Würde das ein Signal an Bern schicken, die EU dochneizutreten?

Nein 88%
Ja 6%
Vielleicht 6%

17 Stimmen

6 Antworten

Nein

Die Schweiz ist vom Prinzip her neutral, und sie ist ihren Prinzipien treu.

Wir werden die Schweiz niemals in einem "Block" finden.

Vielleicht

Derzeit Nein, aber das Nein wackelt zum Vielleicht hin.

Die Schweiz besteht wirtschaftlich aus 2 Teilen.

Der sehr bedeutende, früher übermächtige Teil des Bankenwesen, profitiert davon, dass die Schweiz die Bank der Welt ist. Und das inkludiert alle Diktatoren, das inkludiert die gesamte Mafia. Das die Wirtschaft alle größeren Parteien über die Finanzinstitute der Schweiz rennt, hat die Schweiz bisher vor jedem Krieg gut geschützt, außerdem ist die Schweiz wehrhaft und in Kombination mit der lokalen Geographie kaum zu erobern. Vom Bankenwesen lebt(e) die Schweiz äußerst gut.

ABER

Die Schweiz besitzt auch eine traditionelle klassische Wirtschaft. Und diese bezieht sich nicht nur auf Luxusuhren und andere Luxzsgüter. Tourismus und Produktion leiden unter der Isolation. Und klar, die Schweiz hat viele Verträge geschlossen, aber der Warenverkehr ist nucbt so locker, frei, wie in der EU. Und die isolierte Währung, geboostet und diamanthart durch das Bankenwesen, macht Schweizer Produkte unnötig teuer, ein harter Exportnachteil. Diesen Nachteil verspürt auch der Tourismus. De facto freier Personenverkehr (Schweizer Grenze ist echt locker, lässig) hilft hier nicht, weil F, I, A, D mit alpinem Tourismus derselben Klasse zum halben Preis locken.

Mit anderen Worten, die Nicht-Bankenwirtschaft leidet hart.

Und damit ist die Frage einfach, wie lange sind die Banken so bedeutend, wie lange kann die Schweiz als globale Geldwaschanlage vom Verbrechen in der ganzen Welt so mitschneiden, dass sich das alles in Summe rentiert. Die Schere klappt stetig zu.

Wenn globale Aktionen UN-weit gegen Geldwäsche und Steuerparadoese besser greifen beginnen, die Schweiz ihre Standards immer mehr jenen der zB EU angleichen muss (weil alternativ Länder Strafsteuern auf Geldflüsse in / aus der Schweiz einführen), dann wird der Vorteil der isolierten Lage schmelzen. Und dann wird aus Nein ein Vielleicht.

Nein

Die Schweiz lebt mit der aktuellen Politik sehr gut.

Weil sie sich nirgendwo mit rein ziehen lässt lebt sie seit über 200 Jahren in Frieden, obwohl in der Zeit mehrmals die Welt um sie rum in hellen Flammen stand. Ich finde das ganz schön clever von den Schweizern.


Herfried1973  10.06.2025, 13:34

Das wiederum hat nichts mit der Neutralität zu tun.

Die Schweiz war immer Bank aller Seiten. Man erobert / plünddrt seien eigene Sparkasse, seinen Draht zur Welt nicht gern. Noch dazu nicht, wenn diese Bank auch ziemlich wahrhaft ist...

Für Nazi Deutschland war die freie Schweiz das wirtschaftliche Tor zur Welt. Und so war es für Napoleon. Und die Kaiserreiche des WW1.

Das ist eine global ei zigarzife Stellung, welche die Schweiz weiterhin nahezu unangreifbar macht.

Mit einem aber.

In der Schweiz verringert sich die Bedeutung des Bankenwesens, und die restliche Wirtschaft leidet, trotz aller Verträge, darunter nicht komplett dabei zu sein.

Diese Entwicklung könnte dereinst die Schweiz verändern.

Salue

Briefe nach Bern schicken nützt nichts. Man müsste schon ca. 85% der Schweizer überzeugen, die eine entsprechende Abstimmung mit einen sehr deutlichen Nein ablehnen würden.

In der Anfangszeit der EU war die Ablehnung noch nicht so ausgeprägt. Inzwischen aber haben die Schweizer lange genug zuschauen können wie dies in Brüssel läuft. Vor allem das Recht der direkten Mitbestimmung in den Staatsgeschäften lassen sich die Eidgenossen nicht nehmen. Sie waren noch nie gute Untertanen.

Die Schweiz als souveräner Staat wird es noch geben, wenn sich die EU schon längst aufgelöst hat.

Tellensohn

Zu einem EU-Beitritt gehören immer zwei. Die EU hat genug Probleme mit Ländern, die nicht bereit sind, die Werte zu teilen, die aus unserer Sicht dazu gehören.

Ein Land, dessen wichtigster "Wert" rücksichtsloser Opportunismus ist, ist da nicht unbedingt eine Bereicherung. Den Fehler hat man bereits gemacht, als man das damals nahezu bankrotte Großbritannien aufnahm. Ein Land, dass Turbokapitalismus nach wie vor für ein tolles Wirtschaftssystem hält. Zur Enttäuschung meiner Freunde aus England, hat ihr Land sich auch nie zu echten Europäern entwickelt, was meinen Freunden nun einige Probleme bereitet.

Die Zukunft wird zeigen, wie die Entwicklung weiter geht.