Wieso hat Netanjahu so unklug gehandelt?

5 Antworten

Er zwingt nicht (wuerde das lieber weiterhin vermeiden), sondern das Oberste Gericht hat das entschieden.

Im Moment hat er tasaechlich eine Minderheitsregierung, aber die Knesset geht in einer Woche in die 3 monatige Sommerpause, und da wird er bestimmt wieder Deals naehen.

Es besteht auch keine Gefahr dass jetzt Neuwahlen ausgerufen werden, weil der Versuch erst vor einem Monat gemacht wurde und gescheitert ist, und per Gesetz bis zum naechsten Mal 6 Monate vergehen muessen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe in israel 🇮🇱

Netanjahu, der steht ja ganz schön unter Druck vom Gericht, weil die die Befreiung von den Ultraorthodoxen vom Bund für illegal erklärt haben. Dazu kommt noch der ganze öffentliche Druck, besonders wegen dem Gaza-Krieg, dass die "Last" vom Bund gerechter verteilt werden soll. Aber seine ultraorthodoxen Partner drohen mit Ausstieg, wenn die Befreiung wegfällt. Er versucht jetzt so einen unmöglichen Spagat, was wahrscheinlich zum Verlust seiner Mehrheit in der Knesset und zu Neuwahlen führt. Er wusste doch, was passiert, aber jetzt steckt er in der Zwickmühle zwischen Gericht, Öffentlichkeit und seinen Partnern.

Netanjahu braucht das gesamte Rechtsextreme Spektrum.... Und da sind andere, ebenso wichtige Gruppen im Sauhaufen dabei, die er verliert, wenn er die jüdischen Taliban nicht ins Militär holt. Wer aus so abartige, widerwärtigen Gruppierungen eine Regierung zusammen Braut, der muss damit rechnen, dass das Gemisch explodiert. Es sind schon harmlosere, wenig zusammenpassende Regierungen unterschiedlicher Parteien, explodiert, zB in Deutschland.

Was in Netanjahu Regierungshaufen zusammen an einem Tisch sitzt, würde normal eher im Ring gegeneinander Schlammcatchen. Und endlich zerbröselt das...

War ihm das denn nicht bewusst?

Bis jetzt hat sich Netanjahu ja immer entziehen können, das führt vielleicht zum Gefühl der Unbesiegbarkeit. Es wäre angemessen, wenn er sich der israelischen Strafverfolgung nicht länger entziehen kann...auch täte es der Politik gut, wenn es einen gemäßigteren Präsidenten gäbe.

Weil er in einer Zwickmühe steckt. Die Hardliner, also die ultraorthodox-nationalistischen, verlangen, dass die IDF Großisrael erobert, wollen aber keine Soldaten stellen. Das ist ein Widerspruch in sich, der natülich auch seinen Anhängern böse aufstößt und der Armee erst recht.