Warum wird heutzutage wieder so eine Scheinheiligkeit verlangt / 'Woke'?
Wir haben da auch in einer Vorlesung ausführlich drüber gesprochen.
In den 50ern z.B. haben die Leute auch miteinander Sex gehabt außerhalb der Ehe. Aber wehe, es wurde öffentlich. Da hatte man gelitten.
Und heute ist es so, dass die aller meisten Leute unter der Hand auch mal Witze über Ausländer oder Frauen machen. Es ist normal. Aber wehe es wird öffentlich. Dann erfolgt der mediale Abschuss.
Wir haben uns überlegt, was macht das denn mit Menschen, wenn es heute immer mehr Druck gibt durch politisch korrekte Sprache, Gendersprache, usw.? Viele Menschen flüchten sich in die Privatheit und haben das Gefühl, ihre Meinung nicht mehr äußern zu dürfen.
Wir finden diese Situation bedenklich. Vorallem weil es eben eine kleine Minderheiten von 'woken' Leuten ist, die aber den gesellschaftlichen Diskurs extrem bestimmen.
Auch viele Wissenschaftler lehnen das Woke sein übrigens ab, da hier der wissenschaftliche Diskurs gefährdet ist.
Wenn man sich die Sinus-Millieu-Studien anschaut, dann wird schnell deutlich, dass die 'Woken' - Leute oft nur aus einem bestimmten Millieu kommen: Wohlhabende Akademiker.
Es wird sich zwar oft auf die Fahne geschrieben, sich für die Ausgegrenzten und Entrechteten einzusetzen, tatsächlich gibt es zwischen dem Millieu der wohlhabenden Akademiker und dem prekären Millieu kaum Überschneidungen. Ein woker Student meidet sogar eher alle Orte, an denen es Begegnungen mit dem prekären Millieu geben könnte, wie z.B. Discounter oder Fast-Food-Läden.
Wie seht ihr das?