Ich finde die Beiträge hier sehr interessant. Stottern ist ja ein Thema, das vermutlich etwa 1 % der Bevölkerung betrifft – im jüngeren Alter deutlich mehr. Diejenigen, die betroffen sind, fragen sich: Woher kommt das? Wieso gerade ich? Wann hat es begonnen? Doch alle Antworten darauf führen nicht zum Ziel. Henne Ei Problem, war zuerst das stottern da und dann die Angst vor dem Reden oder andersherum. Forget it! Zeitverschwendung.
Es hilft nur, die Frage zu stellen: Wie bekommt man das in den Griff? Indem man es akzeptiert? Kann man das jemals akzeptieren? Für mich ein klares NEIN! Wieso auch? Es gibt genügend Beispiele, bei denen das Stottern, unabhängig vom Alter, überwunden werden konnte. (Unter heilen verstehe ich, dass es andere nicht mehr bemerken – das eigene Gefühl dabei ist nicht relevant. Stottere neigen dazu zu selbstkritisch zu sein)
Für mich gibt es jetzt wo es besser ist zwei Komponenten: Ganz klar die neu erlernte Atemtechnik, wichtiger aber ist die Psyche.
Ohne Druck und ohne Stress spricht jeder Stotterer besser als unter Anspannung. Anderen in die Augen schauen – aber wie, wenn man sich ein Leben lang dafür geschämt hat oder immer noch schämt? Wegzuschauen vergrößert aber das Problem - das wissen wir alle.
Therapien, die einem sagen, man solle es einfach akzeptieren, sind für mich Bullshit.
Ohne dem anderen in die Augen schauen zu können – keine Chance, es zu verbessern.
Ich und zwei Bekannte haben auch die ein oder andere Therapie kennengelernt. Schulen, die vom Thema leider wenig Ahnung haben (kein Vorwurf), fragen immer, ob man beim Logopäden sei – dass Stottern kein Sprachfehler ist, kapieren leider immer noch viele nicht.
Bei mir hat nur die Kombination aus dem Erlernen einer Atemtechnik und Hypnose geholfen.
Durch die Hypnose sind meine jahrelangen schlechten Erfahrungen und Ängste in den Hintergrund gerückt. Innere Ruhe kehrte ein. Die neu erlernte Atemtechnik hatte dadurch endlich Raum, zu wirken.
Es gibt viele Therapien, die nur das eine oder das andere anbieten. Ich habe mich schließlich für das Greifenhofer Institut entschieden, weil dort beides kombiniert wird. Ich merkte davor das Hypnose gut ist, aber nicht die falschen Angewohnheiten ersetzt mit bessere Technik. Nach dem ersten Seminar konnte ich ohne Probleme reden.
Um das im Alltag zu verfestigen, reichten einige Minuten Übung am Tag bei mir vor allem morgens – um es zu automatisieren. (Hört sich vielleicht blöd an, das Wort, trifft es aber gut). Blöd das ich die nicht früher kennengelernt habe - aber besser jetzt als nie.