Du bist dein eigener Herr, ohne dass dir jemand sagt: Du musst jetzt bis nächste Woche dies und jenes einüben, ob es dir gefällt oder auch nicht.
Man bedenke dem gegenüber gestellt jedoch den Nachteil: Dies (nämlich Fleiß und Arbeit) ist der einzige Weg, etwas richtig zu lernen. Ohne Lehrer fehlt dir Feedback und du bist ohne sichergestellte professionelle Anleitung. Es ist wie Sport machen ohne Trainer: Du kannst Fehler machen und dich sogar an diese gewöhnen, bis du sie irgendwann nicht mehr los wirst. Solche Fehler können beim Klavierspiel irreversibel sein (und rein physisch betrachtet gibt es, wie beim Sport auch, beim Klavierspielen auch Verletzungsgefahren).
Gerade Autodidakten nutzen gern das Argument der Freiheit. "Ohne Lehrer kann ich machen, was ich will. Ich kann spielen, was ich will, ich bin mein eigener Herr hinsichtlich Vorgehen, Zeit, Literatur, etc." Dieses Argument ist natürlich Blödsinn, im Gegenteil schränkt man sich in seiner Freiheit enorm ein. Denn ohne einen Profi, der einem zeigt, wie es geht, wird man sehr schnell an Grenzen geraten, die man allein nicht überwinden kann, und es wird sich herausstellen, dass man das, was man eigentlich gern könnte, dann eben nicht erreicht, und dem eigenen Spiel massive Grenzen gesetzt sind. Das Gegenteil von Freiheit stellt sich also ein.
(Auf YouTube bin ich mal ein wenig mit einer jungen Frau aneinandergeraten, die eine Improvisation, sie nannte es Komposition, online gestellt hat, in der sie, zu Fotos von Wind und Wetter, einen Sturm musikalisch darstellen wollte. Was dabei herauskam, war seichtes Geklimper. Als ich sie fragte, ob sie nicht mal Unterricht nehmen möchte, kam genau oben stehendes Argument. Ich habe ihr dann vorgehalten, dass die vermeintliche Freiheit, die sie hat, eben keine ist. Denn sie wollte gern einen Sturm auf dem Klavier entfachen, war aber ja rein technisch gar nicht in der Lage dazu, da sie eben nie Spielen gelernt hat, weswegen eben nur solch halbgarer Murks dabei herauskam.)
Insofern bin ich der Ansicht: Auch wenn man nicht hoch hinaus will, und nur ein bisschen "River Flows in You" und "Star Wars" der Familie vorspielen möchte, so ist dennoch eine manuelle Basis vonnöten, um dies auch vernünftig und klanglich überzeugend zu machen. Und diese bekommt man eben nur von professionellen Musikpädagogen korrekt vermittelt, die selbst auch das spielen können, was sie weitergeben. Daher halte ich es immer für ratsam, wenigstens ein paar Jahre Unterricht zu nehmen, um die Basics zu lernen. Dies kann man mit seriösen Lehrern ja auch genau so absprechen.
Wenn dafür nicht genug Geld zur Hand ist und sich partout im Bekanntenkreis niemand findet, der ein bisschen spielen kann, empfiehlt es sich, via Internet seriöse Anfängerliteratur (sogenannte Klavierschulen) zu bestellen, und insbesondere bei YouTube-Videos darauf zu achten, dass diese nicht nur schön bunt und gut geschnitten sind, sondern vor allem auch tatsächlich von Pianisten oder Musiklehrern hergestellt wurden.
Dennoch gilt auch da: Mit schnell erreichten Grenzen muss gerechnet werden. Entgegen landläufiger Meinungen besteht Klavierspielen nicht nur aus "richtige Taste zur richtigen Zeit drücken" (dann wäre jeder von uns Pianist, denn das ist kinderleicht). Es steckt ein Prozess dahinter, der, für den Laien schwer überschaubar, darauf aufbaut, eine Klangvorstellung, die das Gehirn entwickelt (ggf. anhand von visuell erfassten Notenbildern) in Bewegungen umzusetzen, die vom Oberkörper (insbesondere Schultern und Arm) gesteuert werden. Das fällt in den Bereich der Audiomotorik. Und dies ist weder innerhalb von ein paar Wochen zu erlernen, noch funktioniert das als absoluter Laie einfach so ohne jemanden, der es einem immer wieder erklärt, zeigt und ausarbeitet.
lg up
Hey! Super, dass du anfangen möchtest! Klavier lernen von zuhause ist absolut machbar.
Als Erstes brauchst du natürlich ein Instrument – ein digitales Piano oder ein Keyboard mit Anschlagdynamik ist für den Anfang ideal und oft platzsparender.
Dann geht es an die Lernmethode. Es gibt viele Wege: klassische Lehrbücher, YouTube-Tutorials oder auch interaktive Online-Kurse. Ich persönlich fand eine strukturierte Herangehensweise hilfreich. Es gibt Plattformen, die dich Schritt für Schritt begleiten, zum Beispiel findest du auf https://onlinepiano.io oft gute Übungen und Lektionen für Anfänger, die direkt im Browser laufen.
Wichtig ist, dass du dir am Anfang nicht zu viel vornimmst: Konzentriere dich auf die richtige Haltung, einfache Fingerübungen und lerne die ersten Noten. Regelmäßiges, auch kurzes Üben (lieber 15 Minuten täglich als einmal die Woche zwei Stunden) bringt am meisten. Viel Geduld und Spaß dabei!
YouTube Tutorials nachspielen, um überhaupt erst einmal zu schauen, ob ein grundsätzliches musikalisches Talent vorhanden ist. Wenn das Stück nach einer Woche nicht sitzt, vielleicht ein anderes Hobby suchen...
Dann würde ich tatsächlich direkt das ganze mit einem Klavierlehrer machen.
Wirklich durchziehen geht am besten mit einem Lehrer, da sie deine Fehler erkennen und diese ausarbeiten können.
Wenn du dir einfach Tastendrücken merken willst, kannst du auf YouTube Tutorials schauen.
Will lieber ohne Lehrer. Könntest du da was empfehlen auf Youtube um alles zu lernen
Musst selbst für dich schauen, weil ich mir da keine konkrete YouTuber angesehen habe, um Klavierspielen zu lernen.
Guck mal selbst rein, ob du vielleicht auch erstmal mit dem Notensystem vertrauter werden solltest oder schon Noten lesen kannst.
Mit Sicherheit gibt es hervorragende Videos zu diesem Thema.
Man sollte deine Antwort nun öfters einfach verlinken, wenn wieder so eine Frage kommt!