Ist ein Bekleidungseinkauf über 600€ einer 83jährigen Rentnerin in der Stadt zum Anlass einer Beerdigung eher teuer oder noch im Rahmen?
Gekauft wurde eine schwarze Hose, ein cremefarbiges Oberteil aus Polyester-Stretch, eine leichte schwarze Jacke mit Kapuze zum Unterziehen, Unterhemd und schwarze Strumpfhosen.
Bei der Beerdigung handelt es sich um die ihres Mannes, der von Beruf Arbeiter war, die anderen Gäste sind überwiegend Angestellte und verwitwete Rentnerinnen, einige Kinder.
Also ein normaler, "bürgerlicher" Rahmen.
Die ältere Dame sagt, soviel müsse man schon ausgeben, wenn man was Vernünftiges haben will.
Einer ihrer Söhne stimmt ihr zu. Der Andere ist entsetzt darüber, solch eine hohe Summe Beerdigungskleidung auszugeben, zumal die Mutter den gesamten Kleiderschrank mit teuren Sachen von Gerry Weber usw. voll hängen habe.
Die Dame selbst hat nur kurz in einem damals sehr schlecht bezahlten Beruf gearbeitet und war ansonsten Hausfrau. Ihr Mann ist kürzlich gestorben und sie hat noch keine Informationen, wie hoch ihre Rente und die monatlichen Unkosten liegen werden.
Es ist bei ihr aufgrund des sehr schlechten gesundheitlichen Zustands von einer baldigen stationären Pflege auszugehen. Es ist also unklar, ob ihr Geld demnächst reicht, was die Beerdigung am Ende kostet und welche Pflegesituation und Kosten demnächst eintreten werden.
Ist der Einkauf in Euren Augen tatsächlich normal teuer, oder tatsächlich extrem überteuert für den Anlass?
25 Stimmen
10 Antworten
In Anbetracht dessen, dass es die Beerdigung ihres Mannes ist und sie da ordentlich aussehen möchte, finde ich es ok da was neues zu kaufen und auch ggf. etwas mehr Geld auszugeben, wenn diese Dinge sie angesprochen haben.
Ja, das ist viel Geld für so ein paar Teile, gerade wenn sie nicht viel Geld hat, aber das ist auch ein besonderer Anlass und scheinbar ist es für sie auch normal, nicht ganz günstige Marken zu kaufen. Dann die Ansprüche für so eine wichtige Beerdigung runter zu schrauben, wäre ungewöhnlich.
Für die aufgezählten Kleidungsstücke ist das schon ein sehr hoher Preis.
Vielleicht wiell sie für ihren Mann in jeder hnsicht das Beste-
Er bekommt sicher auch die teuerste, was es an Beerdigungsmaterial gibt. Sie hat den Überblick verloren, was sie im Schrank hat, auch, dass sie den schwarzen Hosenazug hat.
Ich nehme an, dass es ihr im Moment der Trauer egal ist, was die Sachen kosten, eine Art Schock und Verdrängung zusammen.
Immer. Auch bei Möbeln, Schuhen, Schmuck, Porzellan und Deko. Und versucht anderen einzureden, darunter geht es nicht...das sei keine Qualität.
Das ist natürlich äusserst schwierig im Zusammenleben mit Anderen.
Hat sie vorher schon gemacht und wollte ihren Mann auch immer teuer ausstaffieren.
Der wollte das aber nicht und hat die Sachen nie angezogen.
Vieles hängt noch mit Verpackung und Preisschild im Schrank und jetzt jammert sie, dass er nichts davon angezogen hat. Er war für solche Extravaganzen nicht.
Das war ja dann auch eine super Harmonie. Viele Männer wollen nicht von ihrer Frau ausstaffiert werden und ignorieren die Sachen.
Das muss zwar jeder selber wissen, aber 600 Euro für das Geschilderte ist absolut maßlos, ich find's objektiv total überzogen - ganz ehrlich. Das kriegt man locker schon für ein Drittel alles bei und auch selbst dann ist es kein minderwertiger Ramsch.
Ich kaufe meine Berufskleidung (Hemden, Sakkos usw.) bei einem Modehaus, der auch eine Rubrik für Trauerbekleidung hat und da kann man mit gut 120 Euro hingehen und geht mit einem vollständigen Satz (Hemd, Weste, ggf. Trauerkrawatte für den Herren oder ein Trauerhut mit Schleier für die Dame) nach Hause. Unterhemd und Strumpfhose sind marginale Aufpreise wert und es ist kein Schrott, den man da kriegt.
Es ist in "ihrem Rahmen".
Sie wollte es kaufen, sie hat das Geld dafür bezahlt und Ende der Geschichte!
Wie das Andere finden ist doch völlig egal. In den Antwortmöglichkeiten fehlt also das "warum sollte das von Interesse sein für Andere"?
Oder hat man da schon Angst, sie könne ihr Geld verprassen und es gebt weniger zu erben?
Und gegenüber ihren Söhnen muss sie sich auch nicht rechtfertigen!
Steht doch in der Frage. Sie muss bald in stationäre Pflege und die soll wer bezahlen? Die Söhne?
Tja, wenn die Söhne über 100000 EUR Brutto im Jahr haben, dann dürfen sie ran. Ansonsten: WIR alle als Steuerzahler. Gönnt man der alten Frau das Schwarze unter den Nägeln auch nicht mehr?
Und du kannst beurteilen, dass sie das tut? Du kennst ihre Finanzen bis auf den Cent und du weißt zu 100%, dass sie vor ihrem Tod ins Pflegeheim muss? Wow, das nenne ich mal hellseherische Fähigkeiten!
Aber schön, wenn man sich in Dinge so reinsteigern kann... Das gibt Manchen ja auch das Gefühl noch zu leben.
Warum gehst du nicht hin zu ihr und machst sie mal so richtig nieder?
Warum gleich so patzig? Ja, ich kenne ihre Finanzen tatsächlich. Sie selber weiß aber nicht, wie hoch ihre Rente ausfallen wird. Du steigert Dich hier gerade rein. Merkst Du das eigentlich??
Du kennst die Situation nicht. Die Dame kauft alles doppelt und dreifach und beklagt sich, dass ihre Schränke überquellen.. Gibt mir laufend säckeweise für die Kleidersammlung mit oder verschenkt alles an die Putzfrau. Und will, dass wir ihr beim Ausmisten helfen.
Anschließend zieht sie los und kauft wieder neues. Das ist, mit Verlaub, Verschwendung. Und dafür soll der Staat später aufkommen?
Warum sollte ich mich darein steigern ;-)?
Dir macht es ja offensichtlich extrem zu schaffen. Deswegen: geh hin zu ihr und haue es ihr verbal so richtig um die Ohren was du davon hältst. Wie dreist es ist 600 EUR auszugeben.
Du kennst die Situation nicht. Die Dame kauft alles doppelt und dreifach und beklagt sich, dass ihre Schränke überqueren.. Gibt mir laufend säckeweise für die Kleidersammlung mit oder verschenkt alles an die Putzfrau. Und will, dass wir ihr beim Ausmisten helfen.
Und das muss mich interessieren, weil...
Auch immer interessant, dass solche Infos immer im Nachgang kommen.
Und ob der Staat aufkommen muss, kannst du dann beurteilen, wenn sie stirbt bzw. wo sie stirbt. Keine Ahnung warum du nun um jeden Preis ein nicht eingetretenes Szenario konstruieren möchtest!
Gibt mir laufend säckeweise für die Kleidersammlung mit oder verschenkt alles an die Putzfrau
Als Pfennigfuchser kann man gut erhaltene Ware ja noch Second Hand verkaufen.
Und btw.: wäre ich "patzig", dann würde das sich das anders darstellen. So bin ich nur amüsiert.
Der alten Dame alles Gute für die Zukunft!
Was immer du meinst zu glauben: es sei dir gegönnt, wenn es dich glücklich macht ;-).
Die Sachen hätte sie auch für 200 Euro oder weniger kaufen können. Ist aber ihr Geld und ihre Entscheidung.
Ja, das kann sein. Stimmt, die Beerdigung war sehr exklusiv. Besonders das Kaffeetrinken war extrem überteuert.