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Bin ich wirklich trans*?Was wird aus mir und meiner Ehe?

Hi zusammen, jetzt muss ich erstmal aus meinem Leben erzĂ€hlen, damit ihr wisst, was so bei mir abgeht... sorry jetzt schon mal fĂŒr den langen Text...

Im Kindergarten habe ich mich schon geweigert immer auf die MĂ€dchentoilette zu gehen, weil ich kein MĂ€dchen sein wollte. Ich habe ich mir dann immer aus Papier (natĂŒrlich hat das nicht funktioniert, aber als Kind denkt man sich so Sachen eben aus) immer Penisse aus Papier gebastelt, weil ich halt immer ein Junge sein wollte. Ich weiß noch, wie traurig ich war, als meine Mutter mir mit 9 Jahren im Freibad sagte, dass ich jetzt ein Bikini-Oberteil tragen muss, um meine Brust zu verstecken. Ich habe sie verwirrt angesehen und gesagt: "aber Philipp(mein bester Freund) muss das auch nicht tragen"...als sie mir erklĂ€rte, dass ich das nur machen mĂŒsste, weil ich ein MĂ€dchen bin, war ich am Boden zerstört.

Habe auch lieber bis in meine spĂ€te Jugend hinein mich mit den Jungs auf dem Sportplatz/Eisbahn "geprĂŒgelt" beim Rugby und Eishockey als mit den MĂ€dels tanzen zu gehen.

Naja, meine Eltern hatten sich wohl auch Sorgen um "meine Entwicklung" gemacht, also durfte ich ab dem Alter von 12 Jahre plötzlich kein Eishockey mehr spielen. BegrĂŒndung: Das ist kein Sport fĂŒr MĂ€dchen. Ich find's heute noch beschissen!

Als ich 17 war, hatten sich meine Eltern dann getrennt und ich hatte wesentlich mehr Freiraum. Also begann ich mir die Haare kurzzuschneiden, mich eher mÀnnlicher zu Kleiden und mir die Brust abzubinden.

Ich hatte damals schon das GefĂŒhl irgendwie kein MĂ€dchen zu sein, aber so genau konnte ich das nicht einordnen irgendwie...ganz komisch. Aber ich weiß noch, wie ich mit meinem kleinen Bruder im Urlaub in Badeshorts und T-Shirt im Strandkorb saß und ein Ă€lteres Paar aus dem Nachbarstrandkorb zu meiner Mutter sagte: " Zwei reizende Söhne habe sie da!" Ich war stolz/glĂŒcklich wie Bolle in diesem Moment. Meine Mutter fand's nicht so toll...

Naja mit 23 habe ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt und ich liebe ihn wirklich sehr! Habe ich und werde ich immer. Und er war auch immer mit meinem androgynen Wesen/Aussehen einverstanden. Leider liebe ich ihn so sehr, dass ich mich fĂŒr ihn etwas verstellt habe. Ich wollte ihm schließlich gefallen. Also ließ ich mir die Haare wieder lang wachsen und zog mich zumindest manchmal etwas femininer an (auch wenn ich so ungern aus dem Haus gehe). Aber ich kann das alles nicht mehr...am liebsten wĂŒrde ich meinem Mann einfach sagen: "Hey du, ich glaube ich bin trans und es tut mir so leid, dass du mich geheiratet hast und ich deine BedĂŒrfnisse nicht mehr erfĂŒllen kann.."

Es bricht mir das Herz und ich habe solche Angst, dass er mich verlÀsst, wenn ich das tun sollte.

Deshalb die Frage...woher kann ich mir sicher sein, dass ich trans bin? Wie soll ich es ihm sagen? Soll ich es ihm ĂŒberhaupt sagen?

Ich habe solche Angst!

Liebe, Scheidung, Ehe, Geschlecht, Transgender, LGBT+

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