Seid ihr gesetzlich oder privat versichert?
Und seid ihr damit zufrieden?
Was sind eure Erfahrungen?
75 Stimmen
21 Antworten
Als Zollbeamtin bin ich privat versichert und beihilfeberechtigt. Über meine Mutter (Justizbeamtin) war ich schon von Geburt an privat versichert und beihilfeberechtigt. Da ich ohne Unterbrechung bei ein und der selben Krankenversicherung bin (nur der Tarif hat sich geändert) habe ich auch mit 27 einen guten Tarif zu einem guten und bezahlbaren Beitrag.
Bei mir werden die Beiträge relativ stabil bleiben, da bei mir genügend Altersrückstellungen gebildet werden.
Kollegen, die deutlich später als ich mit 17 ins Beamtenverhältnis berufen wurden, zahlen entweder deutlich mehr als ich, oder sparen bei den Beiträgen und ärgern sich im Ruhestand über zu hohe Beiträge, da kaum Altersrückstellungen gebildet wurden.
Leistungstechnisch gesehen habe ich keine Probleme mit meiner Versicherung, aber ich bin auch noch jung und gesund, denn im Alter können auf privat Versicherte ordentlich Probleme zu kommen.
Dazu ein Fall aus meinem persönlichen Umfeld: Ein ehemaliger Kollege meiner Mutter hatte nach einer Herz-OP mit anschließender Reha Kosten von ca. 50.000 Euro. Als Beamter im mittleren Dienst mit Besoldungsgruppe A9 ist das unmöglich innerhalb der kurzen Zahlungsfrist zu stemmen. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis die PKV und Beihilfe das Geld erstattet haben, allerdings musste er dafür einen Kredit aufnehmen, um fristgerecht bezahlen zu können, weil die Leistungserbringer sich nicht auf eine Verlängerung der Zahlungsfrist eingelassen haben.
Und grundsätzlich ist es auch immer mit Aufwand verbunden, die Rechnungen bei der PKV und Beihilfe einzureichen.
Auch kann es durchaus vorkommen, dass bei privat Versicherten mehr abgerechnet wird, als tatsächlich geleistet wurde.
Auch dazu ein Fall: Der Sohn des ehemaligen Kollegen meiner Mutter lag als 6 oder 7-jähriger mit einer Blutvergiftung eine Woche lang im Krankenhaus. Der Chefarzt hat sich nicht eine Sekunde blicken lassen und trotzdem wurde in Rechnung gestellt, dass der Chefarzt zweimal täglich zur Visite bei ihm Zimmer war.
Ein großer Nachteil der PKV ist (für mich zwar noch nicht von Bedeutung), dass es keine kostenlose Familienversicherung gibt und für jedes weitere Familienmitglied muss extra bezahlt werden.
Zur Terminvergabe kann ich nicht viel sagen. Bei meinen Ärzten bekommt jeder - egal ob privat oder gesetzlich versichert - zeitnah einen Termin. Und wenn es ein Arzt ist, der nur Privatpatienten behandelt, bringt es auch nichts selbst privat versichert zu sein.
Vom Leistungsumfang her, orientiert sich die Beihilfe am Leistungskatalog der GKV und auch die Basisabsicherung in der PKV ist ähnlich der GKV. Private Zusatzversicherungen, die über die Basisabsicherung der PKV hinaus gehen, stehen nicht nur privat Versicherten sondern auch gesetzlich Versicherten zur Verfügung.
YvonneM2508
Berufserfahrung – Zollbeamtin / Beamtin im gehobenen Zolldienst
Fairness31
Fachkraft für Lagerlogistik / Betriebslogistikkaufmann
Ein Glück. Hatte mal privat. Bloß gut, dass ich dann mal weniger Einkommen hatte und raus gefallen bin. Ab 55 nämlich, wenn man nicht mehr in die gesetzliche zurück kann, dann drehen die privaten die Schraube an und es wird sauteuer!
Schwierig zu sagen, da die Beiträge mit dem Alter ansteigen und man ja keine Rechnungen mehr von der alten, sprich privaten, bekommt. Aber, wenn man sieht, daß privat versicherte, im Alter, immer mehr Leistungen rausnehmen, um Geld zu sparen und immer Ärzte in Rente, Leute, die gar keine Krankenversicherung (mehr) haben, unentgeltlich behandeln - bei gesetzlich versicherten so nicht möglich, kann man sich das selbst ausmalen... Das Krankeitsrisiko, auch Chronische Erkrankungen etc. wird mit jedem Jahr höher, mit der Rente/Pension die Einnahmen niedriger. Der 2.te Teil interessiert die Versicherungen nicht, sondern nur dich. Der erste Teil sehr wohl. Die gesetzlichen sind in jungen Jahren erheblich teurer, aber geteilt auf Arbeitnehmer/Arbeitgeber in einem gewissen Verhältnis. bleiben aber relativ stabil, auch in der Rente. Es wird ja nicht das Individium, sondern die Gemeinschaft, versichert. Von Privat auf gesetzlich zurück, ist ein schwieriger Weg, eben, weil man auch verhindern will, daß Leute auf die Idee kommen, 30 Hahre Beiträge zu sparen und dann aber, wenns anfängt, unrentabel zu werden, wieder zurück zu wechseln. Deswegenist da eine Sperre. Du mußt spätestens mit 54 ein Jahr so niedrige Einnahmen haben, daß du unter der Wahlgrenze bist, wo du als Angestellter zwischen Privat und Gesetzlich Versichert wählen kannst, um noch mit 55 spätestens zurück zu wechseln. Ob das nach wie vor so ist und wie die genauen Grenzen sind, bin ich aber überfragt - zulange her, daß ich mich damit befasst hatte.
Ich bin gesetzlich versichert und habe zusätzlich eine private Unfallversicherung mit Arbeitsunfähigkeitsversicherung.
Darüber hinaus verfüge ich über eine private Auslandskrankenversicherung sowie eine private Zusatzversicherung, die zahlreiche Leistungen umfasst – darunter auch professionelle Zahnreinigungen, so oft ich möchte.
Das kannst Du Dir ja alles dazubasteln, dennoch bist Du erstmal Kassenpatient.
Und Unfall und BU hat ja jetzt erstmal mit der KV nix zu tun. Die sollte man eh immer haben. Unabhängig von der KV
Die private Unfallversicherung mit Arbeitsunfähigkeitsversicherung und private Auslandskrankenversicherung läuft über die Arbeit.
Sowas mag es geben, ja. Gerade auch für leute im Außendienst wird öfters vom AG ne Unfallversicherung abgeschlossen. Was jetzt gar nix dran ändert, daß Du Kassenpatient bist.
Ich bin Pensionär (Ehemals Berufsschullehrer) daher Beamter in Pension. Man bekommt schneller einen Arzttermin. Muss aber alle Arztkosten und Medikamente zunächst selber bezahlen, da ich privat Versichert bin. 30% bezahlt die Krankenkasse und 70% die Beihilfe vom Staat. Es ist ein großer Aufwand alle Rechnungen bei der Krankenkasse und bei der Beihilfe einzureichen, um die Kosten erstattet zu bekommen. Einige Anwendungen und Medikamente muss man sogar ganz alleine bezahlen.
LG von Manfred
Hast Du das gut, bei uns gibt es keine schnelleren Termine, weder im Khs. noch bei den amb. Ärtzen noch bei der Physio-Therapie.
Bin zwar kein Beamter, aber Privatpatient. Freilich bekommt man da schneller einen Termin bei den Ärzten Das liegt auch daran, dass ein Arzt der einen Privatpatienten behandelt, mehr Geld für seine Leistungen bekommt, als bei einem Pflichtversicherten.
Ich wuchs in einer Beamtenfamilie auf. Habe damals für meinen Großvater immer diese Anträge für die Beihilfe ausgefüllten die Arztrechnungen eingereicht.
Angenommen die gesammelten Arztrechnungen beliefen sich auf 1000 DM Da kam dann eine Erstattung von der Krankenkasse und der Beihilfe. In der Summe wurde mehr erstattet,als die für den Patienten angefallenen Kosten.
Anstatt 1000 DM beliefen sich die beiden Erstattungen auf ca 1300 DMDas war immer eine willkommene Zusatzeinnahme
Ob da sheute noch so bei Beamten ist, weiss ich nicht Da tritt man doch gerne in Vorlage wenn man am Ende mehr Geld bekommt, als man ausgeben musste.
Leider, wurde damals mitsamt der Familie wie viele andere auch aus der gesetztlichen vom Bundeskanzler/dem Gesetzgeber entfernt.
Also keine kostenfreie Familienversicherung mehr und Arzneimittel und so erst bezahlen, bevor dann mal die Erstattung kommt.
oha, bist du dann noch rechtzeitig in die gesetzliche gewechselt, und wie viel zahlst du jetzt ca. weniger als in der privaten aktuell ?