In Verantwortung vor Gott - Weiterhin der Beginn des Grundgesetzes?
Sollte folgender Satz weiterhin als Einleitung des Grundgesetzes dienen?
"Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben."
Einige sehen darin aus diversen Gründen ein Problem.
Was ist eure Meinung und warum?
52 Stimmen
9 Antworten
Wenn jemand Atheist ist, als Kanzler oder Minister vereidigt wird und seinen Eid auf das Grundgesetz ablegt (auch Polizei und Bundeswehr), wird er/sie das Amt bereits mit einer Lüge beginnen.
Eine Alternative Formulierung, die auch wirklich alle einbezieht, halte ich heutzutage für angemessener.
Aber es wird doch mit der Hand auf dem Grundgesetz geschworen - also warum nicht darin eine Formulierung, die wirklich alle miteinbezieht?
Der jetzige Bundeskanzler ist Atheist und hat im Amtseid erstmals die Formulierung: "So wahr mir Gott helfe." weggelassen, denn die ist freiwillig.
Ja klar, kann man das weglassen. Aber warum nicht die Formulierung im GG einfach anpassen, an Leuten, die an keinen, mehrere Götter oder sonstwas (Naturreligion) glauben - der würde der Religionsfreiheit auch wirklich gerecht
Für mich ist der Gott im Grundgesetz nicht definiert. Da steht ja nicht "Jesus Christus" drin. Das kann ebenso Allah sein, etc.
Was die Atheisten wollen ist, dass die gläubigen Menschen etwas verlieren, nur weil sie daran nicht glauben wollen oder können.
Ich finde eine kleine Erinnerung an etwas Universelles und Größeres als den Menschen jenseits des Materialismus gerade in der heutigen Zeit aber nicht verkehrt. Es schadet doch Niemandem.
Eigentlich wäre es mir wirklich am liebsten, wenn jeglicher Religionsbezug aus staatlichen Instanzen verschwinden würde, aber bei Eiden, von Leuten, denen das was bedeutet, hinzugefügt werden kann.
Das wäre vielleicht ein Kompromiss. Darüber muss ich nachdenken.
Wer möchte kann auf die Gottesformel bei der Vereidigung verzichten. Lustigerweise war das ausgerechnet der Putinfreund Schröder. Der hätte lieber auf eine Flasche Bier geschworen. Auch Scholz hat darauf verzichtet. Der ist Atheist, also jeder wie er möchte.
Es ist teilweise ein Problem. Meiner Meinung nach sollten Staate und Kirchen streng getrennt werden. Religion sollte reine Privatsache sein
Die Trennung von Staat und Kirche ist doch eine unserer größeren kulturellen Errungenschaften.
Außerdem sollen doch per Grundgesetz alle Menschen - unabhängig von ihrer Religion -gleichgestellt sein. Die Formulierung macht jedoch strenggenommen einen Unterschied zwischen gläubigen Christen und dem Rest der Menschheit.
Ich persönlich bin kein praktizierender Christ und betrachte es immer mit Misstrauen, wenn religiöse Menschen ein Monopol auf Moral und Ethik für ihre jeweilige Glaubensgemeinschaft erheben wollen.
Es geht um den Glauben an einen Gott, nicht um Religion oder Kirche.
An einen Gott glauben viele Menschen, unabhängig von Religion oder religiösen Mitgliedschaft in einer Gemeinde.
Die Trennung von Staat und Kirche ist doch eine unserer größeren kulturellen Errungenschaften.
Es geht ja auch gar nicht um die Kirche.
Aus welcher Institution kommt denn dieses angesprochene fiktive, höchste Wesen?
Aus gar keiner, denn Gott gab es schon lange, bevor es die Kirche gab.
Ich finde die Formulierung in einem säkularen Staat nicht angemessen.
Allerdings haben wir wirklich eine Menge größere Sorgen, auf die man die Aufmerksamkeit lieber lenken sollte.
In Deutschland herrscht eigentlich Religionsfreiheit!
Und? Es ist ja auch nicht geschrieben, welcher Gott. Das ist einfach mal wieder das Beispiel, dass einige nicht länger, als von 12 bis Mittag denken. Hauptsache aufregen, aber jah nicht länger darüber nachdenken. Aber natürlich was zu sagen haben...
Das ist Schmarrn, er legt den Eid nicht auf die Präambel ab, sondner auf die im GG verankerte Grundrechte.