Ich bedanke mich im Voraus schon mal für jede Person, die sich meine Frage und Situation durchliest und beantwortet. Genaue Daten wird es zu mir nicht geben, außer dass ich minderjährig bin (was relativ wichtig für meine Situation ist) und ich etwa 20 Kilo übergewichtig bin, woran ich aber arbeite. Dazu sieht man es mir wegen meiner Größe nicht an, und ich bin trotzdem sportlich sehr aktiv, sei es in der Schule oder in der Freizeit. Meine Situation sieht wie folgt aus:
Ich wohne mit meinem (Stief-)Bruder (28) und meinen beiden Pflegeeltern (55 & 61) seit ich 12 Wochen alt bin zusammen. Ich bin also wie ihr eigenes Kind.
Ich bin eine nicht sehr einfache Person, die auch gerne schnell wütend wird. Deswegen habe ich, weil meine Eltern darauf bestanden haben, auch Tabletten genommen, die ich aber abgesetzt habe.
Meine Familie war immer etwas schräg, würde ich sagen. Ich war oft schon als kleines Kind so gut wie nie auf Familienbildern zu sehen.
Mit 8 ist mir mal die Fernbedienung runtergefallen, wofür ich eine Ohrfeige und Anschreien kassiert habe.
Wenn ich damals als 8/9/10-Jährige Wutanfälle hatte bzw. einfach teilweise auch mit der Situation überfordert war, habe ich sehr gereizt reagiert. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern passiert.
Damals habe ich gerne viel gesungen und bin auch zum Singen gegangen. Ich habe mich fertig gemacht für den (Sing)Unterricht. Zuerst wollte ich gehen. Dann doch nicht. Dann doch. Und dann doch nicht. Mein Vater hatte darauf keinen Bock und hat dann gesagt, ich werde nicht gehen. Genau dann habe ich mich aber richtig entschieden und wollte gehen. Ich bin sauer geworden und habe angefangen zu weinen, gefleht, dass wir doch bitte trotzdem gehen. Bis hierhin war alles noch okay. Irgendwann hat meine Mutter ihr Handy geholt und hat angefangen, ein Video zu machen. Von mir. Komplett aufgelöst und am Heulen. Sie hat angefangen, mich nebenbei auszulachen. Zu diesem Zeitpunkt müsste ich 9 gewesen sein. Für mich hat das mein Kinderherz geprägt und traumatisiert, dass meine eigene Mutter mich auslacht. Filmt.
Mit 10 hat es angefangen, dass ich von meinem Bruder (28) beleidigt worden bin. Dann auch noch von meinen Eltern. Ich wurde wegen meines Gewichtes runtergemacht. Wenn ich mich gewehrt habe, habe ich Ärger bekommen, Beleidigungen aller Art. "Ist doch so" hieß es immer.
Ich wurde damals in der Schule (5./6./7. Klasse) heftig gemobbt, bis hin zur fast Vergewaltigung. "Kein Wunder, dass du gemobbt wirst", hieß es immer in Streitsituationen.
Mit 10 wollte ich mich umbringen. Geritzt habe ich mich nie oder sonstiges.
Wenn meine Mutter mir ein Eis angeboten hat und ich gerne das rechte wollte, sie aber in dem Moment das linke aufmacht, dann hieß es, ich habe extra das rechte genommen, weil sie das linke schon aufmacht.
Dazu wollte ich immer Stress anfangen.
Ich sei krank.
Ich sei nicht ganz klar im Kopf.
Ich solle mal zur Therapie.
Mit 18 werde ich rausgeschmissen.
usw.
Ich bin draußen eine 1A-Person, wofür meine Eltern auch nicht selten gelobt werden. Das regt sie auf. Ich bin draußen perfekt. Nicht bei ihnen aber. Meine Mutter gibt mir nicht sonderlich viel Eigenverantwortung. Ich würde gerne mehr dürfen, mehr rausgehen wollen bzw. weiter (natürlich im Umkreis ungefähr bleiben). Ich fühle mich eingeengt. Jeden Tag zu hören, wie fett ich sei und krank, tut mir nicht gut. Meine Eltern bezeichnen mich als emotionslos. Ich frage mich, ob sie daran nicht etwas Schuld sind.
Jetzt kommen wir zu meiner Frage: Bin ich krank oder habe ich eine toxische Familie? Beides?