Woher weiß man, dass man reif ist?
Weil Reife bedeutet für jeden etwas anderes.
12 Antworten
An eine Alterszahl oder Lebens-/Berufsphase ist das nicht gebunden. Reif ist man erst dann, wenn man nicht mehr nötig hat, das dauernd zu betonen. Wenn man so was in der Art behaupten muss, ist es in der Regel gelogen, so meine Erfahrung. Ich habe damals ziemlich genau mit 19 Jahren gespürt, dass etwas in Bewegung ist und ich emotional "gereift" und vorangekommen bin, über viele Dinge anders dachte und z.B. dem Jugendhaus- und Party-Alter irgendwie "entwachsen" war, weil andere Dinge wichtiger gewesen sind.
Ein reifer Mensch übernimmt Verantwortung für sich und andere und reflektiert sein Handeln und seine Worte:
Was wir sagen und tun hat Konsequenzen und wir müssen diese Konsequenzen tragen.
Reife hat daher nicht so viel mit unserem biologischen Alter zu tun:
Oft sind Teenager erstaunlich reif und wir sollten ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten und sich zu beweisen.
Unsere Kinder waren früh Betreuer auf Ferienfahrten: unsere Tochter war bereits vor ihrem 15. Geburtstag "Helferlein" und hat auch sehr früh die Juleica gemacht. Unser Sohn hat direkt nach dem Abitur mit 18 einen einjährigen Bundesfreiwilligendienst in einem Naturkindergarten gemacht.
Auslandsaufenthalte tragen auch viel zur persönlichen Reife bei: unsere Tochter hat bereits in Limerick, Lyon, Paris und auf La Réunion studiert und geht bald für ein Semester nach Leeds. Bei unserem Sohn steht auch das Auslandsjahr an, das die TU München für die Architektur-Studenten vorsieht: Er wird 2 Semester in Oulu in Finnland studieren.
Ich würde sagen, wenn man Verantwortung hat und auch übernehmen kann. Wenn man mich mit freunden so sieht, hält man mich eher nicht für reif.
Trotzdem gehe ich arbeiten, zahle alles zuverlässig. Man muss halt wissen, das jedes Handeln konsequenzen hat. Positive so wie negative.
Reife zeichnet sich also damit aus in wichtigen Momenten erst zu bleiben und die Lage zu verstehen und entsprechend Logisch/richtig zu handeln.
Allerdings ist logisch oder richtig total objektiv
Wenn man nicht mehr vor dem Tod davonlaufen, sondern sich ihm stellen will.
Ich würde sagen man merkt es daran, dass die Vernunftentscheidungen immer mehr werden und man immer weniger von seinen impulsen und Gefühlen geleitet wird.
Meinst du vielleicht subjektiv?