Marla-Svenja Liebich geht ins Frauengefängnis. Wie findet ihr das?
9 Antworten
Das wirkt irgendwie so ein bißchen als würde die CDU/CSU nur darauf warten, das Selbstbestimmungsgeschlecht abschaffen zu können und jetzt einen idealen Vorwand dafür gefunden hat.
Merz hat ja schon davor angekündigt, daß Gesetz "evaluieren" zu lassen. Aber klar, er muß ja auch Trump ins Ärschel'sche kriechen, da paßt ihm das ganz gut.
Wir haben hier ein Gesetz, für das Leute jahrelang gekämpft haben. Es ist für Trans-Personen mit einem unglaublichen Leidensdruck verbunden gewesen, ständig die falschen Pronomen auf dem Pass zu haben. Stell Dir vor, Du bist trans, sagen wir FtM hast vllt. schon OPs oder Angleichungen hinter Dir, lebst komplett als Mann, also als "eigentliches " Geschlecht... und dann wirst Du mit jedem Brief, jedem Behördengang etc. daran erinnert, daß Du eigentlich noch als "Frau X." geführt wirst und in der Gesellschaft nie als Mann zählen wirst.
Das zehrt, oh ja - und wie das zehrt! Das versucht bei manchen physische Schmerzen.
Deswegen haben wir jetzt auch jahrelang dafür gekämpft, daß es eben ein solches Gesetz gibt, in der jeder den Geschlechtseintrag haben kann, mit dem er sich am sichersten fühlt.
Jetzt gibt's es unter den tausenden Trans-Personen einen Haiopaio, der dieses Gesetz ausnutzt - scheinbar zur Provokation oder warum auch immer... und Merz will es komplett kippen? Think about it.
Ich unterscheide mal 3 Szenarien
- Liebich ist wirklich Trans. Sieht sich also als Frau. -> Geht in den Frauenknast. Paßt, weil Lieblich sich als Frau fühlt. Paßiert also nichts
- Liebich ist gar nicht Trans und macht das nur als Provokation -> Ist dann Liebichs Problem. Liebich muss dann damit leben, tagtäglich mit Pronomen angesprochen zu werden, auf Briefen / Behördengängen etc., die Liebichs wahrem Naturell nicht entsprechen. Er gibt sich also freiwillig den Streß, den Trans-Personen jahrelang ausgesetzt waren, und der Grund sind warum dieses Gesetz überhaupt gegründet wurde.
- Es ist der CDU/CSU scheißegal ob Liebich trans ist oder nicht, weil es ihne nur darum ging, das Selbstbestimmungsgesetz abzuschaffen ("Donald Trumps Aussage, daß es nur 2 Geschlechter gibt, ist eine Aussage die ich nachvollziehen kann", O-Ton Merz im Wahlkampf) und sie jetzt einen optimalen Vorwand dafür gefunden haben.
Naja, es ist natürlich immer bißchen schwierig das eigene Leid mit anderen Leiden zu vergleichen und ich finde das ziert sich auch nicht wirklich. Irgendwo auf der Welt gibt's immer einen, dem es schlechter geht als man selbst - aber das verstärkt oder vermindert ja nicht das eigene Leid. So gesehen dürfest Du Samstag abends auch nicht mit Freunden feiern gehen, weil in der Sekunde gerad' ein Mensch in der Ukraine zerbombt oder ein Äthiopier den Hungersnot stirbt und es denen gegenüber unfair wäre, sich locker und unbeschwert zu bespaßen, während woanders Krieg und Leid tobt. Im Übrigen könnt ich mir auch vorstellen, daß Menschen in Kriegs- und Hungersgebieten mit ihrer Geschlechtsidentität zu kämpfen haben - auch wenn sie vielleicht nicht so viel Zeit haben sich ausführlich Gedanken dazu zu machen und sie Samstagnachts auf einer Frageplattform zu verschriftlichen, weil sie halt gerade zusätzliche Probleme haben, die in ihren Fokus rücken.
Nein sie haben nicht zusätzliche Probleme sondern elementare Probleme. Ich würde sogar sagen sie haben richtige Probleme. Ja es gibt für mich richtige Probleme und solche die keine sind, aber auf diesen Gedanken kommt man eben nur wenn man bereit ist seine Perspektive zu hinterfragen. Jemand der Hunger leidet hat ein Problem. Jemand der sich verletzt fühlt weil mit falschem Pronomen angesprochen hat kein Problem.
Ich finde auch der Vergleich hinkt. Jeder kann feiern gehen und Spaß haben, aber wenn man zb. meint man würde so unglaublich leiden weil man zb. nicht in irgendeinen Club gelassen wurde weil der Türsteher ein Aloch ist, dann ist das kein "Problem". Es ist nervig, aber es ist eben kein Problem verglichen zu Menschen die wirkliche elementare Probleme haben. Und wenn Leute darüber sprechen wie unglaublich schlimm und belastend es wäre wenn man sie mit falschem Pronomen anspricht erinnert das an diese Club Situation. Kotzt es in dem Moment an das man mit falschem Pronomen angesprochen wurde oder nicht in Club gelassen wurde? Ja es kotzt an. Aber es ist kein wirkliches Problem.
Es gibt Geschichten, die klingen zu grotesk, um wahr zu sein. Sven Liebich, Neonazi, notorischer Hetzer, Maskottchen der deutschen Rechten, heißt plötzlich Marla-Svenja – und schon sieht die Union ihre Stunde gekommen. Der Fall, so bizarr er ist, wird politisch aufgeladen: Ein Einzelfall, der zum Beweis für den angeblichen Untergang des Rechtsstaats taugen soll.
Und so bastelt sich die Union mit Hilfe eines Neonazis ein passendes Narrativ: CDU-Mann Martin Plum raunt von "möglichem Missbrauch", CSU-Generalsekretär Huber erklärt das Selbstbestimmungsgesetz kurzerhand zum "schweren Fehler". Dabei ignorieren beide, dass das Gesetz längst Schutzmechanismen enthält, dass Haftanstalten sehr wohl prüfen, wo jemand untergebracht wird, dass kein "Freifahrtschein" existiert. Aber Fakten stören, wenn es um Stimmungsmache geht.
Die Rechnung ist einfach: Weil ein Rechtsextremer möglicherweise das Gesetz taktisch nutzt, soll die ganze trans Community kollektiv unter Verdacht gestellt werden. Was bei Steuerflucht, Wirtschaftskriminalität oder Maskendeals nie geschieht – die pauschale Kriminalisierung – ist hier plötzlich Mittel der Politik. Es ist ein Schauspiel, das wir längst kennen: Ein Einzelfall wird zur Waffe, ein Exzess zum Beweis.
Hier der ganze Text
https://www.queer.de/detail.php?article_id=54792
Lustig wie Queere plötzlich eine Transfrau missgendern, und von "Ihm" sprechen etc. Und sonst wird immer erzählt das wäre "Transphob". Wenn es bei Svenja L. nicht Transphob ist zu missgendern, ist es bei anderen Typen wohl auch nicht. Denn es gibt nicht "gute und schlechte" Transmenschen.
Der Fall ist nur einer von vielen und zeigt eben sehr deutlich, wie bescheuert die Annahme ist, dass man einfach blind Selbsterklärungen vertraut. Man kann weder sein Geschlecht noch sein Alter selbst definieren, denn beides sind biologische Fakten.
Das Gesetz ergibt absolut keinen Sinn und war ein Auswuchs von rot-grün. Auch unabhängig von diesem speziellen Fall gehört das Gesetz abgeschafft.
Da sie sehr sich verhält, wie eine Diva, ohne Einsicht und gerne mit vielen Frauen verschlossen/eingeschlossen sein will und möchte, wird in seinem Gedankengut keine Änderung ein treten. Aber was im Frauenknast, mit ihm durch die Frauen geschieht, wird möglicher Weise seine Erkenntnis erhellen und er sich wünschen im Männerknast zu sein.
Von mir aus kann es sich zum Doppelgeschlechtlichen umrüsten lassen. Dass es in den Knast kommt, ist das einzig Wichtige. Von einem "Missbrauch" kann hier nicht die Rede sein. Man sollte jederzeit neu entscheiden dürfen, was man sein will, ohne sich zu rechtfertigen. Die AfD, die das ebenfalls abschaffen will, könnte vielleicht daraus lernen.
Wenn der größte Leidensdruck im Leben ist mit falschen Pronomen angesprochen zu werden geht es einem wirklich gut. Immerhin habt Ihr einen Briefkasten an einem Haus das noh steht weil noch nicht zerbombt da kein Krieg. Ich vermute nämlich das Queere Menschen in der Ukraine andere Probleme haben. Auch glaube Ich das kein Mensch in Äthiopien morgens aufwacht und sich darüber Gedanken macht welche Pronomen er sich für sich wünscht.. Will sagen, auf solche Ideen kommt man wirklich nur wenn man in der sog. 1 Welt lebt, im Überfluss, im Luxus, ohne wirkliche Probleme. Vielleicht mal die Perspektive wechseln und weniger Ich bezogen sein.