Ich bin seit 3 Jahren Muslim, der Islam macht aber kein Sinn.

Support

Hallo Nashorn987,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!

Viele GrüßeWalter, Support38 von gutefrage

Ja 41%
Nein 41%
Unklar 18%

34 Stimmen

4 Antworten

Dann lies doch mal die Bibel: sehr vernünftiges Buch - Wort des lebendigen Gottes, des Gottes Israels:

„Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ Johannes‬ ‭3‬:‭16‬

Schau dir "Predigt vom 22.06.2025 - Ein geistlicher Leitfaden zur Freude: https://www.youtube.com/live/1bX3qnT8Hzs?si=tFkuChonNnLssC3c 

Ich hatte Eltern, die Hitler verehrten und aus der Kirche ausgetreten waren - allerdings waren sie auch schon geschieden, als ich 6 Monate alt war. Unter z.T. lebensbedrohlichen Umständen habe ich bis zum 18. Lebensjahr 9 Mal die "Aufzuchtstation"  gewechselt. Als ich mir dann mit 18 das Leben nehmen wollte, sprach mich ein Lehrer an und sagte: JESUS lebt, er liebt dich, lies die Bibel. Das tat ich und war überwältigt vom Liebeswerben Gottes, so dass ich JESUS als meinen Herrn annahm. Das war vor 60 Jahren - und ER ist mein größter Schatz, meine Liebe, mein Leben.


Nashorn987 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 23:14

Ja klar mit den 1000 wiedersprüchen

Und wenn Jesus gott ist hat er ein scheiss job in meinem leben gemacht

Nein

Es gibt genau eine psycho-geist-Macht mit Multifunktion. Gelebter Glaube ist eine "Spielvariante" des Lebens. Die Konstrukthaften Elemente von Religionen sind alle falsch.

Ich wünsche dir alles Gute!

Der Glaube an dich selbst ist das wichtigste!

You!

Ja

Ich bin Alevitin und betrachte den Islam aus einer anderen Perspektive.
Mit „typisch” beziehe ich mich auf die weltweit oft verbreitete Darstellung des Islam: mit Kopftuchzwang, starren Regeln, Intoleranz – und leider auch oft mit Gewalt, Fanatismus oder Hass, wie es viele Medien vermitteln. Aber ich möchte betonen: Ich spreche hier nur für mich, nicht für alle Alevit*innen. Denn viele Alevit*innen lehnen alles ab, was mit dem Islam zu tun hat – was ich sehr gut nachvollziehen kann. Manche praktizieren ihre Religion nicht, andere fühlen sich gar nicht mehr religiös. Manche sind auch streng religiös. So wie es in jeder Religion unterschiedliche Wege gibt.

Mein Weg zwischen Verfolgung und Suche nach Sinn.
Diese Sichtweise hat viel mit meiner persönlichen Geschichte zu tun. Ich selbst wurde unreligiös, aber mit Menschlichkeit, Mitgefühl und tief in meiner Kultur verwurzelten moralischen Werten erzogen. Ich bin kurdische Alevitin und somit eine Minderheit in der Minderheit, wenn man so will. Meine Familie stammt aus dem Norden Kurdistans, der heute offiziell Teil der Türkei ist. Dort wurden wir brutal verfolgt – wegen unserer Herkunft als Kurdinnen und wegen unseres Glaubens als Alevit*innen. Mein Heimatort war vom Maraş-Massaker im Jahr 1978 betroffen. Dieses Verbrechen ist vielen nicht bekannt, aber für uns ist es Teil der kollektiven Erinnerung. Unsere Familien wurden bedroht, inhaftiert, gefoltert und ermordet, nur weil sie so waren, wie sie waren.

Warum viele Alevit*innen dem Islam kritisch gegenüberstehen.
Diese Erfahrungen haben tiefe Spuren hinterlassen. In der Geschichte wurden Alevit*innen von sunnitisch geprägten Strukturen oft als „keine echten Muslime“ abgestempelt. Viele wurden gezwungen zu konvertieren, andere wurden verfolgt, wenn sie dies nicht taten. Nach Massakern wie in Dersim, Sivas oder Maraş hatten sie oft die Wahl: Konvertieren, sterben – oder schweigen. Viele versteckten ihre Religion. Unsere Rituale wurden geheim gehalten und unsere Gebete verstecken sich bis heute in Liedern und Gedichten, die von „orthodoxen Muslimen“ oft als haram abgetan werden.

Ich habe mich bewusst für einen anderen Zugang zum Islam entschieden.
Trotz all dieser schmerzhaften Hintergründe habe ich mich irgendwann gefragt: Wer ist Allah wirklich? Und kann ich ihm auf meine Weise näherkommen? Meine Eltern glauben zwar an Allah, haben mir aber nie etwas über ihn beigebracht – auch aus Angst vor religiöser Stigmatisierung.

Ich bin eine Fragende. Ich hinterfrage alles, auch meine Religion. Ich wollte nie einfach übernehmen, was andere mir vorsetzen. Das gilt auch für den Islam, wie er oft gelehrt wird. Ich habe mich in das Alevitentum eingelesen, geforscht und festgestellt: Ich brauche keine Religion, um ein guter Mensch zu sein, aber ich darf eine haben, um meinem Leben einen spirituellen Sinn zu geben.

Ich weiss, dass viele islamistische Terroristen „Allahu Akbar“ rufen. Das ist grausam und widerspricht allem, woran ich glaube. Doch das bedeutet nicht, dass der Glaube an Allah falsch ist. Ich wollte verstehen: Kann ich nicht dem Koran folgen, aber auf alevitische Weise?

Das Alevitentum steht für Frieden und Menschlichkeit.
Genau das habe ich dort gefunden. Hier steht der Mensch im Zentrum. Liebe, Respekt und Gerechtigkeit sind keine leeren Worte, sondern gelebte Werte. Bei uns ist es nicht wichtig, ob du fünfmal am Tag betest, sondern wie du lebst. Du kannst nach aussen hin „religiös“ sein und innerlich leer sein – oder ein liebevoller, mitfühlender Mensch ohne grosse Rituale. Allah sieht, wer du wirklich bist.

Ich bete – aber auf meine Weise.
Mein Glaube zeigt sich nicht in dogmatischer Strenge, sondern in persönlicher Überzeugung. Ich bete fünfmal täglich, aber auf alevitische Art. Ich mache Wudu (die rituelle Waschung) auch mit Nagellack, denn im Koran steht nicht, dass das Wasser den Nagel direkt berühren muss. Diese Vorschrift stammt aus späteren Hadithen und Rechtsschulen, die oft von Männern mit patriarchalen Absichten erstellt wurden. Ich erkenne den Koran als Heilige Schrift an, aber ich lese ihn mit Vernunft, Mitgefühl und einem kritischen Blick. Viele Hadithe lehne ich ab, insbesondere solche, die Frauen einschränken oder den koranischen Grundwerten widersprechen. Das meine ich mit, ich folge dem Islam nicht blind, sondern hinterfrage alles.

Erst als Mensch, dann als Gläubige bin ich gewachsen.
So ist mein Weg ein anderer geworden. Zunächst wurde ich als guter Mensch erzogen, dann als gläubiger Mensch. Ich bin weit davon entfernt, perfekt zu sein. Aber mein Weg ist ehrlich. Ich glaube an Allah, aber nicht an Zwang, Fanatismus oder Hass. Mein Glaube ist geprägt von der Erinnerung an das Leid meines Volkes und dem Wunsch nach einer besseren, gerechteren Zukunft.

@Nashorn987
Wenn du gerade zweifelst, ist das kein Verrat, sondern ein Zeichen von Tiefe. Glaube darf nicht aus Angst bestehen, sondern aus Überzeugung. Wenn du möchtest, darfst du dir gerne andere Glaubenswege anschauen, auch den Weg, den ich gehe. Du bist nicht allein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ignatius1  23.07.2025, 18:26

Es ist verständlich, dass du dich von bestimmten Formen des Islam abwendest, die dich oder deine Familie ausgegrenzt ,ja verfolgt haben.

Aber genau deshalb ist es wichtig, ehrlich zu unterscheiden!!:

➡️Wenn man zentrale Glaubensgrundlagen, Texte und Gebote des Islam ablehnt oder eigenständig uminterpretiert, dann spricht man nicht für den Islam, sondern für eine eigene spirituelle Richtung.

in deinem Fall den alevitisch geprägten Humanismus.

Das verdient schon Respekt, aber es ist nicht dasselbe. Das ist kein Islam wir ihn 95% der Moslems verstehen.

Wie sieht ihr das gibt es ein gott oder nicht?

Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Mir ist mein Glaube sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.