Wie viel Westmark bekam man damals für z.B 10 Ostmark
Halte morgen eine Präsentation über den Mauerfall . Vielleicht weiß das noch jemand von euch . & was denkt ihr was das Problem der wiedervereinigung ?
8 Antworten
Glaube hier würfeln einige etwas durcheinander. Der Mauerfall war am 09.11.1989. Zu diesem Zeitpunkt hast du für 10 Ostmark nicht einen Pfennig Westgeld bekommen. Für eine Westmark (DM) hingegen hast du je nachdem wo du getauscht hast bis zu 30 Ostmarkt bekommen (aber wer wollte die schon). Das war bis zur Währungsunion und Widervereinigung am 03.10.1990 unverändert. Bis dahin gab es für Ostmark keine DM, denn die Ostmark war vollkommen wertlos! Am 03.10.1990 war dann Währungsunion und erst ab da galt der Umtauschkurs von 1:1 bis 1:2. Bis dahin konnte man mit der Ostmark nichtmal gut heizen (glaube die brannte schlecht, bin mir aber nicht ganz sicher). Die ganze DDR war komplett pleite und das Geld nicht wie bei uns durch reelle Werte (wie Gold) gedeckt. Erst Helmut Kohl hat diesem Spielgeld einen Wert gegeben. Auch vor dem Mauerfall konntest du mit Ostmark keine reellen Produkte kaufen. Nur subventionierte, minderwertige Ostartikel (die mit den heutigen Marken wie Fit, Spee, Rondo Kaffee) aber auch garnichts gemein hatte. Heute würde keiner mehr diesen Dreck anfassen, aber das haben einige, manchmal denke ich fast alle in der ehemaligen DDR, vergessen ;-)
Ich kenne keinen, der durch Bücher satt geworden wäre.
Zu Essen hatten wir, lesen konnten wir auch, doch heute können sich viele Leute keine Bücher mehr leisten.
Ich kenne niemanden, der sich keine Bücher leisten kann.
Warst du schon einmal auf einem Flohmarkt? Da werden hervorragende Bücher der Weltliteratur für 0,50 - 1.00 € angeboten.
von wegen "minderwertige produkte"- klar wurden viele quelle-und neckermannkunden von leuten mit viel geld belächelt, aber ein großteil des brd-wirtschaftswunders stützte sich auf den käufen in der ddr ab
das große problem bestand darin, dass die ddr-bürger knall auf fall die D-mark haben wollten, und sich ganz offensichtlich nicht darüber klar waren, was das für ihre arbeitsplätze bedeuten würde: schlagartig brach der handel mit den osteuropäischen ländern zusammen, weil die natürlich nicht in der lage waren plötzlich die viel höheren D-mak-preise zahlen zu können. ein weiteres großes problem war die aasgeiermentalität vieler westlicher unternehmer, die nun ihren ganzen "schrott" ungebremst im osten verkaufen konnten: wer gefühlte hundert jahre lang froh war, wenn er endlich einen trabi bekam, der konnte jetzt westlichen stahlschrott mit vielen ps erwerben, hatte natürlich keine ahnung von notwendigen und überflüssigen versicherungen und wurde in dieser hinsicht gewaltig über den tisch gezogen. während sich noch der "kleine mann\frau" über die neuen möglichkeiten(einschliesslich dem kredit für die auslandsreise) freute, wurden im auftrag der "treuhand" viele betriebe an westliche unternehmer verramscht, die behaupteten, das die betriebe nur dadurch zu "retten" seien, dass man einen großteil der arbeitnehmer entlassen müsste.
Anfangs der 80' Kahre stand der Kurs im Allgemeinen auf 1:5, also für 10 Mark 2 DM. Später kletterte der Kurs stufenweise bis auf teilweise 1:10, das war aber regional verschieden. Verursacht wurde dieser immense Kursunterschied dadurch, dass man in der DDR für Ostmark kaum noch das bekam, was man dringend benötigte z.B. KFZ-Ersatzteile. Weiterhin war man als DDR-Bürger gezwungen DM gegen sogenannte Forumscheine einzutauschen, die hatten zwar den gleichen Wert wie DM, war aber Ostwährung. Wenn man DDR-Bürger im Intershop DM vorlegte wurde der Ausweis verlangt und als Ossi gab es dann nix - erst umtauschen. In der DDR gab es einen Spruch, der einem gleich sagte, das der Andere Westgeld haben wollte: "Forum (Worum) gehts?"
Ich hatte während einer Schulung von Führungskadern aus verschieden Bereichen ein Erlebnis der dritten Art. Ein Oberst der Volkpolizei unterbrach den Referenten von der SED-Bezirksleitung mit den Worten: "Hör endlich auf zu sabbeln und gib mir ein Argument mit den ich meinen Genossen erklären kann, warum sie für ihr Geld nichts mehr zu kaufen kriegen." Das war 1988.
Nachtrag: Umtauschkurse der Währungunion http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/index,page=1269704.htm
vorübergehend war der kurs 1: 10, dann pendelte er sich auf 1 : 5 ein.
also 10 ostmark = 2 westmark
helmut kohl hat ihn dann auf 1 : 1 angehoben
bisschen schlichte weltsicht: die "pleite" wurde durch eine völlig überstürzte vereinigung mit zu wenig plan von wirtschaftlichen zusammenhängen verursacht: die unzähligen ddr-betriebe, die überlebensfähig gewesen wären, wurden ohne sinn und verstand an westliche "investoren" verramscht, die ERST sämtliche arbeitnehmer rauswarfen und sich dann mit vollgestopften taschen davonmachten. nur nebenbei: ich bin "urwessi".
"wieder" läßt sich NUR vereinigen, was schon mal zusammen war! die BEIDEN deutschen staaten waren hingegen völlige neugründungen, die aus den trümmern des dt. reiches mit hilfe der jeweils "zuständigen" siegermächte geformt worden waren.
Fit, Rondo, Spee gibt es heute auch noch u.a. konnten wir für Ostmark auch gute und vor allem preiswerte Bücher kaufen und noch eine ganze Menge mehr. Ich bin in der DDR groß geworden und kenne mich da auch ein wenig aus.