Mauerfall, Wiedervereinigung - froh darüber (gewesen)?
Hallo, wie habt ihr damals den Mauerfall und damit einhergehend die Wiedervereinigung empfunden? Warst du darüber froh oder enttäuscht? Bist du aus dem Westen oder Osten?
Sehr interessieren würde mich auch, wie du den Tag des Mauerfalls mit der großen Nachricht verbracht hast und wie du über die Ereignisse dieses Tages erfahren hast. Das gerne erzählen ☺
32 Stimmen
11 Antworten
Allerdings hatte ich damals den optimistischen Eindruck, der Osten könnte den Westen durchaus auch positiv verändern. Ich dachte an die Leute, die dort den Wandel herbeigeführt hatten. Heute bin ich eher enttäuscht und sehe es wie Wolf Biermann:

Nein, immerhin wurde die Diktatur von den Bürgern dort beendet. Und auch die Diktatoren gingen letztlich friedlich.
Früher war es gut aber jetzt nicht mehr
Ein unabhängiges Ostdeutschland, das politisch dem heutigen Polen oder Ungarn ähnlich ist, wäre mir lieber
Und wer hätte das bezahlen sollen? Genau das, was Du schreibst, das hat ein "runter Tisch" damals als Idee der damaligen Regierung in Bonn vorgeschlagen. Als Gegenfrage kam aus Bonn: Und wer soll das bezahlen? Vom runden Tisch kam ein "Ihr". Das das Blödsinn ist, sollte klar sein.
Und wird sich entscheiden nicht im Westen sondern im Osten Deutschlands, ob Deutschland untergeht oder nicht.
Ein unabhängiges Ostdeutschland, das politisch dem heutigen Polen oder Ungarn ähnlich ist, wäre mir lieber
Mir auch. Ähnlich sein könnte es wem es will, meinetwegen auch dem Südsudan.
Bin da noch nicht geboren gewesen, Bin aber froh drüber in einem vereinten Deutschland zu leben.
Wollen wir über die Wiedervereinigung reden? Ich war damals gerade 18, hatte meine Lehre im Schacht beendet. Und ja, ich hatte keine Sorgen finanzieller Art, habe mir Videorecorder und Fernseher gekauft, Klamotten aus dem Ex.
Ich bin dann als junger Mann zum Bund gegangen, war im Kosovo und in Afghanistan. Ja, ich habe oft gedacht, dem Land etwas zurück geben zu müssen, in das ich mit zwei Jahren gekommen bin. Ja, ich bin gebürtiger Tscheche.
Aber Nein, ich bin enttäuscht, enttäuscht von einer Politik, die sich gegen unsere Allgemeinheit richtet, gegen ein Volk, welches frei und glücklich leben möchte.
Und Ja, täglich sterben Menschen in diesem verdammten Krieg in der Ukraine. Aber es sterben auf beiden Seiten ... ob russisch oder ukrainisch... und genau deshalb hasse ich diesen Krieg.. und ich hasse diejenigen, die diesen Krieg fördern... durch Waffenlieferungen aus Europa. Vielleicht werde ich wieder irgendwann Soldat sein, aber niemals für diese Kriegstreiber.
Ich bin von Deutschland einfach nur enttäuscht. Hier züchtet man eine Gewalt, deren man nicht mehr Herr wird. Ist es normal, dass man als Frau um 20 Uhr nicht mehr spazieren gehen mag? Ist es normal, dass mich meine Tochter fragt, ob ich Nachmittag um 15 Uhr mitkomme zum Einkaufen, weil sie Angst hat?
Nein , Freunde... Ich bin weder Rechts noch Radikal.... Auch ich habe Freunde, die Pakistaner, Marokkaner, Inder, Syrer, Albaner, Ukrainer.... oder sonst sind....
Aber ja, es sind Menschen , die dankbar sind, Menschen, mit denen man reden kann.... Menschen, die unser Deutschland lieben, wie wir es tun. Und genau für die Menschen werde ich da sein, so wahr mir Gott helfe.
Das erste, was mit positiv auffiel: Die Parteifunktionäre und faulen Säcke waren die ersten, die in den Westen gingen.
Dass die dann wieder teilweise zurückkamen, war nicht so gut und unverständlich, denn es hatte doch in der Nacht nur gehießen, dass sie ausreisen dürfen. Von wieder rein war keine Rede. Insofern hielt ich die durch die Massen durchgesetzte Grenzöffnung eher für einen gesellschaftlichen Unfall.
Hast du damals nicht gedacht, dass es problematisch sein könnte, 15 Millionen über Generationen Diktatursozialisierte in eine Demokratie aufzunehmen?