Schaun sich Muslime das Neue Testament an?
Soweit ich weiß glauben Muslime zumindest an das alte Testament oder?
9 Stimmen
5 Antworten
Obwohl der Koran als die letzte und vollkommenste Offenbarung Gottes im Islam betrachtet wird, erkennen Muslime auch die früheren Schriften wie das Alte und Neue Testament als göttliche Offenbarungen an. Sie sehen in Jesus (Isa) einen wichtigen Propheten Gottes, ebenso wie Moses (Musa) und Abraham (Ibrahim).
Durch das Studium der früheren Schriften können Muslime ein besseres Verständnis für die Entwicklung der religiösen Überlieferungen und die Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Religionen gewinnen. Das Wissen über das Neue Testament ermöglicht einen konstruktiven Dialog mit Christen und trägt zum gegenseitigen Verständnis bei. Viele Muslime beschäftigen sich aus akademischen Gründen mit dem Neuen Testament, um ihre Kenntnisse in Religionswissenschaften zu vertiefen.
LG aus Tel Aviv
Für Muslime gibt es laut Koran nur ein al-indjil (für sie das Neue Testament) von Isa, was angeblich verloren gegangen ist.
Daraus erkennt man, das sie keinen blassen Schimmer von dem Wort Gottes (Jesu) bzw. von seinen Werken und Taten haben.
al-indjil:
Dieser Begriff übernahmen die Autoren des Korans durch das Bekanntseins des syrischen Schreibers Tatian (um 120—173), welcher um das Jahr 170 die vier kanonischen Evangelien zu einem Bericht vereinigte. Sein Werk, das als Diatessaron (griechisch für „durch [die] vier“) bekannt wurde, verfasste er entweder in Griechisch oder Syrisch. Später schrieb Ephraem der Syrer (um 310—373) einen Kommentar dazu und bestätigte damit, dass das Diatessaron unter den syrischen Christen tatsächlich in Gebrauch war.
Daher der fälschlicherweise Begriff "das Evangelium" im Koran.
Für mich nur eine weitere Bestätigung, das der theologische Teil im syrischen Christentum seinen Ursprung hat.
LG
Mit dem NT ist es ähnlich wie mit dem AT.
Wir Muslime glauben an das Neue Testament in einer bestimmten Hinsicht, aber nicht so, wie Christen es tun.
Wir glauben daran, dass Gott Jesus eine Offenbarung gesandt hat, die als Injil (Evangelium) bekannt ist. Allerdings ist die Sicht der Muslime so, dass das heutige Neue Testament nicht mehr dem ursprünglichen Evangelium entspricht, das Jesus erhalten hat. Sie glauben, dass die ursprüngliche Offenbarung verändert, ergänzt und im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Wir glauben an Jesus als Propheten und Gesandten Gottes, aber nicht als Sohn Gottes oder Gott selbst.
Viele Geschichten aus dem Leben von Jesus, die im Neuen Testament erzählt werden, wie seine Geburt durch die Jungfrau Maria, seine Wunder und seine Botschaft, finden sich auch im Koran, jedoch mit einigen Unterschieden.
Wir respektieren die Worte Jesus' und betrachten ihn als einen wichtigen Propheten, aber die Schriften des Neuen Testaments gelten für uns nicht als authentische Quelle göttlicher Offenbarung.
Manche Muslime lesen das Neue Testament aus Interesse oder um besser zu verstehen, wie Christen glauben. Es gibt Gelehrte und Muslime, die das Neue Testament studieren, um Parallelen und Unterschiede zwischen Islam und Christentum zu finden. Allerdings betrachten sie das Neue Testament nicht als verbindliche Schrift für ihren Glauben.
Wie ist schon sagte, gibt es Ähnlichkeiten zwischen einigen Lehren des Neuen Testaments und den Lehren des Islam. Zum Beispiel lehren sowohl Jesus im Neuen Testament als auch der Koran über Liebe, Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Aber die theologische Sicht auf Jesus (als Prophet im Islam, als Gottessohn im Christentum) und die Autorität der Schriften unterscheiden sich erheblich.
Zusammengefasst:
Muslime glauben, dass Jesus eine Offenbarung (Injil) von Allah erhalten hat, aber sie glauben nicht, dass das heutige Neue Testament genau diese Offenbarung ist.
Ja, genau so, wie Christen den Koran lesen! => Aus 10 Metern Entfernung, sagt ein Atheist.
Zumindest nicht detailliert, sondern sie reimen sich ihre eigenen Sachen draus.