Umfrage: Wie habt ihr den Mauerfall bzw. die Wiedervereinigung miterlebt?

Kann mich an das Ereignis erinnern! 67%
Wurde damals noch nicht geboren 24%
Eine andere antwort. 7%
Kann mich nicht erinnern (Bsp. zu jung) 2%

42 Stimmen

16 Antworten

Kann mich an das Ereignis erinnern!

... als ob es gestern gewesen wäre.

Als die erste Meldung bei uns im Büro in Stuttgart ankam, wurde jede Arbeit eingestellt und wir verfolgten über verschiedenste Quellen das Geschehen.

Auch bei uns flossen reichlich Freudentränen, denn letztendlich kam es dann doch überraschend. Und ich freue mich noch heute darüber.

Wenn ich jetzt als Schwabe etwas anderes schreiben würde, bekäme ich wohl eine Bratpfanne von meiner sächsischen Frau übergezogen 😉🤣

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AriZona04  27.07.2024, 08:00

Dann interessiert es mich umso mehr, was Du denn wirklich anstelle der Freudentränen schreiben würdest ...

oklein  27.07.2024, 14:43
@AriZona04

Letztendlich sollte der Humor bedeuten, dass bei uns die Wiedervereinigung praktisch umgesetzt wurde. 😉

Meine Schwiegermutter haben wir von Meißen zu uns ins Dorf geholt (bei Stuttgart) und meine Eltern haben ihren Alterswohnsitz von der schwäbischen Alb nach Chemnitz verlegt. Bei uns ist die "Wiedervereinigung" schon lange abgeschlossen und Alltag. Auch der Freundeskreis ist bunt durchmischt.

Ich verstehe auch nicht, wie es noch immer Menschen mit emotionalen Ressentiments zu dem Thema gibt. Um es etwas populistisch zu untermauern: "Wir sind (das) ein Volk" und das ist gut so.

joheinmich  21.04.2025, 15:15

Ich könnte es nicht anders sagen : Mir ist, als wäre es gestern passiert ...

Kann mich an das Ereignis erinnern!

Ich bin zu dieser Zeit im Harz gewesen und telefonierte mit meiner Frau, wo sie die Vorgänge, vom Balkon aus, auf der Bornholmer Brücke schilderte. Die Rückfahrt mit dem Auto am anderen Tag, dauerte 6 Std. für 200 Km.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Khashogg  29.07.2024, 14:53

Zu der Zeit war Deutschland schon Pleite...

zetra  29.07.2024, 15:02
@Khashogg

Die marode DDR kam genau zur passenden Zeit, um der Wirtschaft der BRD wieder Umsätze zu genieren.

Udavu  29.07.2024, 15:10
@zetra

Es war doch eher so, das "wir" die marode DDR wieder restrukturieren mussten.

Man setzte sich lieber an den reich gedeckten Tisch des Klassenfeind, als selber den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

zetra  29.07.2024, 16:43
@Udavu

Wer den Schaden ursächlich mit verursacht hat mit der dauerhaften Teilung von DE, sollte sachlicher damit umgehen und nicht den dicken Max noch machen.

Udavu  29.07.2024, 17:11
@zetra

Es war der sozialistische Bruderstaat UDSSR und die absurde Planwirtschaft die für die defizitäre DDR Wirtschaft verantwortlich war.

Dazu noch die immensen Kosten für MfS Bespitzelung des Volkes und den "antifaschistischen Verteidigungswall".

GutenTag2003  29.07.2024, 18:39
@zetra
Wer den Schaden ursächlich mit verursacht hat

??? Was willst Du denn damit erzählen?

Die Teilung Deutschlands und die Folgen ist, wenn überhaupt ein Ergebnis Gesamtdeutschlands a'la Adolf Hitler.

Die Wirtschaft der DDR ist/war Angelegenheit der DDR / SU gewesen. Das Ergebnis war deutlich an Gebäuden / Straßen usw. zu sehen.

Kann mich an das Ereignis erinnern!

Ich hab damals in Berlin gewohnt.

Das da Veränderungen im Osten kurz bevorstanden war klar, bloß mit so einer Entwicklung hat zumindest in meinem Bekanntenkreis niemand gerechnet.

Ich persönlich hatte mir die Wochen davor angewöhnt, öfter mal Ost-Fernsehen zu schauen, zum Vergleich mit dem was im Westen in den Nachrichten kam.

Die Pressekonferenz selbst hab ich nicht mitbekommen, bloß einen Bericht darüber im West Fernsehen ziemlich kurz danach.

Ich konnte das aber noch nicht so richtig einordnen, bis draußen auf der Straße plötzlich Geschrei und Hupkonzerte losgingen.

Im nachhinein habe ich erfahren, dass wohl eine ganze Reihe Leute aus Westdeutschland versucht hat mich anzurufen, aber es war kein durchkommen.

Am nächsten Tag war das alles natürlich Thema auf Arbeit, aber eigentlich hatte niemand einen Plan wie das denn wohl weitergehen würde. Klar war nur, wir alle wollten an dem Freitag da hin, wo die Grenzübergänge geöffnet worden waren.

Am Nachmittag war aber schon klar, dass man sowas mit dem Auto gar nicht versuchen brauchte und auch die Öffis total überfüllt waren.

Ich hab´s mit dem Fahrrad zum Ku-Damm geschafft, da war schon alles voll mit Ostlern, Party und wildes Getümmel.

Gegen Abend haben wir dann beschlossen, mal zu versuchen zur Glienicker Brücke zu kommen. Es gab Gerüchte, da würde auch der Übergang auf gemacht.

Zu unser aller Erstaunen war da überhaupt nichts ( mehr ? ) los, es standen lediglich ein paar junge Leute in unserem Alter und ein Ehepaar mit Kind ziemlich verloren da herum.

Dazu muß man wissen, direkt hinter der Glienicker Brücke von Potsdam aus gesehen war zumindest damals nur Wald, bis Wannsee sind es von dort aus ein paar Kilometer zu laufen oder mit dem Bus. Der Bus fuhr aber um die Tageszeit nicht mehr.

Sprich...: die Leute aus Potsdam die da am 10. November über die Glienicker Brücke gekommen sind standen quasi im Nirgendwo.

Wir haben dann so viele Leute wie möglich in unsere zwei Autos eingeladen, sind dann mit denen einfach Richtung City West gefahren und die Nacht um die Häuser gezogen.

Der folgende Samstag und der Sonntag war in Berlin dann quasi " off Limits ", sprich überall da wo die Menschen aus dem Osten aufgeschlagen sind gab es spontane Aktionen von Glühwein verteilen, über Schlafplatzbörsen, Supermärkte die Obst und Süßigkeiten verteilt haben, Futter aus der Gulaschkanone for free oder sonst irgendwas nettes.

Und ich war zufällig vor Ort, als ein paar Tage später hinter / neben dem Reichstag die Mauer aufgemacht wurde ( wahrscheinlich die Verlängerung der Scheidemannstraße...). War spät am Abend und ich war eigentlich nur in der Ecke, um Fotos von der zerhackten Mauer vor dem Brandenburger Tor zu machen.

Da war dann in einer schwer einsehbaren Ecke ein Ost-Bautrupp, der einige Elemente der Betonmauer rausnehmen sollte. Auf der West Seite standen nur ein paar Polizisten und vielleicht zwanzig sonstige Leute.

Als der Kran das Betonteil raugehoben hatte standen sich der Ost-Grenzer und der Berliner Polizist vor dem Loch gegenüber und wussten offenbar nicht, was sie nun tun sollten, bzw. wer den ersten Schritt auf die andere Seite machen sollte.

Und während sie da nun so standen, schlüpfte eine Katze von Ost nach West ( kein Witz ).


AriZona04  27.07.2024, 07:58

Ich danke Dir von Herzen für diese Schilderungen! Endlich mal ein Bericht aus Ost-Sicht.

Wie denkst Du heute über den Mauerfall?

Wichtigste Frage überhaupt: Wählst Du die AfD?

joheinmich  21.04.2025, 15:20
@AriZona04

Auch wenn Deine Frage nicht direkt an mich ging : Warum ist es denn die wichtigste Frage überhaupt, ob jemand AfD wählt ? Ich möchte und muss nicht wissen, wen oder was andere Menschen wählen.

Khashogg  29.07.2024, 16:41

Katzen sind klug. So heisst es immer De Köksch (Köchin) un de Katt, de hätt immer watt. (haben immer was.) zu fressen..

Zitrone273  27.07.2024, 01:11

Die letzte Story ist irgendwie Sinnbild für diese politische „bloß-kein-Westler“ bzw „bloß-kein -Ossi“ - Mentalität 😂😊

Kann mich an das Ereignis erinnern!

Wir sahen die Bilder im Fernesehen. Man kann sich auch jetzt noch viel auf YouTube ansehen. Das war eben sehr emotional. Ich bin ein Wessie und habe mich für die Ossis gefreut. Wir saßen vor'm TV-Gerät und haben geweint, weil endlich die Mauer fiel - was keiner je für möglich gehalten hatte.


tanztrainer1  27.07.2024, 00:03

Mir ging es ähnlich.

Wir hatten uns einen Krimi angesehen, der urplötzlich unterbrochen wurde.

Zuerst dachte ich, dass eventuell ein wichtiger Politiker gestorben wäre...

Aber dann kamen schon die Bilder der geöffneten Mauer....

AriZona04  27.07.2024, 07:54
@tanztrainer1

Naja - der Mauerfall war schon genauso wichtig wie ein verstorbener Politiker!

Kann mich an das Ereignis erinnern!

Wir sind an dem Tag danach spontan nach Berlin gefahren weil das einfach ein historisches Ereignis war.